Nachhaltigkeit für Bonn
Wirtschaftstalk widmete sich dem Thema „Sustainability
Bonn - (we). Der Talk-Runde von Moderatorin Angela Maas im Forum der
Kunst- und Ausstellungshalle stellten sich diesmal Prof. Beate Jessel,
Natalie Kirchbaumer, Andreas Proksch und Peter Weckenbrock. Sie alle
beleuchteten verschiedene Aspekte des Themas: Sustainability for Bonn.
Nachhaltiger Wirtschaftsstandort Bonn/Rhein-Sieg."
Natalie Kirchbaumer ist Geschäftsführerin von „meine ernte –
gemüsegärten". Sie vermietet landwirtschaftliche Parzellen an
Privat-Interessenten. Die bewirtschaften dann kurz- oder auch
langfristig die ihrerseits gemieteten Stücke Landes und schaffen so
Anbauflächen für Gemüse. Dieses Konzept in städtischen Bereich
schafft nachhaltige Strukturen. Beate Jessel, Chefin des Bundesamtes
für Naturschutz, lobte die erfolgreiche Ansiedlung von Natur im
städtischen Umfeld. Hier sei auch das „urban gardening" ein Schritt
in die richtige Richtung. Beim urban gardening füllen engagierte
Bürger oder Gruppen Brachflächen mit sinnvollem Anbau von Obst und
Gemüse. Auch das sei ein Beitrag zur gelungenen Nachhaltigkeit.
Peter Weckenbrock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke
Bonn, verwies auf die unterschiedlichen Tarife der Stadtwerke. Mit dem
normalen Stromtarif kaufe der Kunde bereits heute zu 86 Prozent
nachhaltig erzeugten Strom. Wer noch mehr tun wolle, könne dafür
besonders ausgelegte Tarife wählen. Auch der in Bonn seit langem
geübte Kombinationstarif für Müllverbrennung und Dampf-
Energieerzeugung sei ein Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit
Ressourcen. Auf den Umgang von Banken mit dem Thema Nachhaltigkeit
angesprochen, meinte er, dass dort wohl doch eher die knallharte
Risikobewertung für die Gewährung von Krediten eine Rolle spiele.
Nachhaltigkeit sei dort kein vorrangiges Ziel.
Andreas Proksch, Afrika-Chef der Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit, stand für den internationalen Umgang mit der
Nachhaltigkeit. Das sei keine deutsche Erfindung. Der Umgang
allerdings mit der Nachhaltigkeit sei durchaus international
unterschiedlich. Die Bundesregierung fördere die Projekte, die hier
erfolgversprechend seien. Dazu gehöre beispielsweise die Kombination
von traditioneller mit hochmoderner Landwirtschaft. Für den Bau von
Präsidentenpalästen mit Mitteln der Entwicklungshilfe, wie ab und an
offenbar geschehen, gebe sich die GIZ nicht her.
Insgesamt, so die Runde übereinstimmend, gehe am Thema Nachhaltigkeit
kein Weg vorbei. Denn das bedeute auch eine Entschleunigung von
Prozessen, was der gesamten Menschheit zugute komme. Auch
amerikanische Firmen wie Google hätten das erkannt und förderten
„slow culture", um sich aufs Wesentliche zu besinnen. Das sei
schließlich die Zukunft der Menschheit – und damit nachhaltig.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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