Klassik für junge Hörer
Rundes Programm zum Jubiläum
Bonn - Mit viel Herzblut und Engagement weckt das Netzwerk Ludwig van B.
e.V. seit nunmehr zehn Jahren bei jungen Menschen Begeisterung für
klassische Musik. Möglich machen dies Vereine, Institutionen und
Personen, die sich für das Musikleben der Beethovenstadt einsetzen.
140 Mitglieder hat das Netzwerk derzeit. Für 2020 gilt es natürlich
nicht nur das eigene Jubiläum zu feiern mit einem hochkarätigen
Programm, sondern auch den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens. In
der Bonner Tourist-Information stellte die Vorsitzende Solveig Palm
mit einigen Projektpartnern nicht nur die Festschrift zum
Zehnjährigen, sondern natürlich auch die kommenden Programmpunkte
vor – von der Klassik-Jam-Session auf dem Rhein bis zu nur selten
aufgeführten Liedvertonungen schottischer Folksongs durch Beethoven.
Als Schirmherrin konnte die weltweit gefragte Altistin und
Gesangspädagogin Ingeborg Danz gewonnen werden.
Ludwig ahoi!:
Los geht es mit der Klassik-Jam-Session „Ludwig ahoi“ zum
zehnjährigen Netzwerkbestehen am 29. Januar, 20 Uhr, auf der MS
Beethoven am Brassertufer. Geboten werden ein Überraschungsprogramm
junger Interpreten sowie Grußworte prominenter Freunde. Der Eintritt
ist frei.
Live BEETz:
Jeder Abend ist anders, niemand weiß, wohin die musikalische Reise
geht. Bei den „Live BEETz“ in der monatlichen „Late Night
Lounge“ im Pantheon treffen Klassik, Pop, Jazz und elektronische
Musik aufeinander. Die bereits etablierte Reihe widmet sich 2020
explizit Beethoven. Die Schirmherrschaft übernahm die renommierte
Pianistin Susanne Kessel, die die Reihe am 31. Januar ab 22.30
Uhr auch selber eröffnet. Mit dabei sein werden auch die
Rocksängerin Christina Lux und DJ Tobbi Ortmann. Der Eintritt zu den
monatlichen Live BEETz ist frei.
Beethovens Töchter:
Gemeint sind hier weitgehend unbekannte Komponistinnen, die ohne
Beethoven nicht denkbar gewesen wären: Germaine Tailleferre, Dora
Pejacevic oder Amy Beach: „Wir stellen diese Musikerinnen auf eine
Stufe mit Beethoven, es sind fantastische Musikerinnen, die seinerzeit
nicht wie ihre männlichen Kollegen die Möglichkeit hatten sich
durchzusetzen. Viele hatten keine Gelegenheit großformatig zu
komponieren, etwa Opern, es blieb bei kleineren Werken“, schilderte
die junge Ausnahmegeigerin Judith Stapf, die eigens aus Berlin zu der
Programmvorstellung angereist. In der von ihr selbst konzipierten
Reihe stellt Stapf Beethovens Violinsonaten denen der unbekannten
Komponistinnen gegenüber. Beginn der vierteiligen Konzertreihe ist am
28. Februar im Frauenmuseum Bonn, Im Krausfeld 10. Weitere Termine
sind in der Emmauskirche (24. Mai), im Schumannhaus (21. August) und
im Kammermusiksaal (13. November).
Musiktheaterstück:
Auf Basis von Briefen und wörtlichen Zitaten anderer Zeitgenossen
entstand das Musiktheaterstück „Es musste sein – Fast eine
Liebesgeschichte“, welches Einblick in das Innerste Beethovens gibt.
Für Solveig Palm das „Herzstück“ des Programms. Die Premiere
läuft am 12. März, 20 Uhr, auf dem Musikfrachter, der die Verbindung
zwischen dem Bonner und Wiener Beethoven herstellt. Dabei wird
„Musik und Leben eines vermeintlich Unsterblichen aus dem Inneren
erleuchtet werden.“ Ein Stück voller Fakten und Emotionen. Weitere
Aufführungen sind am 20., 23. und 25. März auf der MS Beethoven
geplant.
Animato:
Beethovens wichtigste Soloinstrumente (Violine, Violoncello, Klavier
und Gesang) stehen im Mittelpunkt dieser Gesprächskonzertreihe. Junge
Preisträger des Wettbewerbs „Ton und Erklärung“ vertiefen sich
dabei nicht nur in ihre Instrumente, sie erläutern auch unterhaltsam
Beethovens Verhältnis zu ihrem jeweiligen Instrument. Auftakt ist der
2. April im Universitätsclub. Der Eintritt ist frei.
„Sweet Power of Song“ -
Deutsch-schottischer-Musikschüleraustausch:
Eine fast gänzlich unbekannte Seite des Maestros präsentiert Sabrina
Palm, Lehrerin an der Musikschule Bonn mit dem Spezialgebiet
Folkmusik. Kaum jemand weiß, dass Beethoven ein großes Faible für
angelsächische Volkslieder gehabt hat, die er über einen langen
Zeitraum hinweg für Gesang und Klaviertrio bearbeitet hatte. 179
solcher Songs gibt es. Diesen „ganz anderen, intentionalen und an
volkstümlicher Musik interessierten Beethoven“ möchte das Netzwerk
gemeinsam mit Sabrina Palm dem Publikum näherbringen. Hierfür kommen
schottische Musikschüler zum Austausch in die Bundesstadt. Im Sommer
2019 hatte sich die Folk-Gruppe „Reel Talents“ der Musikschule
Bonn unter Leitung Palms nach Schottland aufgemacht, nun kommt die
junge schottische Partnerband „Stirling Trad Group“ zum
Gegenbesuch nach Bonn. Eine Woche, vom 28. Juni bis 5. Juli, wird es
mehrere gemeinsame Konzerte geben.
Flashmob zu Beethovens Fünfter:
B5 tanzt B5 (also Schüler aus Bonns fünfter Gesamtschule tanzen
Beethovens fünfte Sinfonie) – unter diesem Leitgedanken erwartet
die Bonner Bürger an mehreren Tagen im April und im Mai (Auftakt 28.
April, 15.30 Uhr) jeweils zu Füßen des Beethoven-Denkmals auf dem
Münsterplatz ein Tanz-Flashmob choreografiert von Miguel Zermeño.
Weitere Aktionen: Unter dem Motto „Glauben und Zweifeln“
beteiligen sich Schüler des Kopernikus-Gymnasiums Niederkassel mit
Kunstinstallationen, selbst verfassten Texten und darstellerischen
Szenen und musikalischen Vorträgen am Jubiläumsprogramm. Im Rahmen
einer Beethoven-Klausur findet findet während der Landpartie auf der
Burg Adendorf im Mai sechs Konzerten.
Infos kompakt
Netzwerk Ludwig van B.
Dr. Solveig Palm
Im Hohn 5
53177 Bonn
Tel.: 0228/350 270 70
E-Mail: info@LudwigvanB.de
Internet: www.ludwigvanb.de
- Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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