BrainBee Wettbewerb
Wie funktioniert eigentlich das Gehirn?
Bonn-Venusberg - In unmittelbarer Nachbarschaft zum Deutschen Zentrum für
Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) auf dem Gelände der Bonner
Uni-Klinik trafen sich rund 50 Schülerinnen und Schüler der
Jahrgansstufen 9 bis 13.
Sie alle stellten sich einem aufwändigen Testverfahren, um einen
Praktikumsplatz in einem neurologischen Zentrum zu erhalten, resp.
eine Chance auf die Fahrkarte zum internationalen BrainBee-Wettbewerb
in Washington zu ergattern. Den dritten Platz bei diesem
anspruchsvollen Wettbewerb erreichte Merle Göben vom Aloisiuskolleg
Bonn.
Was sie alle eint, ist das Interesse am menschlichen Hirn. Oft
mystifiziert, entschlüsselt die Wissenschaft immer weitere der
Funktionsweisen des zentralen Nervensystems. Schon lange kann man das
studieren, etwa im Fach Neurobiologie. Und ebenso lange gibt es den
Traum von Neurobiologen wie denen vom DZNE, die Ursachen von Alzheimer
und Demenz schlüssig zu finden und zu bekämpfen.
Die Kandidaten der Olympiade stellen sich aufwändigen Wissenstests.
Da geht es nicht darum, einfache Fragen zu beantworten. „Nein, die
sind schon differenziert und setzen voraus, dass man sich auskennt“,
erläutert Beatrice Sander, eine der Organisatorinnen. Beispiel
gefällig? Wie nennt man die Zellen im zentralen Nervensystem? Wie
heißen sie in der Peripherie? Hier ist von Oligodentozyten die Rede.
Und von Myelin, einer Scheidewand im Hirn.
Wer da Bescheid weiß, hat die berechtigte Hoffnung, zu kapieren, wie
das Hirn tickt. Und das wollen hier alle beweisen. Sie werden von
Professoren geprüft, müssen schriftliche Tests ablegen, müssen sich
anatomischen Fragen zum Hirn stellen. Und wenn sie fertig sind, fährt
einer von ihnen in die USA. Nun ist Bonn nicht der einzige Entscheid.
Zeitgleich waren andere Kandidaten in Frankfurt und Berlin am Werk.
Warum man hier mitmacht? „Ich komme aus einer Familie, die aus
Psychiatern und Psychologen besteht. Ich selbst will auch wissen, wie
das Hirn funktioniert. Und das dann später auch studieren“,
erzählt Jasmin. Sie ist aus dem Saarland angereist und ziemlich
nervös. aber auch selbstbewusst.
Die Neurowissenschaftler haben parallel zu der Prüfungssituation eine
anschauliche Ausstellung mit den neuesten Forschungsergebnissen
aufgebaut. Damit sich jeder nochmal auf den neuesten Stand bringen
kann. Es gibt noch lange keine Lösung für viele Fragen, die die
Neurowissenschaft hat. Aber der Forschernachwuchs brennt vor Ehrgeiz,
um wenigstens einige davon endlich zu lösen.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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