Kultursplitter
Theater, Konzerte, Oper, Kabarett – für Sie aufgelesen von Peter Adolf
Region - Der Herbst ist da, die Sommerzeit geht zu Ende, lange und kühle
Abende stehen uns bevor. Also die richtige Zeit für kulturelle
Abwechslung; das Angebot der Kulturstätten in der Region ist auch
dementsprechend vielfältig.
Rheinbach
Noch zweimal wird er auf der Bühne des Rheinbacher Stadttheaters zu
sehen sein, dann beendet er seine Tätigkeit als Leiter des Kleinen
Theaters Bad Godesberg und damit auch die Zusammenarbeit mit dem
Stadttheater Rheinbach. Am 30. Oktober wird Walter Ullrich zum
vorletzten Male in der Glasstadt auftreten, in der Komödie von Ivan
Calbèrac „Frühstück bei Monsieur Henri“.
Es ist eine Rolle, die fast auf den 87jährigen Schauspieler und
Intendanten zugeschrieben wurde. Henri (Walter Ullrich) ist ein
mürrischer alter Herr und stolz darauf. Er lebt allein mit einer
Schildkröte in einer viel zu großen Pariser Altbauwohnung und
ärgert sich – über die Ehefrau seines Sohnes, die jungen Leute von
heute oder was sonst so anfällt. Und weil seine Gesundheit etwas
nachgelassen hat, beschließt sein Sohn Paul, dass es Zeit wird für
eine Mitbewohnerin. Mit der chronisch abgebrannten Studentin Constance
kommt ihm eine junge Dame ins Haus, die all das hat, was Henri auf den
Tod nicht leiden kann, die seine Pantoffeln klaut und unerlaubt das
Klavier benutzt. Weil sich Constance die Miete eigentlich nicht
leisten kann, bietet Henri ihr ein skurriles Geschäft an: Wenn sie es
schafft, seinem Sohn Paul so lange schöne Augen zu machen, bis der
seine Ehefrau verlässt, ist die Miete umsonst. Mehr übel als wohl
willigt Constance ein. So stolpert der ahnungslose Paul in seinen
zweiten Frühling und Constance in eine schrecklich nette Familie, die
dank Monsieur Henri heillos im Chaos versinkt. Weitere Infos: 02226 /
917-502. Karten gibt es ab 9. Oktober im Museumsshop des Glasmuseums:
02226 / 917-501. Und zum letzten Male steht Walter Ullrich am 10. Mai
nächsten Jahres in der Komödie „Kennen Sie die Milchstraße“ auf
der Bühne des Stadttheaters.
Meckenheim
Eigentlich erlangte Erich Kästner mit dem „Fliegenden
Klassenzimmer“ oder dem „Doppelten Lottchen“ als Kinderbuchautor
seine Popularität. Der Aachener Kabarettist Hans Georgi zeigt jedoch
den „Erich Kästner für Erwachsene“. Mal singt Georgi die von ihm
vertonten Texte des Schriftstellers melodisch, beinahe schlagerhaft
schnulzig. Mal spricht er sie, wie bei Brecht und Weill, fast an der
Musik vorbei. Zwischen den Stücken rollt er feinsinnig Anekdoten und
Fakten aus Kästners Leben auf. Ein Abend für alte Kästner-Fans und
solche, die den Autor auf vergnüglich-nachdenkliche Weise kennen
lernen wollen – am Donnerstag, 11. Oktober, 19.30 Uhr, im Saal des
katholischen Familienbildungswerks, Kirchplatz 1. Weitere Infos: 02225
/ 9220-20.
Und am Sonntag, 14. Oktober, 17 Uhr, laden die Stadtsoldaten
Meckenheim zum Jubiläumskonzert „50 Jahre Tambourcorps“ und „40
Jahre Blaskapelle“ in die Jungholzhalle ein. Karten gibt es bei der
Kreissparkasse auf der Hauptstraße und im Restaurant „Zum
Fässchen“.
Wachtberg
Erstmals unter seinem neuen Namen lädt der gemischte Chor „Singen
in Wachtberg 1922 e.V.“ (vormals MGV Concordia Niederbachem) alle
Musikfreunde am Sonntag, 7. Oktober, 16 Uhr, zu einem Chor- und
Solistenkonzert in den Henseler Hof in Niederbachem ein. Singen –
besonders in der Gemeinschaft – ist ein ganz besonderes Erlebnis,
und so steht das Konzert unter dem Motto „Singen in Wachtberg …
macht Freude!“ Unter der Leitung von Gabriela Pullen erklingen
aktuelle Hits und auch Evergreens, u.a. von Udo Jürgens, Peter Maffay
und Rod Stewart. Dazu gibt es als reizvollen Kontrast von bekannten
Wachtberger Solisten gespielte Instrumentalmusik mit Oboe und
vierhändig gespieltem Klavier. Der Abschluss des Konzerts bildet ein
gemeinsames Singen mit dem Publikum, denn „Singen in Wachtberg“
versteht sich als Einladung an alle Menschen mit Freude an der Musik.
