Bürgerinfo zum Neubauvorhaben in Roleber

Versachlichung gefordert

Beuel - (we). Zur Versachlichung beitragen sollte nach den Worten von
Planungsdezernent Helmut Wiesner die Bürgerinformation im Beueler
Rathaus. Es ging um das Neubauvorhaben in Roleber auf dem Gelände der
Landwirtschaftskammer. Die will ihr Eigentum aufgeben. Was Bonn
ermöglicht, hier Wohnungen zu bauen und den Ortsteil zu
entwickeln.

Doch schon hier scheiden sich die Geister: Die Notwendigkeit der
Baumaßnahme wird vielfach in Frage gestellt. Sachlich oder bisweilen
auch unsachlich werden die Überlegungen der Verwaltung kritisch
begleitet. Die Art der Bedenken ist derart vielfältig, dass sie sich
kaum kategorisieren lässt. Etwa 100 Bürger informierten sich über
den Stand der Dinge und brachten sich in die Diskussion ein. Hier der
bisherige Stand: Es gibt eine Voruntersuchung. Als Ergebnis liegt ein
Zwischenbericht vor. Und es gibt eine Beschlussvorlage des
Planungsamtes der Stadt.

Bislang ist nur eine Entscheidung gefallen: Die, das gebaut werden
soll. Entscheidungsträger ist der Rat der Stadt. Die Stadtverwaltung
setzt als ausführende Behörde dessen Entscheidungen um. Und bereitet
Entscheidungen vor. Dazu gilt es, geradezu endlose hoch komplexe meist
rechtliche Fallstricke zu umgehen. Otto Normalverbraucher wundert sich
bisweilen, dass bei der herrschenden Regelungsflut überhaupt noch
jemand irgend etwas baut. Der Auftrag der Politik an die
Stadtverwaltung lautet, das Baufeld Roleber zu entwickeln. Weil man
dort preiswerte Wohnungen für Neubürger haben möchte. Auch deshalb,
weil Bonn den meisten Prognosen zufolge wächst. Und die Mieten für
Normalbürger und junge Familien schon jetzt kaum noch erschwinglich
sind. Junge Familien aber werden für eine prosperierende
Stadtentwicklung dem allgemeinen Verständnis nach gebraucht.

Die bisher erfolgten Planungen gehen von drei möglichen künftigen
Baufeldern in Roleber aus: Die konkreteste Bauausführung könnte auf
dem engeren Gebiet der heutigen Landwirtschaftskammer liegen. Dann
gibt es noch zwei weitere Flächen, auf denen man bauen könnte, so es
denn politisch gewünscht ist. Hierzu hat sich das Planungsamt erste
Gedanken gemacht. Die zum Teil in Handskizzen vorliegen. Für die
weitere Entwicklung sucht die Stadtverwaltung die Kommunikation mit
den jetzt in der Umgebung des angedachten Bauvorhabens lebenden
Bürgern.

Dazu war die Bürgerinformation im Beueler Rathaus ein erster Schritt.
Sie belegte eindrucksvoll, dass, sollte man im Laufe der weiteren
Planung zu einer Versachlichung finden, eine Beteiligung der Bürger
nicht nur sinnvoll, sondern auch zielführend wäre.