Tierischer Nachwuchs
Wanderfalken nutzen Greifvogelkasten an der Müllverwertungsanlage
Bonn - (red) Seit einigen Jahren nisten Wanderfalken auf dem
Betriebsgelände der Müllverwertungsanlage (MVA) in einem
Greifvogelkasten in rund 100 Metern Höhe. Jetzt haben Mitarbeiter im
Kasten Nachwuchs entdeckt und mit dem NABU Bonn Kontakt aufgenommen.
„Der Naturschutzbund hat uns bestätigt, dass es sich um
Wanderfalken im Alter von vier bis sechs Wochen handelt. Sie werden in
zwei Wochen flügge und verlassen dann das Nest“, erläutern Andreas
Dziki und Heinz Piel, die das Nest betreuen.
Im Herbst werden sie die Kästen ordentlich entleeren und
durchlüften, um Schimmel und Parasitenbefall zu vermeiden. Danach
füllen die Kollegen die Nistplätze wieder mit Vogelkiessand.
Manfred Becker, Geschäftsführer der Müllverwertungsanlage Bonn,
freut sich, dass die ökologische Zukunftsstrategie der MVA Früchte
trägt: „Wir richten unser gesamtes Gelände umweltgerecht aus.
Unsere Greifvogelkästen hängen seit einigen Jahren und sind in der
Regel bewohnt. Der Nachwuchs der Wanderfalken zeigt, dass wir mit
unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind.“
Wanderfalken sind in der Regel Felsbrüter und bewohnen in erster
Linie gebirgige Landschaften aller Art sowie Steilküsten. In den
letzten Jahrzehnten haben die Vögel auch Städte und Industrieanlagen
mit ihren zahlreichen „Kunstfelsen“ besiedelt. Dabei bauen sie
keine Nester, sondern nutzen die künstliche Höhle.
Der Lebensraum „MVA“ im mitteleuropäischen Bonn lädt die
Wanderfalken zum standortgebundenen Lebenstil ein, da es wenig Gründe
gibt, zum Überwintern den kräftezehrenden Weg in den Süden auf sich
zu nehmen. Die Jungvögel suchen nach dem Flüggewerden ein eigenes
Revier, welches sich auch in der Nähe befinden kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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