IHK Jahresempfang
„Wirtschaft und Wohlstand unter Druck“
Region (red). Deutschland war lange eine erfolgreiche Volkswirtschaft. Derzeit jedoch drohe der Standort, seine Attraktivität einzubüßen. So lässt sich die Rede von Bernd Reifenhäuser beim diesjährigen Jahresempfang der IHK Bonn/Rhein-Sieg in der Bundeskunsthalle zusammenfassen. In einem Vortrag vor über 600 Gästen stellte der Geschäftsführer der Reifenhäuser GmbH & Co. KG Maschinenfabrik aus Troisdorf einige Überlegungen zur Zukunft des Industriestandortes Deutschland an.
Ein großer Teil des Wohlstands sei der Industrie, insbesondere dem Mittelstand zu verdanken. „Das Problem ist: Für viele von uns wird es immer schwieriger, erfolgreich zu sein“, sagte der Unternehmer, „die Bedingungen am Industriestandort Deutschland haben sich spürbar verschlechtert.“ Immer mehr Unternehmen würden sich dazu entschließen, ihre Investitionen im Ausland zu tätigen. Es brauche wieder Rahmenbedingungen, die Deutschland als Industriestandort attraktiver machen. Vor dem Hintergrund der zahlreichen aktuellen Herausforderungen beklagte er einen Trend zur staatlichen Wirtschaftsplanung. Die Folge: „Eine staatliche Wirtschaftspolitik durch Vorgaben und Verbote fördert die Bürokratie und verhindert Innovationen“, kritisierte der Unternehmer. Die aktuelle Klima- und Energiepolitik sei ein Beispiel dafür. Zum Schluss appellierte der Unternehmer aber auch an die Firmen selbst. „Wir können nicht die Rückbesinnung auf die Marktwirtschaft fordern und zu viele Staatseingriffe beklagen und gleichzeitig Subventionen dankend annehmen. Wenn wir Marktwirtschaft fordern, müssen wir uns am Markt beweisen.“
Im Anschluss an die Rede diskutierten Bernd Reifenhäuser, Paul Höller, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium und IHK-Präsident Stefan Hagen auf dem Podium. Hagen wünschte sich „mehr Vertrauen in die Innovationskraft, in die Ingenieur- und Naturwissenschaften unseres Landes“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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