Der Eintritt beträgt 12 Euro, ermäßigt acht Euro.
Das „Drehwerk“ in Adendorf bietet im Monat Oktober u. a.
„Spanische Impressionen“ mit dem Trio „Flamenco Torazon“ am
Freitag, 5. Oktober, 20 Uhr; das Magierduo „Golden Ace“ am
Donnerstag, 11. Oktober, 20 Uhr; Mirja Regensburg präsentiert ihren
„Mädelsabend“ am Freitag, 12. Oktober, 20 Uhr; die Vortragsgruppe
„Saach hür ens“ mit Kölsch-Kabarett am Sonntag, 14. Oktober, 19
Uhr, ein kölsches Mitsingkonzert mit Björn Heuser am Dienstag, 16.
Oktober, 20 Uhr; die ImmiTanten mit ihrer kurzweiligen Revue
„Integrierter geht es nicht“ am Sonntag, 21. Oktober, 19 Uhr; die
wortgewaltige Rheinländerin Monika Blankenberg mit ihrem Programm
„Altern ist nichts für Feiglinge – Jung bleiben“ am Donnerstag,
25. Oktober, 20 Uhr; Silvia Doberenz mit ihrem Crashkurs im
Lockerbleiben „Stress ich oder bin ich? Busy ist das neue Blöd“
am Freitag, 26. Oktober, 20 Uhr, und Tom Alaska präsentiert Udo
Jürgens am Dienstag, 30. Oktober, 20 Uhr. Infos und Karten: 02225 –
708 1719.
Bad Godesberg
„Frühstück bei Monsieur Henri“, die Komödie von Ivan Calbérac,
mit Theaterintendant Walter Ullrich in der Hauptrolle, steht bis 21.
Oktober auf dem Spielplan des Kleinen Theaters Bad Godesberg. Am 30.
Oktober wird das Stück zudem im Rheinbacher Stadttheater aufgeführt.
Und ab 25. Oktober geht dann „Ein Lied um die Welt“ – „Lili
Marleen – Das aufregende Leben der Lale Andersen“. Der berührende
und gleichermaßen unterhaltsame Abend von Stefan Krause erzählt die
Geschichte der Sängerin Lale Andersen (Anna Möbus). Das Lied „Lili
Marleen“, welches über den militärischen Radiosender Belgrad im
zweiten Weltkrieg populär wurde, fand großen Anklang bei den
Soldaten und machte die Künstlerin weltberühmt. Mit Musik von
Seemannsliedern über Brecht/Weil-Chansons bis zu deutschen Schlagern
wird ihr Leben erzählt. Infos und Karten: 0228 / 36 28 39.
Eine musikalische Achterbahnfahrt durch den rheinischen Untergrund hat
am Freitag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, Premiere im Schauspielhaus Bad
Godesberg. 4:38 Uhr, die Fahrt beginnt: von Köln Niehl bis nach Bad
Godesberg in 83 Minuten. Partyvolk trifft auf Schichtarbeiter, Junkies
auf Büroangestellte – ein Sammelsurium an Lebensläufen in einem
Abteil. Welche Geschichten stecken hinter den Gesichtern? Welche
Hoffnungen, Erwartungen und Sehnsüchte? Was, wenn man die Fahrt für
einen Moment anhält und in das Innenleben der Fahrgäste schaut, wenn
plötzlich der Kontrolleur zu einer Band, die Haltestange zum
Mikrofonständer und das Neonlicht zum Spotlight wird? Wenn jeder
ausspricht, was er denkt; singt, was er fühlt; tanzt, was er träumt?
Wie sähe das dann aus? Und wie hörte es sich an? Weitere
Spieltermine am 19. und 31. Oktober.
Außerdem auf dem Spielplan: „Die Orestie“, Tragödie von
Aischylos, ein Familiendrama zwischen persönlichen Katastrophen,
politischen Machtränkeleien und archaischem Götterfluch, am 6., 13.
und 26. Oktober; „Candide oder der Optimismus“, ein musikalisches
Schauspiel nach Voltaire, am 7.,10., 14., 20. und 27. Oktober. Infos
und Karten: 0228 / 77 80 22.
