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Vom Kuhle Dom zum „Castel Gandolfo“ – Verabschiedung von Pfarrer Raimund Blanke

Beginn der Festmesse zum Patrozinium der Stiftskirche und zur Verabschiedung von Pfarrer Raimund Blanke (v. l. n. r.: PR Tamara Danilenko, Prälat Johannes Schlößer, eine Ministrantin (n. n.), Pfr. Raimund Blanke, Pfr. Walter Koll, Kaplan Père Alphonse Munyanziza, PR Ingeborg Rathofer, Pfarrerin Michaela Schuster und Pfarrer Michael Schäfer, Ehrenamtliche sowie Chormitglieder)
 | Foto: privat
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  • Beginn der Festmesse zum Patrozinium der Stiftskirche und zur Verabschiedung von Pfarrer Raimund Blanke (v. l. n. r.: PR Tamara Danilenko, Prälat Johannes Schlößer, eine Ministrantin (n. n.), Pfr. Raimund Blanke, Pfr. Walter Koll, Kaplan Père Alphonse Munyanziza, PR Ingeborg Rathofer, Pfarrerin Michaela Schuster und Pfarrer Michael Schäfer, Ehrenamtliche sowie Chormitglieder)
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Am vergangenen Sonntag (30.06.2019) wurde in der Bonner Kirche St. Johann Baptist und Petrus – nicht nur Einheimischen auch gut bekannt als Stiftskirche oder Kuhle Dom – Patrozinium gefeiert. Zugleich endete Pfarrer Raimund Blankes Dienstzeit im Bonner Norden. Er tritt damit offiziell seinen wohlverdienten Ruhestand an. Bereits am 15. Juni 2019 hatte Pfarrer Blanke sein 40. Priesterjubiläum auf den Tag genau in der Vorabendmesse (St. Joseph, Bonn-Castell) gefeiert, wobei der kleine Jugendchor stimmungsvoll mitwirkte.

Musikalische Meilensteine

Chöre spielten bei der Verabschiedung am 30. Juni eine noch gewichtigere Rolle, denn die Festmesse wurde klanglich besonders opulent von den Chören St. Petrus mit Sängerinnen und Sängern des Chorprojektes gestaltet. Auch auf instrumentaler Ebene wurde mit dem Bläserensemble des Kardinal-Frings-Gymnasiums einiges aufgefahren, wobei die Stücke des Gottesdienstes laut Angaben der Gemeinde nach einer Wunschliste Pfarrer Blankes ausgewählt worden waren. Es erklangen demnach musikalische Meilensteine Blankes, die besondere Bedeutung für ihn haben. Zu hören waren unter anderem auch Auszüge aus der Missa Brevis in B von Christopher Tambling. Das musikalische Engagement der Gemeinde war dabei ebenso wie das zahlreicher anderer ehrenamtlich tätiger Gemeindemitglieder beeindruckend. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde zum Beispiel bei Bedarf mit Trinkwasser für das Wohl der Festgemeinde gesorgt.

Unterwegs mit den Emmaus-Jüngern

Das Evangelium berichtete von den Emmaus-Jüngern. In der anschließenden Predigt erzählte Pfarrer Blanke von einer prägenden Emmaus-Erfahrung, die er selbst als junger Priester gemacht hat. Blanke berichtete von zwei sehr gläubigen Niederländern, die im Krieg schlechte Erfahrungen mit deutschen Besatzern gemacht und seitdem Vorbehalte gegenüber Deutschen hatten. Diese begegneten ihm auf dem Jakobsweg. Gemeinsam unterwegs lasen die drei immer wieder die Emmaus-Geschichte, und es fand eine Verwandlung statt, an deren Ende die Niederländer ihre Vorurteile ablegen, mit ihrer Vergangenheit und der deutschen Nation versöhnt werden konnten – eine berührende Geschichte und ein wahres Glaubenszeugnis.

Während des Wortgottesdienstes fand im Gemeindesaal die Kinderliturgie statt, von wo die Kinder später wieder zur Gemeinde stießen.

