Beethoven-Tag
So feiern sie die Neunte

Mit an Bord: Die hochmotivierte Truppe vom „Netzwerk Ludwig van B.“ mit ihrer „Dirigentin“ Solveig Palm (rechts).   | Foto: we
  • Mit an Bord: Die hochmotivierte Truppe vom „Netzwerk Ludwig van B.“ mit ihrer „Dirigentin“ Solveig Palm (rechts).
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Bonn (we). „Beethoven - Der einsame Revolutionär“ titelt die Biografie des Belgiers Jan Caeysers. Thema: Das in Bonn geborene Musikgenie Beethoven, das unter vielen anderen Besonderheiten die „Neunte“ geschaffen hat, eine Symphonie, die den Titel für den 2. Bonner Beethoventag abgab. Nein, einsam war an diesem Tag keiner, allerdings auch nicht revolutionär.

Jan Caeysers, seines Zeichens Dirigent, erklärte den rund 150 anwesenden Beethoven-Adepten die Schwierigkeiten beim Dirigat der Neunten. Vor allem sind es offenbar die Tempowechsel, die einen Dirigenten nahezu verzweifeln lassen. Als Gesprächspartner von Stephan Eisel war auch der Direktor des Beethovenhauses, Malte Boecker, anwesend.

Der erklärte im Vorgespräch, dass er in seinem Haus stetig versuche, junge Leute an Beethovens Werk heranzuführen. Er wolle junge Leute „für diese Musik begeistern“, sagte er. Das Programm des aktuellen Beethovenfestes sei sehr gut dazu geeignet, der Musik neue Zielgruppen zu erschließen. Auf die Frage ob es denn nach all den Jahren des Forschens im Beethovenhaus immer noch etwas Neues zu entdecken gebe, sagte er lachend, es gebe immer etwas Neues im Leben des Meisters zu entdecken.

Stephan Eisel, sehr zufrieden mit dem Zuspruch zu dem von seinen Bürgern für Beethoven organisierten Festtag, sagte, eine Neuauflage des Tages im nächsten Jahr sei fraglich, weil die Kosten in Höhe von rund 12.000 Euro für seinen Verein schwer zu stemmen seien. Zugleich beklagte er das mangelnde Engagement der Stadt Bonn. Auf die Eckpunkte angesprochen, die Bundesministerin Klara Geywitz unter anderem in Sachen Beethoven kürzlich mit nach Bonn gebracht hat, meinte er: „Unsere zahlreichen Vorschläge wurden abgelehnt mit der Begründung, sie seien nicht im Interesse des Bundes. Umso unverständlicher ist, warum sich der Bund nicht an der Beethoven-GmbH beteiligt. Wenn der Bund das macht, zieht das Land mit.

Das Konzept des Beethovenfestes findet Stephan Eisel gut, weil es vielfältig sei, viele neue Ideen zutage bringe und bei allem „trotzdem Beethoven in seinem klassischen Oeuvre gerecht wird“.

Rund 40 verschiedene Programmpunkte, zumeist hochkarätig, mit völlig unterschiedlichen Musikstilen - so war etwa eine Flamenco-Gitarre oder auch ein Akkordeon mit auf der Bühne - sorgten für Abwechslung auf Bonns Altem Markt. Alle Musiker verzichteten auf ein Honorar. Unter diesen Umständen ein Tagesprogramm von mittags bis zum Abend auf die Beine zu stellen, das ist schon eine stramme Leistung des Organisationsteams. Chapeau!

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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