Schwimmbad-Werkstatt
Schwimmen, nicht baden gehen

Reges Interesse fand die Bürgerwerkstatt zum neuen Bonner Schwimmbad.  | Foto: Harald Weller
  • Reges Interesse fand die Bürgerwerkstatt zum neuen Bonner Schwimmbad.
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Bonn - (we). Die Stadtwerke Bonn, Energie und Wasser, hatten geladen. Und
alle alle kamen. Bereits am frühen Nachmittag hatten die 40
Stadtwerke-Mitarbeiter im Info-Zelt auf dem Münsterplatz mehr als
1000 Gäste gezählt. Sie alle waren gekommen, um sich an der
Bürgerwerkstatt zu beteiligen.

Erstmals war ein Zelt aufgebaut, in dem sich jedermann ausführlich
und kompetent über die Pläne für das neue Familien- Sport und
Schul-Schwimmbad informieren konnte. Das soll 2020 in Kessenich fertig
sein. Aber erst einmal gilt es, die Bürgerideen aufzunehmen, zu
sammeln und soweit möglich zu verwirklichen. „Ich will, dass das
neue Bad allen gehört", sagte OB Ashok Sridharan.

Und selbst der sonst eher kritisch eingestellte Stadtsportbund,
vertreten durch seinen Chef Michael Scharf, konnte das Bauvorhaben gar
nicht oft genug loben. Er meinte, das Bad sei wegweisend für die
Sportzukunft Bonns. Hier zusammenfassend der Stand der Dinge: Die
Stadtwerke bauen das Bad ab 2018. 2017 soll der Bauplan stehen. Noch
vor Weihnachten 2016 wird ein Architektenwettbewerb initiiert. 10
Büros sind bereits ausgesucht.

Bad auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd

Die Stadtwerke werden das Bad auf dem Gelände des Heizkraftwerks Süd
bauen. Nebenan ist zusätzlich ein kleineres Grundstück der Stadt.
Beide Grundstücke zusammen verfügen über eine auskömmliche
Größe. Ob ein Kombi- oder ein Solobad gebaut wird, das steht noch
nicht fest. Hier kommen die Bürger ins Spiel. Und die beteiligten
sich reichlich.

Auch die Jugend, für die das Bad ja sein soll, votete mit. Allerdings
nicht im Zelt. Sondern per Whats app. Alle Anregungen der Bürger sind
weiterhin auf allen Eingangs-Kanälen willkommen. Sie werden
konsolidiert und so rasch wie möglich verdichtet und in ein
gemeinsames Konzept gegossen, wie Stadtwerke-Chef Peter Weckenbrock
versprach.

Unterschiedliche Vorstellungen

Die Vorstellungen der wirklich sehr interessierten Bürger gingen
naturgemäß weit auseinander: Während eine ältere Frau „unbedingt
sportlich Bahnen schwimmen" will, ist der Familienvater nebenan eher
für ein Spaßbad. Der eine will die Halle solo, der zweite ein
Kombi-Bad mit Freiwasser-Anteil. Man darf gespannt sein, was daraus
wird.

Die Stadtwerke werden als Bauherr auftreten, weil der Verbund mit dem
Heizkraftwerk Süd extrem viel Sinn macht. Das Werk aus den 60er
Jahren muss ohnehin ertüchtigt werden. Und so, nämlich ertüchtigt,
speist es ohne viel Energieverlust den Energiebedarf für das auf
demselben Grundstück befindliche Schwimmbad. Das neue Bad wird
zugleich das endgültige Todesurteil für das Kurfürsten- und das
Frankenbad sein. So will es der Rat, so scheint es zu kommen.

Jetzt herrscht erst einmal - selten genug in Bonn - Euphorie. Sicher
auch weil noch nicht annähernd ein Preis für das Bad in Rede stehen
kann. Peter Weckenbrock hatte im Moment nur eine Sorge: „Wir wollen
im neuen Bad alle gemeinsam schwimmen gehen. Aber nicht baden." Mal
sehen.

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RAG - Redaktion

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