Beethoven 2020
Seit 25 Jahren im Einsatz für Beethoven
Bonn - Mit Blick auf die Zukunft kommen sie ins Erzählen. Was sie noch alles
erledigen wollen, bevor ihr Vereinsziel erfüllt ist und sie sich
somit auflösen können, müssen und dürfen, bleibt noch unendlich
viel zu tun: Die Bürger für Beethoven, Bonns größter ehrenamtlich
geführter Verein, hat es sich mit seinen aktuell 1647 Mitgliedern zur
Aufgabe gemacht, das Andenken Beethovens nicht nur zu wahren, sondern
es vielmehr in die Jetztzeit zu übertragen: Jeder soll jederzeit an
Beethoven denken. Schließlich, so der aktuelle Vorsitzende des
Vereins, Stephan Eisel, „war Beethoven länger in Bonn als Mozart in
Salzburg.“ Und wenn man sieht, was Salzburg mit seinem Mozart so
alles anstellt, weiß, was er meint, wenn er sagt, man könne daraus
lernen. Ja, man muss ja nicht alles nachmachen...
Beethoven gehöre in die Stadtgesellschaft integriert, das ist die
einhellige Meinung der Bürger für Beethoven. Bis dahin sei es noch
ein weiter Weg. „Wenn man sieht, wie Bonn seine beiden Highlights
behandelt, den Rhein und Beethoven, so kann man nur den Kopf
schütteln“, sagt Fritz Dreesen. Er ist Gründungsmitglied der
Bürger für Beethoven. Naturgemäß hat der Hotelier ein hohes
Interesse an der Vermarktung Beethovens als Marke für die Stadt.
„Wo sollen die Touristen denn herkommen, wenn nicht aus Interesse
für Beethoven und den Rhein“, meint er.
Schon vor 25 Jahren wurden viele das Gefühl nicht los, Beethoven
solle ein zweites Mal beerdigt werden. Diesmal in Bonn, seiner
Geburtsstadt. Weil selbst das Beethovenfest eingestellt werden sollte,
gründeten einige Personen um Fritz Dreesen herum die Bürger für
Beethoven. Als erstes initiierten sie einen Beethoven-Marathon, also
Beethoven-Festspiele rund um die Uhr.
„Wir haben oft gewonnen mit unserem Einsatz für Beethoven“,
erinnern sie sich an die 25 vergangenen Jahre. „Aber auch einmal
verloren.“ Alle bedauern sie es, dass das Festspielhaus nicht gebaut
worden ist. Kein Festspielhaus, keine zahlenden Besucher, so heißt es
vereinfachend. Die Beethovenhalle als Ersatz? Never. Ein Konzertsaal
müsse her.
Beethoven sei aktuell wie eh und je, ist hier die Meinung. Deshalb
müsse man sehr viel mehr tun, als es heute geschieht, um die
Stadtgesellschaft mit Beethoven zu identifizieren. Vom
Schaufensterwettbewerb bis zum Beethovenrundgang und auch den
Maßnahmen zum 250. Geburtstag 2020: Die Bürger für Beethoven setzen
sich energisch für ihre Ziele ein. Und die kann man zusammenfassen
mit der Erwartung, Beethoven allen zugänglich zu machen, den Jungen,
den Alten, den Bonnern, den Nicht-Bonnern, den Touristen, den
Geschäftsleuten, den Tagungsgästen usw. Von Bonn aus soll er in die
Welt strahlen. So sei zum Beispiel das Beethovenfest zu provinziell
angelegt. Es müsse auf eine nationale, ja, eine internationale,
weltweite Ebene gehoben werden.
Bis dahin sind viele Initiativen der Bürger für Beethoven zu
erwarten. Schritt für Schritt geht man voran. Von Bonn aus nach
Deutschland und weiter in die Welt. Soweit die Vision der Bürger für
Beethoven. Sie sagen es selbst: Es ist noch ein weiter Weg, viel
bleibt noch zu tun.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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