Fähr-Rad-Tag
Werbung fürs Fahrrad
Bonn - Gaby ist ganz begeistert: „Ja, ich bin wegen des Fährtags hier.
Mein Mann Frank und ich haben vor drei Jahren e-Bikes gekauft. Und wir
brauchen heute fast kein Auto mehr, so viel sind wir per Bike
unterwegs. Wir wohnen in Bornheim und unsere Tochter in Troisdorf. Da
fahren wir immer mit dem Rad.“
Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) hatte zum siebten Mal zu
seinem Fährtag eingeladen. Dabei geht es darum, die Fähre in Mondorf
oder in Bad Godesberg zu nutzen, überzusetzen und die Strecke jeweils
nach Mondorf oder Bad Godesberg per Rad zurückzulegen. Macht pro
Runde 25 Kilometer. Kein Problem, weil die Strecke zum einen topfeben
ist und zum anderen wegen der vorbeiziehenden Landschaft auch noch
schön anzuschauen. In diesem Jahr führte Gert Jaschik mit seinem
Hochrad die Truppe an. Er reist demnächst nach Brandenburg zu einem
Schauturnier per Hochrad.
Viele Rad-Fans waren gekommen. Viele Ältere per e-Bike, die
Ehrgeizigen mit puristischem Rennrad, die Nostalgischen mit alten
Fahrmaschinen. Einer von ihnen ist Robert Wiesner. „Ich habe ein
Fahrrad von 1935 und eins von 1958 dabei. Das Hercules-Rad von 1935
trägt noch das Original-Sinnbild der Firma, den Hercules. Und hat
eine Karbidlampe sowie die ersten damals erfundenen Leuchtpedale.
„Den Rückstrahler nannte man ‚Domlinse‘.“ Wer sie sieht, die
Domlinse, weiß warum.
Der ADFC wirbt gelegentlich der Veranstaltung, bei der er die
Fährkosten trägt, um Mitglieder. „Wir sind in Rhein-Sieg der
zweitgrößte deutsche ADFC-Abzweig“ sagt Herbert Deusen. „Wir
haben 5.000 Mitglieder, und um unsere Ziele durchzusetzen, brauchen
wir noch viel mehr.“ Inge himmelt derweil das Hochrad an: „Ich mag
es einfach, schöne Dinge zu tun, die nicht viel kosten“, erzählt
sie verträumt.
Dann aber geht es los mit der Tour: Das Hochrad fährt voran, Gert
Jaschik winkt vergnügt von seinem Hochsitz aus. Und alle anderen
folgen ebenso gut gelaunt. Dabei auch Inge, aber nunmehr hellwach und
konzentriert.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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