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Warmsanierung - ist auch 'ne Lösung
Ich hatte ja neulich über den aktuellen Stand zur Lösung der Probleme bei der Beethovenhalle berichtet, unschönes Thema. Deshalb heute zum Ausgleich und als Einstieg ins neue Jahr einmal eine elegante Lösung, Da hieß es in meinem SCHAUFENSTER: Auszeichnung für eine elegante Lösung - Bonner Mathematik-Absolventin erhält die Fields-Medaille: Die Mathematikerin Maryna Viazovska hat die Fields-Medaille erhalten, die auf dem internationalen Mathematikkongress in Helsinki übergeben wurde. Die Auszeichnung wird seit 1936 alle vier Jahre an Mathematikerinnen und Mathematiker unter 40 Jahren verliehen. Die 37-jährige Viazovska stammt aus der Ukraine. Ihre Promotion hatte sie 2013 an der Universität Bonn absolviert. Heute ist sie Professorin an der Hochschule EPFL in der Schweiz. In einer Pressemitteilung teilt die EPFL mit, die junge Professorin mit Spezialgebiet Zahlentheorie habe die Fields-Medaille für ihre Lösung des Problems der Kugelpackung in den Dimensionen 8 und 24 erhalten. Die Frage, wie man Kugeln so dicht wie möglich aneinander packen kann, z. B. bei einer Orangenpyramide, beschäftigte die Mathematik bereits seit mehr als vier Jahrhunderten. Schon 1611 vermutete Johannes Kepler, dass dies am besten in Form einer Pyramide gelingen könnte. Seine Hypothese wurde erst 1998 bewiesen. Viazovska entschied sich, das Problem für die Dimensionen 8 und 24 zu lösen, weil es sich um spezielle Dimensionen handele und die Lösungen dafür besonders elegant seien. Die Fachwelt lobt die Originalität und Eleganz ihrer Beweisführung, bei der sie sich der "modularen Formen" bediente, die ein Schwerpunktthema ihrer Dissertation waren. Rektor Michael Hoch gratulierte Viazovska zu ihrer Ehrung: "Es ist eine große Freude, dass heute eine Alumna der Universität Bonn die Fields-Medaille erhalten hat. Dass Frau Viazovska erst die zweite Frau ist, der diese Ehrung zuteil wird, ist bemerkenswert."
Jetzt weiß ich so ungefähr, mit was sich da in der Mathematik so beschäftigt wird. Einfach toll! Wo ich gerade bei Lösungen bin, da hieß es in meinem SCHAUFENSTER "Bauarbeiten am Stadthaus im Zeitplan": Anna Schäfer, Teamleiterin beim Städtischen Gebäudemanagement, möchte Missverständnissen zuvorkommen: "Wir sanieren die Stützen des Parkdecks nicht, es handelt sich um eine temporäre Sicherheitsmaßnahme." Im Herbst 2021 stellte sich durch ein Gutachten heraus, dass 155 Betonstützen von rund 300 Pfeilern der beiden Parkdecks des 1978 eröffneten Stadthauses beschädigt sind; 44 davon müssen gesichert werden. Um eine kostspielige und umfangreiche Betonsanierung zunächst zu vermeiden und damit den Umzug der 1500 Rathausmitarbeiter zu verhindern, entschied sich die Politik für eine Notfallreparatur. Die schlägt mit geschätzten rund 1,6 Millionen zu Buche. Den rund fünf Jahrzehnte alten Betonsäulen setzen vor allem Chloride zu, die sich in die Stützen gefressen haben: "Heute würde man so nicht mehr bauen", betont Anna Schäfer. Jede Stütze wurde durch Statiker und Gutachter individuell untersucht und bekommt nun zur Stabilisierung Stahlträger verpasst wie eine Art Korsett. Zuvor werden die Bodenbereiche der Säulen mit einem Kapselpresser freigelegt und später wieder mit Zement verdichtet. Am Ende bekommt der Träger noch einen Brandschutzanstrich. Teilweise müssen auch Versorgungsleitungen für die Stromversorgung, die Lüftungen oder die Datenverarbeitung zurückgebaut und erneuert werden. Jährlich erfolgt ein sogenanntes Monitoring. Gutachter überprüfen dann die Standsicherheit der Säulen und damit des Gebäudes. So könnte das Stadthaus voraussichtlich bis 2026/2027 weiter genutzt werden.
Also wenn das nicht die Chance gewesen wäre, sich eher gestern als heute von diesem Gebäude zu verabschieden. Keinen Cent hätte ich da noch reingesteckt, außer in den Abriss. Und vielleicht hätte man ja auch etwas nachhelfen können - dachte ich. Und dann doch tatsächlich folgende Meldung in den Medien: Stadthaus Bonn bis auf die Grundmauern abgebrannt. Der Einsatzleiter der Feuerwehr sagt, da sei nichts mehr zu retten gewesen. Allem Anschein nach war das Abbrennen Unmengen von Kerzen der Auslöser. Offensichtlich hätten Hunderte von Kerzen in Zugluft gestanden. Nach ersten Erkenntnissen gehe man davon aus, dass die brennenden Kerzen auch die umliegenden Räume aufheizen sollten, da die Raumtemperatur in den Großraumbüros den städtischen Mitarbeitern wohl zu niedrig war. Wegen vieler offenstehender Fenster habe der Brand sich schnell ausbreiten können. Gleichzeitig hätten wiederum in manchen Büros die Mitarbeiter gerade die Fenster geschlossen, um es möglichst warm zu bekommen.
Mein erster Gedanke: Hätten die mal mein SCHAUFENSTER sorgsam gelesen. Da gab's nämlich zum Weihnachtsfest wieder ganz tolle Tipps zum Thema echte Kerzen. Da hieß es zum Beispiel, wer als Mieter Duftkerzen im Treppenhaus aufstellt oder mit Zimtspray den Hausflur einnebelt, der nutzt das Gemeinschaftseigentum bestimmungswidrig. Und weiter, Kerzen in Hausfluren aufzustellen sei nicht gut, diese würden eine erhebliche Brandgefahr darstellen, da sie nicht dauernd unter Beaufsichtigung stehen würden (so was von wahr!). Und auch, als es um den Christbaum mit echten Kerzen ging, ganz tolle Tipps: Kerzen sollten rechtzeitig gelöscht werden, bevor sie ganz heruntergebrannt sind. Außerdem solle der Weihnachtsbaum keine Zugluft abbekommen. Wer auf die Idee komme, dass die Kerzen auch den umliegenden Raum aufheizen, sollte im Hinterkopf haben, dass eine Menge davon nötig wäre, um an die Heizfähigkeit der Heizkörper heranzukommen. Auch wenn eine Kerzenflamme an ihrer heißesten Stelle eine Wärme von 1.400 Grad Celsius erreichen kann. Wichtig dabei auch: Beim Abbrennen von Kerzen entstehen Stickstoff-Oxide und Ruß. Um die Konzentration in der Raumluft nicht zu hoch werden zu lassen, rät das Umweltbundesamt zu ausreichendem Lüften.
Mal abgesehen von der Herausforderung, einerseits den Baum vor Zugluft zu schützen, andererseits aber wegen der Stickstoff-Oxide ausreichend zu lüften, mein zweiter Gedanke: Vielleicht hat ja gerade der ein oder andere Stadthausmitarbeitende diese Tipps gelesen.
LeserReporter/in:Adelheid Bennemann aus Bonn |
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