Update: Hochwassergefahr
Rhein- und Bachpegel in Bonn steigen / Linie 66 eingeschränkt
Bonn -
UPDATE 15.07.21:
Die Stadtbahnlinie 66 fährt ab Freitag, 16. Juli, Betriebsbeginn, bis
voraussichtlich einschließlich Montag, 19. Juli, aufgrund des weiter
steigenden Rheinpegels nur bis zur Haltestelle "Oberdollendorf". Von
dort starten Pendelbusse bis zur Endstation der Linie 66 in "Bad
Honnef".
Seit Donnerstag, 15. Juli, fährt die Stadtbahnlinie 66 wegen des
Hochwassers bereits eingeschränkt von Bonn kommend nur bis zur
Haltestelle "Clemens-August-Straße" in Königswinter. Von dort setzt
ein Bahnersatzverkehr ein. Ab Freitag starten die Ersatzbusse dann ab
"Oberdollendorf". Sollte der Rheinpegel es ab Dienstag, 20. Juli,
zulassen, kann die Linie 66 wieder die Strecke bis zur Haltestelle
"Clemens-August-Straße" befahren.
Ursprüngliche Nachricht:
Vergleichsweise glimpflich sind bisher die Auswirkungen der starken
Regenfälle seit Dienstagabend, 13. Juli 2021, in Bonn. Die
Pegelstände der Bäche steigen aktuell. Da bis Donnerstag weiterhin
mit Starkregen zu rechnen ist, rät die Stadt Bonn Anwohnern dringend
dazu, Vorsorge gegen mögliche Überflutungen zu treffen. Auch der
Rheinpegel wird in den kommenden Tagen deutlich steigen.
In den Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdient sowie des
Stadtordnungsdienstes gingen seit Dienstagabend verschiedene Meldungen
zu verstopften Gullys, beschädigten Bäumen und kleineren
Wasserschäden durch defekte Abflussrohre ein. Die Einsätze nehmen
mit dem anhaltendem Regen deutlich zu. Mitarbeitende des Tiefbauamtes
entfernten am Mittwochvormittag größere Stücke Treibgut aus dem
Mehlemer Bach. Die Stadt bittet darum, keine Gegenstände wie zum
Beispiel Gartenabfälle entlang von Bachläufen abzustellen, um zu
verhindern, dass diese als Treibgut im Wasser landen. Um Schäden zu
vermeiden, sollten Fahrzeuge zudem nicht mehr in Rheinufernähe, an
Bachufern oder in abgesenkten Lagen abgestellt werden.
Alarmsystem überwacht Pegelstände der Bäche
Die automatischen Warnsysteme am Mehlemer, Godesberger, Endenicher,
Rheindorfer und Villicher Bach sind in Betrieb und überwachen
permanent die Bachpegel. Angesichts der Wetterprognosen rechnet die
Stadt damit, dass sich die Lage zuspitzen wird. „Kritisch wird es,
wenn der Regen nicht über einen längeren Zeitraum verteilt
niedergeht, sondern als urbane Sturzflut. Durchlässe und Verrohrungen
drohen dann durch Treibgut zu verstopfen und es kann zu Überflutungen
kommen“, warnt Tiefbauamtsleiter Peter Esch. Einlaufgitter an
Verrohrungen hat das Tiefbauamt in den vergangenen Tagen überprüft
und bei Bedarf gereinigt. Der Entlastungskanal am Mehlemer Bach ist
seit circa 13 Uhr in Betrieb.
Die Stadt rät Anwohnern dringend dazu, rechtzeitig Vorkehrungen gegen
mögliche Überflutungen treffen. Dies betrifft Gebäude an kleinen
Gewässern und am Rhein, aber auch im ganzen Stadtgebiet, da urbane
Sturzfluten auch fernab von Gewässern zu schweren Schäden führen
können. Das Alarmpegelsystem warnt mit einer Vorlaufzeit von zehn bis
90 Minuten vor einer herannahenden Hochwasserwelle, bietet aber keinen
Schutz. Deswegen ist es wichtig, dass Vorkehrungen bereits frühzeitig
getroffen werden. Unter
www.bonn.de/starkregen
können sich Bürger umfassend über das Thema Hochwasser- und
Starkregenvorsorge informieren und ihre eigene Gefahrenlage ermitteln.
Großes Rheinhochwasser bis Samstag erwartet
Der Rheinpegel liegt in Bonn aktuell noch bei 5,34 Meter. In den
kommenden Tagen wird das Wasser jedoch deutlich steigen: Die aktuellen
Prognosen gehen für Donnerstag von einem Pegel von bis zu sechs
Metern, am Freitag von bis 7,50 Meter und am Samstag von bis zu 8,25
Meter aus. Erste Schutzvorkehrungen hat die Stadt bereits getroffen.
Um das Rheinwasser am Eindringen in die Kanalisation zu hindern, hat
der Kanalbetrieb des Tiefbauamtes diverse Schieber im Kanalnetz
geschlossen. Gullys in Rheinnähe auf der Bonner und Beueler Seite
werden - abhängig vom Pegel - abgedichtet. Das Amt für Umwelt und
Stadtgrün sichert Bänke in Ufernähe.
Einsatzkräfte des Stadtordnungsdienstes weisen aktuell Gastronomen
und Baufirmen in Rheinufernähe auf die bevorstehende Hochwasserlage
hin. Die Veranstalter*innen des Kulturgartens sind bereits am Montag
informiert worden. Ab einem Pegel von 5,50 Meter, voraussichtlich am
Donnerstag, tritt der Rhein am angrenzenden Leinpfad über die Ufer,
so dass der Weg aus Sicherheitsgründen für Konzertbesucher*innen und
andere Passant*innen nicht mehr benutzbar ist.
Ab einem Pegelstand von sieben Metern – spätestens am Freitag –
werden die Uferpromenaden in Beuel und am Brassertufer überschwemmt.
Die Stadt beobachtet die Hochwasserlage genau und trifft entsprechende
Schutzvorkehrungen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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