AIDS-Tag
Virus ohne Heilchancen
Bonn - (we) Alles redet von der Corona-Pandemie. „Wir haben in Deutschland
mehr als 80 Millionen Corona-Spezialisten“, meint der
Vorstandsvorsitzende der Aids-Initiative Bonn, Jürgen Repschläger.
Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass Aids nach wie vor ein
virulentes Thema ist. Rund 38 Millionen Menschen leben weltweit mit
dem Virus, sind HiV-infiziert. 690.000 Tote verzeichnet die traurige
Statistik jährlich weltweit.
„Zwar ist Aids therapierbar. Geheilt werden kann man aber nicht“,
sagt Jürgen Repschläger, der aus Anlass des Welt-Aids-Tages
gemeinsam mit Bonns OB Katja Dörner Blumen zum Gedenken an die
Aids-Toten am Aids-Denkmal vor der Bundeskunsthalle niederlegte. Dabei
wurden Kerzen entzündet für zwei Bonner, die im laufenden Jahr am
Virus verstorben sind.
„Man muss heute nicht mehr an Aids sterben. Es gibt gute
Therapiemöglichkeiten. Aber dazu muss man sich disziplinieren,
regelmäßig zur Therapie, Tabletten einnehmen usw. Viele scheuen auch
den Test, kommen zu spät oder gar nicht. Sobald man eins vergisst,
ist es zu spät. Man stirbt.“ Ein Problem sind die
Drogenabhängigen, die ihre Spritzen teilen. Dafür gibt es
Einwegspritzen und Boxen, die gebrauchte Spritzen aufnehmen. „Das
gibt Sicherheit“, meint Jürgen Repschläger. Die Anzahl der neu
hinzu gekommenen Kranken gemessen an den Verstorbenen bleibt gleich.
Für Bonn heißt das, dass rund 2.000 Bonner an Aids erkrankt sind.
Die Kranken sorgen sich angesichts der Corona-Pandemie darum, dass
ihre Medikamente knapp werden und die vorhandene Bettenkapazität für
Corona-Patienten Verwendung findet und nicht für sie, die
HIV-Infizierten.
Hauptursache für eine Infektion ist nach wie vor der ungeschützte
Geschlechtsverkehr, übrigens egal ob gleichgeschlechtlich oder
hetero. Zur Eindämmung der Aids-Pandemie trägt die Aids-Initiative
Bonn bei, indem sie das Motto des Welt-Aids-Tages „Wissen
verdoppeln“ mit erfolgreichen umfassenden Aufklärungskampagnen
unterstützt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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