Starkes ökumenisches Zeichen

Pfarrer Blankes Einsatz für die Ökumene spiegelte sich in seiner Verabschiedung intensiv wider. Am stärksten wurde die ökumenische Lebensaufgabe Pfarrer Blankes sicherlich im Gestus der doppelten Segnung mit Handauflegung durch Pfarrer Michael Schäfer und Pfarrerin Michaela Schuster (beide von der evangelischen Lukaskirchengemeinde) deutlich.

Im Anschluss an den eigentlichen Gottesdienst folgten die mit Zwischengesängen der Gemeinde versehenen Festreden, deren Moderation Pfarrer Walter Koll übernahm.

Ausflug nach Münster

Stadtdechant Dr. Wolfgang Picken, der am Vorabend als gerade frischgebackener Ehrenkurator das Stiftungsevent „Bönnsch am Rhein“ besucht hatte, war bei Pfarrer Blankes Verabschiedung nicht anwesend. Stattdessen war er nach Münster gereist, um am 30. Juni an den Feierlichkeiten zum goldenen Priesterjubiläum (Weihetag: 28.06.1969) seines Onkels Pfr. em. Dr. Ludger Winner teilzunehmen. Prediger im Festhochamt, das um 11.30 Uhr in St. Lamberti auch für die beiden anderen Jubilare Rektor Reinhard Mönninghoff und Pfr. em. Günther Weigand gefeiert wurde, war Pfr. Dr. Antonius Hamers. Einleitende Worte sprach Domkapitular Hans-Bernd Köppen. Dr. Ludger Winner äußerte sich wiederholt – auch für seine beiden Mitbrüder, die ein halbes Jahrhundert in Gottes Dienst stehen – mit Dankbarkeit.

Doch zurück nach Bonn, wo Pfarrer Bernd Kemmerling in der Funktion des stellvertretenden Stadtdechanten die Feier mit seiner persönlichen, herzlichen Ansprache bereicherte.

Von Wertschätzung geprägt: Ansprachen

Ob es sich um Pastoralreferentin Tamara Danilenko für das Seelsorge-Team, Dr. Markus Wagemann als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates St. Petrus, Dr. Marcus Heinrich (geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Petrus), Pfarrer Michael Schäfer von der ev. Lukaskirchengemeinde oder Prof. Dr. Dr. Joachim Nadstawek (Moderator Equipe Stift), der als Vertreter der Equipes sprach, handelte: Herzlichkeit, Ehrlichkeit und Authentizität bildeten das Fundament der jeweiligen Ansprache.

Da die Stiftskirche übervoll war, wurde die Feier akustisch nach draußen übertragen. Wer in der Kirche keinen Platz mehr gefunden hatte, konnte zumindest im Freien Platz nehmen und der Messe folgen.

Nach den ausgedehnten Feierlichkeiten im Inneren von St. Johann Baptist und Petrus wurde das Feiern zwanglos im Alleechen fortgesetzt.

„Castel Gandolfo“

Pfarrer Blanke wird zukünftig in seine Heimatgemeinde Frieden Christi auf dem Bad Godesberger Heiderhof, in der er Primiz feierte, ziehen. Seinen Spitznamen hatte der neue Wohnort bei der Verabschiedung schon erhalten: „Castel Gandolfo“.

Für die letzten Sätze dieses Artikels möchte ich die distanzierte Schreiberling-Haltung einmal verlassen: Seien Ihnen, Pfarrer Blanke, im Süden Bad Godesbergs nach Ihrem geplanten Jahr der Auszeit und Weiterbildung in Exegese überraschend offene Begegnungen und weiterhin eine spirituell erfüllende Tätigkeit als geistlicher Begleiter, Subsidiar oder was auch immer der Herr Ihnen auftragen mag, gewünscht. Mit Bezug auf Ihr „Eckstein“-Interview in der Ausgabe Pfingsten 2019 bin ich optimistisch, dass es solche von Offenheit geprägten Begegnungen auch in Bad Godesberg geben wird!

(dcbp, 02.07.2019)

LeserReporter/in:

Damiana C. Bauer-Püschel aus Bonn

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