Im Einsatz für die Zukunft der Menschheit
UN widmen sich "Sustainable Goals"
Bonn - (we) Digitalisierung gestalten, menschenfreundliche Sichtweisen
verbreiten und Staaten zum Klimawandel bewegen: Das sind nur einige
Ziele der UN, mit denen die rund 1.000 Mitarbeiter in Bonn befasst
sind. Die Projektverantwortlichen der unterschiedlichen
UN-Dienststellen in Bonn stellten im Lange Eugen ihre Arbeitsplanung
für 2019 vor.
Den Anfang machte der neue Direktor der UN-Uni Außenstelle Bonn
(UNU), Prof. Dirk Messner. Seine Uni beschäftigt sich etwa mit
Beiträgen zum Klimawandel sowie mit der menschlichen Sicherheit. Hier
ist besonders die Digitalisierung zu nennen, die unsere Welt
verändern wird. Es gibt ernst zu nehmende Wissenschaftler, die den
Menschen als nutzlos betrachten und statt seiner Rechner einsetzen
wollen. „Es gilt, die Digitalisierung zu gestalten“, lautet eine
Kernaussage Messners. Technik und künstliche Intelligenz sollen dem
UN-Willen nach menschliche Vorgaben umsetzen und die menschliche
Intelligenz nutzen, aber sie nicht etwa ersetzen. Überhaupt ist ein
erstrebenswerter Wertewandel ein zentrales Thema. Die oft propagierte
pekuniäre Zielsetzung vieler Politiker und Unternehmen soll durch
eine menschenfreundliche Sichtweise ergänzt werden.
Auch alle anderen Bonner UN-Dienststellen widmen sich den Sustainable
Goals (SDG) der Organisation, den Nachhaltigkeitszielen, die bis 2030
verwirklicht sein sollen. Sie bereiten große internationale Tagungen
vor. Im Klimawandel geht es darum, die Staaten, die sich in Paris auf
Ziele verständigt haben, dazu zu bewegen, diese Ziele auch konkret
anzugehen. Für alle ist es wichtig, sich international auszutauschen
und das Wissen und die Projekte aller Länder kennenzulernen, damit
die Völkergemeinschaft davon profitieren kann. Vereinheitlichung von
Arbeitsabläufen ist ein weiteres Thema. Weltweit arbeitet man an
denselben Zielen, aber die Wege zu den Lösungen sind völlig
unterschiedlich. Deshalb entwickeln einige der Bonner UN-Dienststellen
Verfahren, wie man die unterschiedlichen Abläufe vereinheitlichen
kann. Auch die Schulung von Mitarbeitern ist ein großes Thema: Hier
entwickelt Patrick van Werelt mit seinem UN System Staff College
Schulungsunterlagen, die weltweit zum Einsatz kommen können.
Die Freiwilligenorganisation der UN umfasst mittlerweile mehr als
7.000 Menschen. Sie stammen aus 161 Nationen und sind in allen
praktischen Bereichen der SDGs unterstützend tätig. Auch hier geht
es um einheitliche Steuerungssysteme. „We‘re making progress but
it‘s a long way to go“ beschreibt Louise Baker ihr Vorgehen bei
UNCCD, der Organisation, die sich um die Zunahme der Wüsten auf der
Erde kümmert. Hier sind Konzepte gefragt, welche Alternative die dort
lebenden Menschen haben. UN SPIDER, die Weltraumorganisation der UN,
bemüht sich um Satellitensysteme, die zum Wohle der Menschen Daten
sammeln und aufbereiten können. Man kann etwa für die Landwirtschaft
vom All aus ungünstige Entwicklungen erkennen und ihnen
entgegensteuern. IPBES kümmert sich um die Vorbereitung von
Entscheidungen für Politiker. Und dann geht es noch um
Bio-Diversität. Auch hier werden Top-Wissenschaftler im laufenden
Jahr Aussagen zur Entwicklung auf dem Erdball treffen können, um das
dann in konkrete und verbindliche Ziele umwandeln zu können.
Insgesamt kann man sagen, die Bonner UN-Stellen sind dazu da, den
Druck auf alle Staaten zu erhöhen, gemeinsame Ziele auch konkret
umzusetzen. Wie im richtigen Leben mangelt es häufig nicht an der
guten Absicht, sondern am ernsthaften Willen von
Entscheidungsträgern, Dinge wirklich zu ändern. Bonn hat 20
Dienststellen mit 1.000 Mitarbeitern, die an unterschiedlichen
Schwerpunkten, aber alle an den SDGs arbeiten. Und die Organisation
wächst: Zur Zeit ist das dritte Großgebäude auf dem Bonner
UN-Campus im Werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.