Fedcon 2018
Vier Tage für Science Fiction-Fans
Bonn - (sae). Vier Tage lang verwandelten am Pfingstwochenende
tausende Science-Fiction-Fans aus der ganzen Republik und dem
benachbarten Ausland anlässlich der FedCon 2018 das Bonner
Maritim-Hotel in den galaktischen Außenposten Bonn. Bei dem größten
Treffen dieser Art in Europa, das seit 1996 zum siebzehnten Mal in
Bonn stattfand, kamen die Anhänger von Star Trek, Star Wars,
Kampfstern Galactica und vielen anderen Serien wieder voll auf ihre
Kosten. Nicht nur, dass man sich auf der FedCon mit Gleichgesinnten
traf, man konnte auch zahlreiche Stars des Genres wie Brent Spiner
(Mr. Data) und Jonathan Frakes (Commander Riker) aus der Serie „Star
Trek: Das nächste Jahrhundert“, oder Edward James Olmos (Commander
Adama) und James Callis (Baltar) aus Battlestar Galactica in natura
bewundern, sowie gegen ein Entgelt gleich zusammen mit ihnen auf einem
Foto posieren oder ein Autogramm erhaschen. Bei den sogenannten Panels
löcherten die Fans die Schauspieler mit vielen Fragen rund um die
Serien, aber auch über zukünftige Projekte.
Zwei Stars, die beim Publikum besonders gut ankamen, waren zweifellos
Brent Spiner und Jonathan Frakes, die auf äußerst unterhaltsame
Weise Anekdoten rund um die Dreharbeiten ihrer erfolgreichen TV-Serie
zum Besten gaben. Dabei ließen sich die beiden auch einen Seitenhieb
auf ihren Kollegen Patrick Stewart, der den Raumschiffkapitän
Jean-Luc Picard spielte, nicht nehmen.
Während sich im großen Saal die Serien-Stars die Klinke in die Hand
gaben, beeindruckten im Obergeschoss die Modellbauer gleich in zwei
Räumen mit zahlreichen, detaillierten Modellen die Besucher. Ein
Highlight war zweifellos eine riesige Nachbildung der Enterprise-D,
mit der Captain Picard und seine Crew in der Serie „Star Trek: Das
nächste Jahrhundert“ die Galaxis durchquerten. „Hallelujah“
entfuhr es einem weiblichen Fan, als sie das 1,93 Meter große und 123
Kilogramm schwere Modell erblickte, welches von Daniel Beck von der
Firma Helios aus Fulda zusammen mit einem weiteren Modellbauer
erschaffen wurde. „Die meisten Bauteile dieses Modells wurden mit
einem 3-D-Drucker angefertigt“, so Beck. „Zur detailgetreuen
Reproduktion haben wir Studiobilder genau ausgewertet. Mittlerweile
stecken in dieser Enterprise im Maßstab 1:350 nicht nur mehr als 800
Stunden Arbeit, sondern auch acht Kilometer LED-Leuchtfäden, mehr als
1500 Leuchtdioden, 24 Steuergeräte, zweieinhalb Kilogramm Klebstoff,
3 Liter Spachtel und 1,5 Liter Farbe.“ Kaufen konnte man den Koloss
auch, sofern man bereit war, die geforderten 100.000 Euro dafür
locker zu machen. Dagegen muteten die gut 300 Euro für eine Replik
eines Phasers, oder 3000 Euro für ein Modell von Raumschiff Voyager
geradezu wie ein Schnäppchen an. Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben
wollte, konnte im Händlerraum sein Geld in Poster, T-Shirts oder
anderen Fanartikeln anlegen. Abseits vom kommerziellen Teil gab es auf
der FedCon aber auch zahlreiche interessante Vorträge. Einen davon
hielt die ESA-Astronautin Samantha Cristofforetti. Ihr Raumschiff, mit
dem sie im November 2014 zur Internationalen Raumstation ISS aufbrach,
hieß zwar nicht Enterprise sondern gänzlich unromantisch Sojus
TMA-15M, dafür hatte die Italienerin aber allen FedCon-Teilnehmer
eines garantiert voraus: Sie war tatsächlich schon einmal im Weltall.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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