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Welche Mindestbreite nochmal?

Ich muss es dir jetzt nicht immer wieder verklickern. Merk es dir einfach: Die neuen Themen sind Sparen und neue Einnahmequellen! Und da habe ich gleich mal so was von einen Sack zugemacht: Merzenich. Genau, die Bäckerei. Ich war früher schon gefühlt Stammkundin bei Merzenich, als du in Bonn noch nicht einmal ahntest, dass es Merzenich in Köln gibt. Geschweige denn, dass Merzenich auch in Bonn Filialen eröffnen würde. Da gab es vor gar nicht mal allzu langer Zeit für 1,30 Euro drei Berliner. Hörst du? Drei! Wie oft sind mein Traummann und ich mit dem Rädchen nach Köln geradelt mit dem Ziel Dom und Merzenich am Dom. Gerade zu Corona-Zeiten ein Highlight!
Neulich habe ich mal in deren Filiale am Bonner Hauptbahnhof geschaut, was mittlerweile. Also vorab, drei Berliner für … gibt’s gar nicht mehr. Du kaufst dort heute einen Berliner für 1,35 Euro! Nein, kein Tippfehler. Was für ein Glück, dass ich da jetzt so was von sparen kann, indem ich keine Berliner esse!

Wo ich gerade bei Köln war. Erinnerst du dich noch an die Diskussion über die Benin-Bronzen? Mit einem feierlichen Staatsakt hatte Annalena Baerbock die Benin-Bronzen an Nigeria zurückgegeben. Die Kunstwerke sollten dort in einem von Deutschland mitfinanzierten Museum ausgestellt werden. Nun gab es aber Berichte, dass die zurückgegebenen Benin-Bronzen in Privatbesitz übergegangen sind, anstatt in einem Museum ausgestellt zu werden. Der scheidende nigerianische Staatpräsident Mohammedu Buhari habe das Eigentumsrecht an den Artefakten an den Oba Ewuare II., das aktuelle Oberhaupt der Königsfamilie, übertragen. Der Oba habe nun das Recht, alle Kunstwerke zu besitzen, die 1897 bei einer Strafexpedition von britischen Truppen im Königspalast von Benin geplündert wurden. Und da haben ja jetzt viele gesagt, Menschen, die wie ich keine Ahnung haben, und von Politik sowieso nicht, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, die Bronzen hier in Deutschland, quasi als Leihgabe Nigerias, in einem Museum zu lassen. Damit alle Menschen auf diesem Planeten sich die anschauen können, statt dass sie in einem Privatbesitz verschwinden.

Mensch, eben noch bei Merzenich in Köln und jetzt in Benin. Wie komme ich drauf? Genau, weil neulich las es sich doch folgendermaßen: Hat Sicherheitspanne Millionendiebstahl in Kölner Museum ermöglicht? Im Museum für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher gibt es offenbar seit längerer Zeit ein Sicherheitsproblem. Nach dem Einbruch in das Museum am Mittwoch ist nun bekannt geworden, dass bereits zuvor zweimal Diebe am Museum zu Gange waren. Im Januar dieses Jahres hatten Einbrecher nach WDR-Informationen bereits einige Exponate für den Abtransport bereitgestellt, doch plötzlich lösten sie den Alarm aus und brachen die Aktion ab. Im Juni schlugen Unbekannte die Scheibe eines Fensters am Museum ein. Dieses Fenster wurde laut Polizei nur notdürftig repariert - mit einer Holzplatte. Und durch diese Schwachstellen sind offenbar die Täter in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eingestiegen, um Beute im siebenstelligen Bereich zu machen. Das Museum ist rund um die Uhr von einem Sicherheitsdienst bewacht. Gegen Mitternacht hatte ein Mitarbeiter eines Wachdienstes laute Geräusche an der Vorderseite des Museums gehört. Der Wachdienstmitarbeiter ist bislang der wichtigste Zeuge. Laut seiner Aussage sind möglicherweise zwei Männer für den Einbruch verantwortlich. Ein markantes Detail: Einer der Männer soll einen Rucksack, wie Lieferdienste ihn benutzen, getragen haben. Nach Informationen von Polizei und Museum sollen die Diebe neun Exponate gestohlen haben. Dabei handelt es sich um Vasen, Teller und Töpfe aus Porzellan. Der Wert liegt nach Angaben des Museums bei einer Million Euro.
Ich mein, verstehst du. Ich hab mir da schon gedacht. Immerhin könnte ich beim König in Nigeria an der Haustür klingeln. Und wenn der seinen guten Tag hat, lässt der mich kurz mal einen Blick auf die Bronzen werfen. Aber wenn die aus einem deutschen Museum geklaut werden, wo soll ich denn da klingeln? Da siehst du mal, wie relativ das mit der Sicherheit ist.

Wo ich neulich bei Parklücken war und jetzt beim Sparen bin. Kürzlich lasen sich in meinem SCHAUFENSTER folgende - und mit denen wurde so was von nicht gespart - Lettern: Platz für Fußgänger - Gerhard-Domagk-Straße verliert Parkplätze. Der nördliche Gehweg auf der Gerhard-Domagk-Straße erhält eine Mindestbreite von 1,50 Metern. Dafür entfällt auf dieser Straßenseite das gekippte Parken (feine Vokabel!) auf dem Gehweg. Auf Beschluss der Bezirksvertretung Bonn stellt die Stadtverwaltung auf der Gerhard-Domagk-Straße eine durchgehende Mindestbreite des nördlichen Gehwegs von 1,50 Metern her (deshalb zwei Sätze mit selbem Inhalt, damit du das auch kapierst). Auf diese Mindestbreite sind insbesondere Menschen mit Kinderwagen oder einem Rollstuhl sowie ältere Menschen mit Gehhilfen angewiesen. Gehwege mit einer Breite unter 1,50 Metern können häufig nicht oder schwer genutzt werden (wieder ein Satzpaar zum besseren Verständnis). Auf der Gerhard-Domagk-Straße kann die Mindestbreite nur auf dem nördlichen Gehweg umgesetzt werden, da auf der südlichen Seite Bäume und Parkplätze in den Gehweg ragen. Aktuell ist der nördliche Gehweg ebenfalls nur eingeschränkt nutzbar, da dort gekipptes Parken erlaubt ist und dadurch die Gehwegbreite häufig unter einem Meter liegt (ich meine, das hätte ich in dem Artikel schon gelesen). Deshalb hebt die Stadtverwaltung das Gehwegparken dort, wie von der Bezirksvertretung beschlossen, auf. Spätestens jetzt wusste ich, dass der Schreiberling eine gute Quelle für feinen Stoff hat und davon auch reichlich Gebrauch macht.

Was ich sagen will, da hat der Schreiberling aber mit keinem Wort gespart, mir die Parksituation in der Gerhard-Domagk-Straße zu schildern. Von welcher Mindestbreite reden wir nochmal? Aber natürlich fahr ich da demnächst mal hin. Du weißt schon, meine neue Einnahmequelle: das Freihalten von Parklücken.

LeserReporter/in:

Adelheid Bennemann aus Bonn

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