Bonner Kunstpreis 2023
Synthetische DNS für 1000 Jahre gespeichert

Louisa Clement  | Foto: Neven Allgeier
  • Louisa Clement
  • Foto: Neven Allgeier

Bonn (red). Die aus Bonn stammende Künstlerin Louisa Clement ist die Gewinnerin des Bonner Kunstpreises 2023. Sie beschäftigt sich in ihrem Werk mit der menschlichen Präsenz im Künstlichen und der künstlichen Präsenz im Menschlichen. So erregte sie erst vor kurzem mit ihrem Werk „Repräsentantinnen“ (2021) Aufsehen: 10 Roboterclons, die der Künstlerin nicht nur optisch gleichen, sondern auch über ihre gesamten persönlichen Informationen und Daten verfügen und sie, dank einer eigens programmierten künstlichen Intelligenz, möglichst naturgetreu nachahmen und dabei ein Eigenleben als Wiedergängerinnen Louisa Clements entwickeln.

Für die Präsentation im Kunstmuseum Bonn ab Februar 2024 wird Clement ihre aktuellste Arbeit „compression“, 2023, weiterentwickeln. Bei „compression“ handelt es sich um eine 2 cm hohe Metallkapsel, die eine aus den Datensätzen des bisherigen Gesamtwerkes der Künstlerin generierte, synthetische DNS umschließt und dieses nun für 1000 Jahre speichert. Hiervon ausgehend setzt sich die Künstlerin mit aktuellen technischen Errungenschaften wie Künstlicher Intelligenz, und dem Menschen auseinander. Wo verschmelzen wir mit der Technik, wie verändert diese unser Leben, im positiven wie auch im negativen Sinne?

Die Jury des diesjährigen Kunstpreises bestand aus Prof. Dr. Stephan Berg (Intendant des Kunstmuseums Bonn), Fatima Hellberg (Direktorin des Bonner Kunstvereins), Dr. Ros Sachsse-Schadt (Stadtverordnete und kulturpolitische Sprecherin im Rat der Stadt Bonn), Dr. Birgit Schneider-Bönninger (Kulturdezernentin der Stadt Bonn) sowie der Gewinnerin des Bonner Kunstpreises 2021, Eva Berendes. Einstimmig kürte die Jury aus rund 25 Bewerbungen die Künstlerin Louisa Clement zur Preisträgerin. Aus der Begründung der Jury: „Obwohl noch eine junge Künstlerin, hat Louisa Clement bereits ein außergewöhnlich starkes und konsistentes Werk geschaffen. Die Jury hat sie zudem mit ihrem ungewöhnlichen Projektvorschlag überzeugt, der nicht nur an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft angesiedelt ist, sondern brennende Themen unserer Gegenwart verhandelt wie die Beziehung zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz, Individuum und Algorithmus, Erfahrung und Datenstrom.“

Über die Künstlerin

Louisa Clement (geb. 1987 in Bonn) hat in verschiedenen Institutionen und Museen ausgestellt, darunter Museum Frieder Burda (2022); Casino Luxembourg – Forum d‘art contemporain (2022); ZAZ 10, Times Square, New York City (2019); Triennale für Fotografie und Neue Medien im Henie Onstad Kunstsenter in Norwegen (2020); Ludwig Forum, Aachen (2019); Sprengel Museum, Hannover (2019); Digitale Kunsthalle des ZDF (2019); Kunst Raum Riehen, Riehen, Schweiz (2018); Museum für Photographie in Braunschweig (2018) uvm. Von 2010 – 2015 studierte Clement an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Andreas Gursky.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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