Kikiing
Ultimativer Kick

Hallo, Helena, ready for landing. | Foto: we
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Bonn - (we) Jonas Schöne hat‘s zuerst im Fernsehen auf ARTE gesehen. Und
wusste sofort: Das musst du in Bonn haben. Also nichts wie von
Freunden und Familie Geld geliehen, ins Auto gestiegen und nach
Estland gefahren. Dort stand das Objekt der Begierde: Eine
Kiiking-Anlage. Eine solche steht jetzt in der Bonner Rheinaue.
Unmittelbar am Labyrinth. Dort kann sich jedermann und jedefrau beim
Schaukeln versuchen. Aber Obacht: Nicht das bloße Schaukeln, sondern
die Anzahl der damit zu erreichenden Überschläge werden gezählt.
Der Reihe nach: Man stellt sich auf eine Bodenplatte, greift mit den
Händen an jeweils eine Führungsstange. Nachdem man gründlich fest
geschnallt ist, geht‘s los: Schwung holen, vor und zurück, vor und
zurück, bis man in ungeahnte Höhen kommt. Und dann: Überschlag auf
Überschlag. Und wieder austrudeln. Alles mit purer
Körperbeherrschung. Ohne jeglichen Fremdantrieb. Was das bringt?
Helena berichtet mit leuchtenden Augen: „Ich hab‘ das jetzt zum
dritten Mal gemacht. Das erste Mal hab‘ ich das gesehen, als ich mit
meiner Mutter im Labyrinth war. Ich bin sofort da hin. Das Gefühl ist
einfach unbeschreiblich: Man will das einfach nur machen. Es ist so
viel Spaß.“ Leon ist begeistert: „Alles was zählt, ist der
Moment. Wenn man schwingt, ist alles andere ausgeblendet. Das macht
absoluten Spaß. „Importeur“ und Marketingstudent Jonas Schöne
berichtet von seinem ersten Mal: „Als ich da drauf stand, war ich
einfach nur konzentriert. Aber dann, als ich kopfüber war, habe ich
schon Angst gehabt. Das ist normal. Ab der der Spaß als Lohn der
Angst ist unbeschreiblich.“ 15 Mitglieder hat der rasch gegründete
Verein - German Kikiing Association - , der erste in Deutschland,
schon. Mehr Mitglieder herzlich willkommen. Was man braucht? „Na, es
hilft schon, sportlich zu sein. Das ist schon recht anstrengend. Geht
in die Beine. Und Selbstvertrauen sollte man ebenfalls haben. Das hier
ist eine Mischung aus Technik und Ausdauer. Passiert ist allerdings
noch nie was. Weder in Estland noch bei uns.“

Wie überall, gibt es auch beim Kiiking Menschen, die den Sport
perfektionieren. Und dabei ihre Grenzen ausloten. So kann man die
Führungsstangen erhöhen, um noch höhere Überschläge zu erreichen.
Der Rekord soll bei gut 7 Metern liegen. Bei der Standardhöhe von 4
Metern hat ein besonders gutes Vereinsmitglied schon 50 Überschläge
am Stück geschafft. Vereinsrekord!

Ein Sport für Verrückte? Oder Leute, die jedem alles zu jeder Zeit
beweisen wollen? „Nein, wir haben vom 10-Jährigen bis zum
Familienvater alles auf der Anlage gehabt. Waren selbst
überrascht“, so Jonas.

Jonas und seine Truppe werden noch eine Zeitlang am Labyrinth bleiben.
Wer Lust hat, möge hingehen. Und sich versuchen. Arm wird er davon
nicht. „Wir möchten eine Spende haben. Um die 5 Euro. Aber Eintritt
nehmen wir nicht.“ Jonas hat 5.000 Euro in die Anlage investiert.

Er und seine Crew träumen von Auftritten auf der Hofgartenwiese. Und
von einem Gig bei „Schlag den Star“. Um ihren Sport bekannt zu
machen. Na dann: Guten Flug! Und happy landings!

Hallo, Helena, ready for landing. | Foto: we
Bis die Erde ihn wieder hat: Leon. | Foto: we
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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