Klimawandel
Wissenschaftler der Uni Bonn pflanzen dürreangepasste Gehölze

Pflanzung einer dürreangepassten Flaumeiche: (von links) Dr. Andrée Hamm, Dr. Lutz Kosack und Prof. Dr. Thomas Döring von der Universität Bonn am Institut, Auf dem Hügel 6 in Bonn. | Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
  • Pflanzung einer dürreangepassten Flaumeiche: (von links) Dr. Andrée Hamm, Dr. Lutz Kosack und Prof. Dr. Thomas Döring von der Universität Bonn am Institut, Auf dem Hügel 6 in Bonn.
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Bonn - (red) Die Universität Bonn hat sich unter anderem Nachhaltigkeit und
nachhaltiges Handeln auf die Fahnen geschrieben. Vor diesem
Hintergrund haben die Lehrstühle für Agrarökologie und organischen
Landbau und für Gartenbauwissenschaften zusammen mit Studierenden
eine Initiative gestartet, um Grünflächen der Universität durch
Umnutzung, Extensivierung oder durch Bepflanzung ökologisch
aufzuwerten. In einer ersten Aktion wurden dazu auf dem Gelände der
beiden Lehrstühle, Auf dem Hügel 6, drei sogenannte
„Zukunftsbäume“ als Hochstämme mit Unterstützung der Abteilung
Zentrale Serviceaufgaben gepflanzt.

Es handelt sich hierbei um die Baumarten Hopfenbuche (Ostrya
carpinifolia), Blumenesche (Fraxinus ornus) und Flaumeiche (Quercus
pubescens). „Die Pflanzung ist mit als Reaktion auf die Tatsache zu
sehen, dass auch in der Stadt Bonn der Klimawandel zunehmend spürbar
wird“, sagt Prof. Dr. Thomas Döring von der Agrarökologie und vom
organischen Landbau. „So haben im Jahr 2020 wieder eine Vielzahl von
Straßenbäumen in Bonn unter dem Stressfaktor Trockenheit
gelitten.“ Auf der vorgesehenen Pflanzfläche steht derzeit
lediglich ein Bergahorn (Acer pseudoplatanus), dem die Trockenheit der
letzten Jahre sichtlich stark zugesetzt hat. Dabei sind es aber gerade
die Straßenbäume, die als „natürliche Klimaanlagen“ eine immer
wichtigere Rolle dabei spielen, für ein lebenswertes Mikroklima in
der Stadt zu sorgen. Welche Baumarten dieser Rolle in den nächsten
Jahrzehnten gerecht werden, darüber diskutiert derzeit die
Wissenschaft.

Die Konferenz der deutschen Gartenamtsleiter stellt für
Straßenbäume jährlich aktualisierte Pflanzempfehlungen zusammen. In
diesen Empfehlungen und in weiteren Untersuchungen werden auch die
submediterranen Baumarten Hopfenbuche und Blumenesche sowie die
Flaumeiche als Zukunftsbäume aufgeführt beziehungsweise als geeignet
angesehen. „Die Flaumeiche ist als sehr wärmeliebende Art an
einigen Standorten in deutschen Wäldern bereits heimisch“, sagt Dr.
Andrée Hamm von der Agrar- und Produktionsökologie am Institut für
Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der
Universität Bonn.

Die drei Hochstämme der genannten Arten stellen nicht nur eine
ökologische Verbesserung der Situation vor Ort, sondern auch eine
ästhetische Aufwertung des umgebenden Straßenbildes dar. Darüber
hinaus dienen die Bäume Studierenden in diversen Lehrveranstaltungen
zur Ökologie als Demonstrationsobjekte. „Viele solcher
kleinflächigen Pflanzmaßnahmen sind in der Summe wichtige Bausteine
einer lokalen Klimaanpassungsstrategie“, sagt Dr. Lutz Kosack von
der Agrarökologie und vom Organischen Landbau.

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RAG - Redaktion

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