Mineralogisches Museum
Sonderausstellung zum 200-jährigen Bestehen
Bonn - (red) Unter dem Titel „Geschichtsstücke“ zeigt das Mineralogische
Museum in seiner neuen Sonderausstellung ausgewählte Sammlungsobjekte
anlässlich des 200jährigen Jubiläums. Die Sonderausstellung kann im
Poppelsdorfer Schloss besucht werden.
Nicht weniger als einen Einblick in die Wissenschafts- und
Museumsgeschichte eröffnet die neue Sonderausstellung im
Mineralogischen Museum der Universität Bonn. 1821 als Teil des
damaligen Naturhistorischen Museums gegründet, zählt das
Mineralogische Museum der Uni Bonn bis heute zu den ältesten Museen
überhaupt im Rheinland und ist nicht allein der prominenten Lage im
Poppelsdorfer Schloss halber ein fester Teil der Bonner
Stadtgeschichte. Seit 1882 ist es ein eigenständiges Museum. Mit der
Ausstellung begeht das Mineralogische Museum zugleich sein 65jähriges
Bestehen seit der Wiederöffnung im Jahr 1955, zehn Jahre nach Ende
des 2. Weltkriegs.
Das Museum versammelt prächtige und unscheinbare, sehr alte und auch
neue Stücke aus den Zeiten der Universitätsgründung und der
Expansionsjahre ebenso wie aus den Jahren der kriegsbedingten
Zerstörung, des Wiederaufbaus und aus der heutigen Forschungsarbeit,
insgesamt über 60tausend Mineralien, Metalle und Meteoriten, auch
Edelsteine und weitere Objekte. Die Ausstellung zeigt beispielsweise
in einer eigenen Themenvitrine einige der Gründungsstücke, darunter
eine sogenannte „Eisensau“, die nichts weiter ist als ein Stück
Roheisen. Der damalige Museumsdirektor Prof. Dr. Jakob Noeggerath
hingegen hielt das Stück zunächst für einen Meteoriten.
„Eigentlich ist jedes Stück unserer Sammlung ein Geschichtsstück.
Für die Ausstellung musste ich dann aber natürlich auswählen“,
erklärt die Leiterin, Dr. Anne Zacke. Gesteinsbildende sind dabei,
ökonomisch wertvolle, besonders seltene Minerale und Gesteine, oder
auch die edelsten und schönsten. Auch eine Halit-Stufe aus Polen ist
dabei. Dieser Stein wurde von den Eheleuten Husmann gespendet und
zählt zu den jüngeren Zuwächsen des Museums.
In allen Zeiten waren und sind Spenderinnen und Spender durch ihre
Schenkungen bedeutende Förderer der wissenschaftlichen Erforschung
der Steine und Mineralien, nicht zuletzt in den Jahren des
Wiederaufbaus. Durch den Krieg sind viele Objekte des Mineralogischen
Museums für immer verloren gegangen. Durch Spenden kamen immer wieder
qualitativ wichtige Objekte hinzu. So ist die neue Sonderausstellung
auch ein Dank an alle Schenkenden. Durch sie stehen die
Geschichtsstücke und viele weitere Objekte erst dem Studium und der
Forschung zur Verfügung, ebenso wie den Gästen der Ausstellungen.
Die Ausstellung umfasst auch eine Rallye für Kinder. An den
Dies-Academicus-Tagen finden Sonderführungen statt. Am 19. November
2021 findet eine von der Volkshochschule Bonn angefragte und
organisierte Führung statt. Die Anmeldung zu dieser Führung erfolgt
ausschließlich über die VHS. Geöffnet ist das Mineralogische Museum
mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist für Kinder bis einschl. 16 Jahre kostenfrei;
Erwachsene zahlen 2,50 Euro (erm. 1,50 Euro).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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