Emissionsfreie Innenstadt
Verwaltung schlägt Maßnahmen für bessere Luft vor
Bonn - Über die Einreichung von Förderanträgen mit einem Volumen von mehr
als 14 Millionen Euro für das Projekt "Emissionsfreie Innenstadt"
beraten die politischen Gremien im März. Mobilstationen und
Radschnellrouten sollen mit den Geldern eingerichtet und der
städtische Fuhrpark auf Elektromobilität umgestellt werden. Der Rat
entscheidet am 28. März 2019 über die Projektanträge. Diese müssen
bis zum Monatsende beim Land NRW eingereicht werden.
Das NRW-Förderprojekt "Emissionsfreie Innenstadt" ist Teil des
Landesförderprogramms "KommunalerKlimaschutz.NRW" und soll in Bonn
von 2019 bis 2022 laufen. Es hat die Kombination verschiedener
Verkehrsmittel im Blick. Insgesamt können über dieses Vorhaben rund
12,4 Millionen Euro an Fördermitteln für Maßnahmen mit Kosten in
Höhe von 14,3 Millionen Euro für die nachhaltige Mobilität in Bonn
generiert werden. Dies entspricht einer Förderquote von
durchschnittlich 87 Prozent. Auch die Stadtwerke Bonn sollen an der
Beantragung einzelner Maßnahmen des Vorhabens "Aktivraum (E-)
Mobilität Innenstadt" beteiligt sein.
Laut Wirkungsprognose eines externen Büros von August 2018 können
durch die zu beantragenden Maßnahmen ab 2025 pro Jahr 3100 Tonnen
Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Das entspricht in etwa der
600-fachen Erdumrundung eines Mittelklasse-Pkw. 3160 Kilogramm
Stickstoffoxid würden laut Prognose ab 2025 jährlich reduziert
werden.
Die NRW-Förderung "Emissionsfreie Innenstadt" ist nicht mit anderen
Förderprojekten wie "Lead City" oder Förderung über das
"Sofortprogramm Saubere Luft" des Bundes zu verwechseln, auch wenn die
Ziele ähnlich sind: Bessere Luft, Klimaschutz und bessere Mobilität
in Stadt und Region.
Die Mobilstationen
Insgesamt 36 Mobilstationen sollen eingerichtet werden mit dem Ziel,
die verschiedenen Verkehrsangebote des Umweltverbundes räumlich zu
verknüpfen. Bürgerinnen und Bürger erhalten die Möglichkeit,
umweltfreundliche Alternativen zum privaten PKW zu wählen. So soll
der Individualverkehr reduziert werden. Je nach Kategorie - S, M oder
L - verfügen die Stationen über folgende Einrichtungen:
- Infostele und Beschilderung[/*]
- E-Lade-Station für PKW
- E-Roller-Sharing-Stellplätze[/*]
- Fahrradparkhaus[/*]
- (Überdachte)
- Luftstation[/*]
- Fahrradboxen[/*]
- Fietsentrommel[/*]
- E-Bike-Ladestelle[/*]
inklusive
Stellplätze[/*]
Fahrradbügel[/*]
Ausgewählte Mobilstationen erhalten auch ergänzende Angebote zum
Transport über Lasten- und E-Bikes. Bei einigen Modulen übernehmen
die Stadtwerke Bonn die Antragstellung und Umsetzung.
Darüber hinaus sollen mit Schnellladesäulen emissionsfreie Antriebe
bei Taxis gefördert werden. Deshalb sind an diesen Punkten
Ladesäulen mit Fokus auf den Taxi-Verkehr geplant:
- Bonn Hauptbahnhof (Nachrückplatz)[/*]
- Bad Godesberg
- Beuel Bahnhof[/*]
- Duisdorf Bahnhof[/*]
- Venusberg
- Post
- Ramersdorf[/*]
- Kessenich,
Bahnhof[/*]
Universitätsklinikum[/*]
Tower[/*]
Eduard¬-Otto-¬Straße[/*]
7,3 Millionen Euro kostet die Umsetzung der 36 Mobilstationen - 15 vom
Typ S, 17 vom Typ M und vier vom Typ L - voraussichtlich. Rund 6,2
Millionen Euro werden voraussichtlich als Zuschuss vom Land gewährt.
Die Stationen können über dieses Förderprogramm zunächst nur in
der Bonner und der Beueler Innenstadt eingerichtet werden. Einer
perspektivischen stadtweiten Einrichtung von Mobilstationen steht die
Verwaltung grundsätzlich positiv gegenüber.
Radschnellrouten
Radschnellrouten werden als Hauptrouten in die Innenstadt mit den
Mobilstationen verbunden und in Abschnitten ausgebaut. Das bedeutet,
einzelne bereits bestehende Radwege werden verbreitert, erneuert und
besser ausgestattet, zum Beispiel mit Beleuchtung.
Konkret geht es um den Ausbau des linksrheinischen Rheinauen-Radwegs
auf einer Länge von 3,5 Kilometern. Hier soll der Radweg in
wesentlichen Abschnitten auf bis zu vier Meter verbreitert werden.
Auf Beueler Seite soll ebenfalls der Rheinauen-Radweg als
rechtsrheinische Radschnellroute auf einer Länge von 1,75 Kilometern
ausgebaut werden. Das heißt, er wird auf drei Meter verbreitert.
Fehlende Beleuchtung wird nachgerüstet.
Ein Abschnitt der Radpendlerroute Bonn-Alfter-Bornheim wird ebenfalls
ausgebaut und eine Querungsstelle auf der Radpendlerroute verbessert,
um den Radfahrerinnen und Radfahrern ein gefahrloses Kreuzen viel
befahrener Straßen zu ermöglichen.
Die Maßnahmen für die Radschnellrouten kosten insgesamt mehr als
sechs Millionen Euro, von denen voraussichtlich 90 Prozent vom Land
übernommen werden.
Die Elektrifizierung des Fuhrparks der Stadt
Die Stadt möchte Vorbild sein, was die Elektrifizierung ihres
Fuhrparks betrifft und hofft auf eine direkte Reduzierung von
Kohlenstoffdioxid- und Stickstoff-Emissionen durch die Neuanschaffung
von 17 E-Fahrzeugen. Sie werden voraussichtlich im Amt für
Stadtgrün, Umweltamt, Tiefbauamt, Ordnungsamt, Städtischen
Gebäudemanagement und über den allgemeinen Fahrzeugpool zum Einsatz
kommen.
Konkret geht es nach derzeitigem Stand um die Beschaffung von vier
Streetscootern, zehn VW Caddies und drei VW E-UP. Die Kosten für die
Anschaffung betragen 756.000 Euro, auch hier ist eine Förderung in
Höhe von 90 Prozent in Aussicht gestellt worden.
Personalbedarf
Zur Umsetzung des Förderprojektes sollen laut Beschlussvorschlag der
Verwaltung vier befristete Stellen eingerichtet werden: Für die
Projektkoordination, die Verkehrsplanung und zwei Ingenieursstellen.
Die Kosten für die neuen Stellen werden durch die Fördermittel und
durch Einsparungen gedeckt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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