Herbst-Umfrage IHK
Regionale Wirtschaft sieht schwächelnde Konjunktur

Stellte den aktuellen Konjunkturklimaindikator vor: Präsident Wolfgang Grießl.  | Foto: Barbara Frommann
  • Stellte den aktuellen Konjunkturklimaindikator vor: Präsident Wolfgang Grießl.
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Bonn - Bonn (we). Jeweils im Frühsommer und im Herbst eines jeden Jahres
fragt die IHK einige ihrer Mitgliedsunternehmen nach ihrer
Einschätzung zur Wirtschaftsentwicklung betrifft. Daraus wird der
"Konjunkturklimaindikator" gebildet. Der liegt in diesem Jahr
insgesamt bei 115,5 Punkten. Mehr als 100 ist als positiv, weniger als
negativ für die Aussichten der Wirtschaft zu werten.

Mit 115,5 ist der aktuelle Wert gegenüber dem vorherigen um 8 Punkte
geschrumpft. Das heißt, dass sich einige Sorgenfalten auf den Stirnen
der regionalen Wirtschaftsführer gebildet haben. 1.200 Unternehmen
sind im Panel. Über alle Branchen gesehen bewerten 35,8 Prozente
aller Betriebe die derzeitige Geschäftslage als gut. 53,8 Prozent
geben der Entwicklung eine befriedigende Note. Und für 10,4 Prozent
aller Unternehmen ist die derzeitige Geschäftslage schlecht. Hier die
Erwartungen über alle Branchen hinweg:  22,0 Prozent aller
Unternehmen meinen, die zukünftige Entwicklung werde besser verlaufen
als bisher. 62,4 Prozent schätzen die Zukunft als gleichbleibend ein.
Und für 15,6 Prozent ist die Zukunft düster, also schlechter.

Der seitens der IHK gebildete Wert beschäftigt sich nicht mit
Ursachenforschung. Man weiß also nicht genau, warum die Unternehmen
die Meinung vertreten, die sie bei der Befragung äußern. Gleichwohl
macht man die stagnierenden Exporte für die schlechteren Aussichten
verantwortlich. Die Wahlen in den USA, die Lage in Russland und de
Brexit tun ein Übriges, um eher verhalten in die Zukunft zu schauen.
Bahnbrachende Investitionen seitens der heimischen Wirtschaft darf man
angesichts der Zahlen wohl eher nicht erwarten. Auch der
Beschäftigungsmarkt, ohnehin in Bonn und der Region recht stabil,
lässt keine starken Aussachläge erwarten. Die Unternehmen
allerdings, die einstellen wollen, klagen über einen Mangel an
qualifizierten Nachwuchskräften. Insgesamt sieben Felder werden
untersucht: Die Branchen Einzelhandel, Großhandel, Gastgewerbe,
Verkehr. Und schließlich der Arbeitsmarkt.

Auffällig, dass der Einzelhandel erstmals seit Jahren mit 96,8 einen
unterdurchschnittlichen Index anzeigt. Die Zukunftserwartungen der
Branche insgesamt sind pessimistisch. Das ist Bonn stark vertretene
Gastgewerbe zeigt ein uneinheitliches Bild. Insgesamt hat sich nach
eigenem Bekunden die Geschäftslage bei Hotels und Gastronomen
eingetrübt. Und das trotz stetig steigender Übernachtungszahlen in
der Region. Die Bonn-spezifischen Probleme wie etwa die
Verkehrssituation oder die Stagnation beim öffentlichen Wohnungsbau
oder auch die städtebaulichen Schwierigkeiten spielen bei der Umfrage
der IHK keine Rolle.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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