Bröckemännchen-Preis
"Wider den Stachel"

Guido Baumhauer, Stellvertreter des Intendanten der Deutschen Welle, Andreas Etienne und der Vorsitzendee des BMC (v.li.) freuen sich mit Uli Kelber zu dessen Auszeichnung. | Foto: hm
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  • Guido Baumhauer, Stellvertreter des Intendanten der Deutschen Welle, Andreas Etienne und der Vorsitzendee des BMC (v.li.) freuen sich mit Uli Kelber zu dessen Auszeichnung.
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Bonn - Der Neujahrsempfang des Bonner Medien-Clubs (BMC) ist seit 1999 mit
der Auszeichnung und Verleihung des „Bröckemännchens“ verbunden,
einer ca. 15 kg schweren Sandsteinfigur.
Damit werden Persönlichkeiten aus Bonn und der Region geehrt, die Mut
zum Unkonventionellen haben und gegen den Strom schwimmen, also, wie
es in rheinischer Mundart heißt: „Wider den Stachel löcken“.

Gut 300 Gäste, darunter die Mitglieder des BMC, trafen sich nun
bereits zum fünften Mal im Funkhaus der Deutschen Welle, um beim
Neujahrsempfang mit den geladenen Ehrengästen aus Wirtschaft, Kultur
und Politik Gespräche zu führen, sich auszutauschen aber vor allen
Dingen um dabei zu sein, wenn der „Bonner Riese“ sein
„Bröckemännche“ entgegennimmt.
Begrüßt wurden sie vom Vorsitzenden des BMC, Andreas Archut, der
passend zur „Großbaustelle Bonn“ mit Schutzhelm erschien. Archut
schwelgte in Erinnerungen daran, wie man früher über die
Römerstraße in die Bonner Innenstadt fahren konnte.

Ulrich Kelber, der 49-jährige streitbare Politiker aus Beuel, ist der
20. Preisträger und der Erste von der „Schäl Sick“. Bereits im
September wurde der Politiker, dessen politisches Engagement nicht in
eine Schablone passt, von den mehr als 250 Mitgliedern des BMC
einstimmig für die Auszeichnung nominiert. 1968 in Bamberg geboren
wuchs Kelber in Bonn auf, machte sein Abitur am Ernst Kalkuhl
Gymnasium in Oberkassel, studierte Informatik und Biologie und schloss
dieses 1993 als Diplom-Informatiker ab. Früh fand er seinen Weg zur
Politik, engagierte sich Anfang der 80er Jahre in der Umweltbewegung,
kam 1985 zur SPD und war seit 1989 mit Sitz in der Beueler
Bezirksvertretung und im Bonner Stadtrat vertreten.

Von 2001 bis 2008 war er Vorsitzender der Bonner SPD. Zum Direktmandat
im Bundestagswahlkreis Bonn reichte es 1999 noch nicht. Im Jahr 2000
zieht Kelber jedoch als Nachrücker in den Berliner Reichstag ein. Im
Jahr 2002 gewinnt er den seit 1949 von der CDU gehaltenen Wahlkreis
Bonn I und verteidigte vier Mal sein Direktmandat, zuletzt im
September gegen den bundesweiten Trend seiner Partei. Von 2005 bis
2013 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Seit 2013 ist
Kelber Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der
Justiz und für Verbraucherschutz.

Andreas Etienne hielt eine launige und auf den Punkt treffende
Laudatio. „Längst fällig sei er gewesen“, so der Kabarettist und
Theaterleiter des Hauses der Springmaus. Dabei sei er „den Roten zu
Grün und den Grünen zu Rot“. „Er sagt, was er denkt, und meint,
was er sagt“ waren Aussagen, die den Charakter des Preisträgers auf
den Punkt brachten.

Im engen Schulterschluss mit den anderen Bonner MdBs kämpft Kelber
vor allem auch für die Interessen Bonns um die Einhaltung des
Bonn-Berlin-Gesetzes. Kelber stehe für seine Überzeugungen ein, auch
wenn er sich damit nicht nur Freunde mache. Bei seiner Dankesrede
unterstrich Kelber: „Am liebsten bin ich in Bonn beliebt und in
Berlin verhasst.“

Seit 1999 vergeben die Mitglieder des Bonner Medienclubs die
Auszeichnung. Erster Bröckemännche-Preisträger war 1999 Gastronom
Friedel Drautzburg, danach auch der ehemalige NRW-Ministerpräsident
und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, Wolfgang Bosbach, Franz
Josef Antwerpes, Johannes B. Kerner, der inzwischen verstorbene
„HARIBO“ Gründer Hans Riegel und zuletzt Andrea Niehaus, die
streitbare Chefin des Deutschen Museums Bonn.  

- Helmut Müller

Guido Baumhauer, Stellvertreter des Intendanten der Deutschen Welle, Andreas Etienne und der Vorsitzendee des BMC (v.li.) freuen sich mit Uli Kelber zu dessen Auszeichnung. | Foto: hm
Das Bröckemännchen wird seinen Platz im Haus Kelber in Bonn Holzlar finden. | Foto: hm
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