Bonn
Mitte September feierte die diesjährige Musicalproduktion „Kiss me,
Kate“ von Cole Porter im Opernhaus eine vielbejubelte Premiere. Fred
und Lilli haben Grund zu feiern: Seit genau einem Jahr sind sie
glücklich geschieden. Aber irgendwie kommen sie nicht voneinander
los. Kein Wunder, wenn man sich jeden Tag sehen und sogar noch
gemeinsam auf der Bühne stehen muss. Und zwar in einer
Shakespeare-Komödie, die es in sich hat: „Der widerspenstigen
Zähmung“. Als ob die Stimmung zwischen den Ex-Gatten nicht schon
spannungsreich genug wäre, tauchen kurz vor Beginn der Vorstellung
zwei potenzielle Show-Stopper auf: Zwei Herren aus der Halbwelt wollen
einen gefälschten Schuldschein eintreiben, der auf Fred Grahams Namen
lautet. Martin Duncan, ein wirklicher Musical-Spezialist und dem
Bonner Publikum als Regisseur von „Pinocchios Abenteuer“ noch in
Erinnerung, schuf mit „Kiss me, Kate“ eine packende Inszenierung
einer der beliebtesten musikalischen Komödien aller Zeiten - weitere
Aufführungen am 6. und 26. Oktober. Am Sonntag, 7. Oktober, hat die
Oper „Xerxes“ von Georg Friedrich Händel Premiere. Sie gehört zu
Händels letzten Opern. Der ausgefeilte und virtuose Spätstil des
damals schon erheblich kränkelnden Komponisten manifestiert sich hier
exemplarisch. Händels Spätwerk ist eine bissige Persiflage auf die
Sehnsüchte, die Verzweiflung und Macken sowie auf den
(selbst)zerstörerischen Größenwahn des Machthabers und zugleich auf
eine in sich verstrickte Gesellschaft. Leonardo Muscato, italienischer
Theaterautor und Regisseur, gibt mit Händels Oper sein
Deutschlanddebüt. Weitere Aufführungen am 14., 20. und 27. Oktober.
Außerdem wird die „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart
wieder in den Spielplan aufgenommen: 13. und 21. Oktober. Infos und
Karten: 0228 / 77 80 08.
31 Jahre „Pantheon“ – dies wird am Feiertag 3. Oktober mit einem
„Tag der offenen Tür“ bei freiem Eintritt und tollem
Bühnenprogramm gefeiert. Einen einzigartigen Abend für alle, die das
Kino, die Musik und den Humor lieben, gibt es am Freitag, 5. Oktober,
20 Uhr, mit Martin Zingsheim & Prometheus Streichquintett. Alfons, der
Kultreporter der ARD, erklimmt zusammen mit seinem Puschmikro am
Samstag, 6. Oktober, 20 Uhr, die Bühne des Pantheons. Am Dienstag, 9.
Oktober, 19.30 Uhr, gibt es wieder das beliebte Rudelsingen –
präsentiert von David Rauterberg & Matthais Schneider. Der „George
Clooney des Kabaretts“, Sebastian Pufpaff, ist am Donnerstag, 11.
Oktober, auf der Bühne des Pantheons zu Gast. Außerdem: Lars
Redlich, der Berliner Musik-Kabarettist und Liedermacher, am Mittwoch,
17. Oktober; und der „kleine Böse“ unter Deutschlands
Kabarettisten, Horst Schroth, mit seinem Programm „Wenn Frauen immer
weiter fragen – Ein Update für Fortgeschrittene“ am 26. und 27.
Oktober. Bereits ausverkauft: Wilfried Schmickler mit seinem Feuerwerk
punktgenauer Pointen „Kein zurück“ am Mittwoch, 31. Oktober.
Weitere Infos: 0228 / 21 25 21.
Die Bonner blicken auf über zweitausend Jahre Stadtgeschichte
zurück. Viele Fremde kamen: Eroberer, Fürsten, Künstler und
Philosophen, und haben Bonn auch wieder verlassen: Die Römer, die
Franken, Staufer, Wittelsbacher, Franzosen, Preußen – und der
Bundestag und Haribo. „Fott es fott. Ejal, Bonn bliev Bonn“ –
die Bonn-Revue von Stephan Ohm, steht im Monat Oktober auf dem
Spielplan des Contra-Kreis-Theaters. Ein vielseitig begabter,
holländischer Quizmaster führt zusammen mit seiner bezaubernden
Assistentin durch eine schillernde Show mit höchst originellen
Kandidaten, mit bönnschen Anekdoten, skurrilen und berühmten
Personen, nostalgischen Momenten, emotionalen Ausbrüchen und
leidenschaftlichen Bekenntnissen. Weitere Infos: 0228 / 63 55 17.
- Peter Adolf
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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