Chancen für Unternehmen
Stadt hebt Wertgrenze bei beschränkten Ausschreibungen an
Köln - (sf). Bisher haben nur wenige Handwerksbetriebe aus der Region
an öffentlichen Ausschreibungen der Stadt Bonn teilgenommen. Das soll
sich jetzt ändern, denn die Chancen für lokale Unternehmen, bei der
städtischen Auftragsvergabe berücksichtigt zu werden, konnten jetzt
erhöht werden: Die Stadt Bonn hat die Vergabegrenzen für
beschränkte Ausschreibungen angehoben und die Obergrenze bei
Bauaufträgen der Stadtverwaltung von 50 000 auf 250 000 Euro erhöht.
Die Chancen für Betriebe aus der Region, einen Auftrag zu erhalten,
sollen durch diese Änderung steigen. „Wir möchten unsere
örtlichen Betriebe an Wettbewerben beteiligt sehen“, sagt
Hans-Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer Köln. Die
Handwerkskammer ruft jetzt insbesondere Unternehmen aus der Region
auf, sich auf die Ausschreibungen der Stadt Bonn zu bewerben. Die
Kölner Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft Bonn/ Rhein-Sieg
haben die Stadt Bonn schon seit langem zu einer
mittelstandsfreundlicheren Vergabepolitik aufgefordert. Immer wieder
hat die Handwerkskammer in den vergangenen zehn Jahren Gespräche mit
der Stadt Bonn geführt. Mit Ashok Sridharan, seit zwei Jahren
Oberbürgermeister der Stadt Bonn, verliefen die Gespräche
erfolgreich. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den regionalen
Mittelstand fördern werden“, sagt Sridharan. Auch die Stadt Bonn
wird von dem neuen regional orientierten Wettbewerb profitieren.
„Etablierte Unternehmen vor Ort haben einen Ruf zu verlieren. Da ist
es eher ausgeschlossen, dass es zu einer Kostenexplosion kommt“,
sagt Wollseifer. Die Kölner Handwerkskammer und die
Kreishandwerkerschaft Bonn/ Rhein-Sieg wollen jetzt den Betrieben aus
der Region zeigen, dass die Chancen, einen Auftrag zu erhalten, für
sie deutlich besser geworden sind. „Wir werden unsere Betriebe
motivieren, an den beschränkten Ausschreibungen teilzunehmen“, sagt
Wollseifer. Sridharan hofft auf eine rege Beteiligung des örtlichen
Mittelstandes. „Wir wollen mittelstandsfreundlicher werden, sind
aber diesbezüglich auch nicht schlecht aufgestellt“, betont der OB.
Die Erhöhung der Vergabegrenzen auf 250 000 Euro läuft zunächst
probeweise bis zum 31. Juni 2019. In der ersten Jahreshälfte soll
dann eine Bilanz gezogen und geschaut werden, wie es weitergeht
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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