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Vielfältige Festivitäten in der Woche vom 08. September

Ohne weitere Worte | Foto: privat
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Bonn-Beuel stand vom 06.–10.09.2019 unter dem Zeichen von Pützchens Markt (Bericht s. hier). Auch wenn sich wahrscheinlich die meisten der in diesem Jahr 1,1 Millionen Besucher nicht über den religiösen Ursprung des Volksfestes im Klaren sein mögen, und man am Brünnchen schon einmal gefragt wird, warum die Leute sich über die Augen wischen, so haben die Markttage mit ihren modernen Fahrgeschäften und Vergnügungen doch diese jahrhundertealte Wurzel. – Grund zu fragen, was katholischerseits in Bonn sonst noch los war:

50 Jahre MZF in Pennenfeld

In Bonn-Bad Godesberg wurde ein ganzes Wochenende lang (06.–08.09.2019) der Höhepunkt der diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten „50 Jahre Missionszentrale der Franziskaner“ begangen: Am Freitag wurde zum Festakt in die Bad Godesberger Stadthalle geladen, bei dem P. Matthias Maier OFM, Leiter der MZF, Rückblick hielt. Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hielt eine Festrede, in der er die Arbeit der Franziskaner würdigte.

Am Samstag war rund um die Missionszentrale in der Albertus-Magnus-Straße (Pennenfeld) das rege Treiben der Aktion „Frieden bewegt!“ für jedermann zu erleben. Am Sonntag fand dann um 11.00 Uhr die feierliche Abschlussmesse in der Kirche St. Marien (Burgstr.) statt. Hauptzelebrant des Gottesdienstes war der Erzbischof von Porto Alegre, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul, P. Jaime Spengler OFM.

Neues Kirchendach in Bonn-Castell

Vor 15 Jahren war Wolfgang Picken aus dem Schatten der Kirche St. Joseph nach Bad Godesberg gezogen, um dort Pfarrer zu werden. Am 8. September 2019 um 9.45 Uhr kam Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken wieder nach St. Joseph – nicht nur, um seine erste Messe als Pfarrverweser des Bonner Nordens (St. Petrus) zu zelebrieren, sondern vor allem, um mit der Gemeinde den Abschluss der Dachsanierung an St. Joseph zu feiern. Der dortige Kirchbauverein hatte im Anschluss an die Dankmesse zum Umtrunk eingeladen.

Das Tagesevangelium (Lk 14,25-33), in dem es (sinnbildlich) auch um ein Bauvorhaben geht, schien wie gemacht für diesen Tag.

Kernsatz des Textes ist Vers 27, der folgendermaßen lautet: „Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, der kann nicht mein Jünger sein.“ Pfarrverweser Picken nahm von hier aus Bezug zum nach der Sanierung gülden strahlenden Kreuz auf dem Kirchendach als weithin sichtbares Zeichen des christlichen Glaubens.

Jesu Satz von der Jüngerschaft deutete er in Hinsicht auf das Kreuz, das bei der Taufe mit Chrisam auf die Stirn gezeichnet wird. Das Kreuz des Christseins soll man folglich auf sich nehmen. (Mehr zur Predigt s. demnächst hier.)

Die Gemeinde im Bonner Norden sorgte mit allen Kräften für einen feierlichen Gottesdienst unter Mitwirkung des zwölfköpfigen Kirchenchores St. Joseph unter Leitung von Klaus Krämer an der kleinen Orgel. An der großen Klais-Orgel war Thiemo Dahmen zu hören.

Offene Denkmäler

Stadtdechant Picken, der die geplante Freilichtmesse im Münster-Kreuzgang wegen der schlechten Wetterprognose hatte absagen lassen, zog seine St. Joseph-Predigt für die 12.00 Uhr-Messe in St. Remigius noch einmal aus der zerebralen Schublade. Mit leicht veränderter (härterer) Nuancierung legte er das Sonntagsevangelium nahezu identisch aus.

Die musikalische Gestaltung der mit Chorbeteiligung geplanten Open Air-Messe – die Liedzettel waren schon gedruckt – wurde von Markus Karas kurzerhand nach St. Remigius transferiert. Statt eines Klaviers stand dort die musikalisch noch eindrucksvollere Orgel zur Verfügung, so dass der Gottesdienst eine wahre Festmesse wurde. Es erklang Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy und Anton Brückner, Sätze aus der „Missa gloriosa“ von Hans-André Stamm, Alan Wilsons „Magnificat“ und die Eigenkomposition von Markus Karas „Impromptu en Ré majeur“.

Sowohl St. Remigius als auch die in Sanierung befindliche Münster-Basilika gehörten zu den vielen weltlichen und sakralen Bauwerken, die man am „Tag des offenen Denkmals“ besichtigen konnte. Stadtdechant Picken selbst führte ausgewählte Gruppen durch die Münster-Baustelle, die nach aktueller Prognose im Sommer 2021 fertiggestellt sein soll.

Verabschiedung im Rheinviertel

Eine doppelte Verabschiedung beging das Bad Godesberger Rheinviertel am 8. September 2019. Nach zwei Jahren als Jugendreferent wurde Johannes Hotze und nach mehr als sechs Jahren als Kirchenmusiker (Seelsorgebereichsmusiker) Daniel Kirchmann aus dem Rheinviertel verabschiedet.

Hauptzelebrant der Messfeier war Pfr. W. Biedaßek, Konzelebrant E. Balagon. Neben der besonderen musikalischen Messgestaltung durch Chöre war auch die Predigt in besonderer Weise gestaltet: Nach je einem Wortabschnitt zur Hektik der heutigen Zeit, dem Bedürfnis nach Ruhe und dem Christsein setzte Daniel Kirchmann die Worte in spirituelle Orgelmusik um, der man noch ewig hätte zuhören können.

Als Überaschung präsentierte der „Junge Chor“, der wie die Erwachsenenchöre zukünftig von Kölner Studenten Kirchmanns weitergeleitet wird, ein „Daniel-Medley“. Bekannte Lieder aus vielfältigen Genres waren mit neuem Text versehen worden und stellten eine Hommage an den beliebten Chorleiter Daniel Kirchmann dar.

Nach diversen Ansprachen – wobei Kirchmann auch an die Picken’schen Überzeugungskünste erinnerte, die ihn ins Rheinviertel gebracht hatten – und dem Schlusssegen setzte Daniel Kirchmann (leider) den virtuosen musikalischen Schlusspunkt mit Widors berühmter „Toccata“.

(dcbp, 16.09.2019)

LeserReporter/in:

Damiana C. Bauer-Püschel aus Bonn

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