Gefährliche Weihnachtsgeschenke
Sicheres Spielzeug zum Fest

Röntgenbild: Knopfzellenbatterie (Pfeil) in der Speiseröhre eines Kleinkindes: Ein lebensbedrohlicher Notfall.  | Foto: Universitätsklinikum Bonn (UKB)
  • Röntgenbild: Knopfzellenbatterie (Pfeil) in der Speiseröhre eines Kleinkindes: Ein lebensbedrohlicher Notfall.
  • Foto: Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Bonn (red). Mit der Weihnachtszeit rückt auch die Suche nach den perfekten Geschenken für Kinder in den Vordergrund. Doch nicht jedes Spielzeug, das Spaß verspricht, ist sicher. Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) warnt vor Gefahren durch unsichere Produkte und gibt Tipps, worauf Eltern achten sollten, um Kinder vor Unfällen zu schützen.

„Unfälle durch unsicheres Spielzeug sind vermeidbar“, erklärt Dr. Till Dresbach, Oberarzt der Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin am UKB. Doch gerade in der Weihnachtszeit stehen häufig Produkte im Fokus, die erhebliche Risiken bergen. Zu den gefährlichsten gehören Knopfbatterien, die bei Verschlucken die Speiseröhre verätzen können. Auch magnetische Bausteine sind riskant, wenn mehrere Magnete verschluckt werden: Sie können sich im Körper anziehen und schwere Verletzungen verursachen. Wasserperlen, die in Kontakt mit Flüssigkeit aufquellen, stellen ebenfalls eine Gefahr dar, da sie zu Darmverschlüssen oder Atemnot führen können.

Schadstoffe in Billigspielzeug

Neben mechanischen Gefahren warnt das UKB auch vor Schadstoffen in Billigspielzeug aus fragwürdigen Quellen. Produkte ohne Sicherheitsprüfzeichen wie CE oder GS können Schwermetalle oder andere gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. „Eltern sollten unangenehme Gerüche als Warnsignal betrachten, da sie oft auf chemische Belastungen hinweisen“, betont das Team der Klinik.

Worauf Eltern achten sollten

Besondere Vorsicht gilt bei Kindern unter drei Jahren. Spielzeug mit Kleinteilen, Magnete oder elektronische Geräte mit ungesicherten Batterien sollten vermieden werden. „Prüfen Sie vor dem Kauf, ob das Spielzeug robust, speichelfest und schadstofffrei ist“, rät Dr. Dresbach. Produkte sollten Sicherheitsprüfzeichen wie das CE-Kennzeichen tragen, das bestätigt, dass sie europäischen Standards entsprechen. Das GS-Zeichen („geprüfte Sicherheit“) steht zusätzlich für unabhängige Tests durch eine anerkannte Prüfstelle.Eltern sollten nicht nur beim Kauf auf Qualität achten, sondern das Spielzeug regelmäßig auf Schäden überprüfen. „Abgebrochene Teile oder lose Kleinteile können mit der Zeit neue Gefahrenquellen darstellen“, warnt das UKB.

Risiken oft unterschätzt

„Vielen Eltern ist nicht bewusst, welche Gefahren in vermeintlich harmlosen Spielsachen stecken“, sagt Prof. Andreas Müller, Direktor der Abteilung Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin. Ziel des UKB sei es, auf diese Gefahren hinzuweisen und damit zur Sicherheit der Kinder beizutragen.

Die Klinik ruft dazu auf, bewusst zu schenken: Spielzeuge sollten nicht nur unterhaltsam, sondern auch sicher sein. Weitere Informationen und Tipps sind auf der Webseite des UKB zu finden: www.kindernotfall-bonn.de.

Weihnachten ist die Zeit der Freude, doch sie soll nicht durch vermeidbare Unfälle überschattet werden. Mit sorgfältiger Auswahl und regelmäßiger Kontrolle des Spielzeugs können Eltern dafür sorgen, dass der Weihnachtsbaum nicht nur ein Ort der Bescherung, sondern auch der Sicherheit ist.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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