Solardachkataster auf bonn.de vorgestellt
Wo sich das anzapfen der Sonne lohnt
Bonn - Wann lohnt sich eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach? Was kann
ich wie mit einer solarthermischen Anlage erreichen? Auf solche und
ähnliche Fragen gibt es ab sofort eine bequeme und einfache Antwort.
Das neue Solardachkataster der Stadt ist per Internet auf
www.bonn.de abrufbar. Da kann man nach Lust und Laune die komplexesten
Varianten der eigenen Strom- und Wärmeversorgung durchspielen. Alle
129.000 Bonner Häuser sind erfasst und klassifiziert. Danach, ob es
sich lohnt, etwa eine Photovoltaik-Anlage fürs eigene Dach
installieren zu lassen.
So funktioniert‘s: Im virtuellen Stadtplan lässt man sich die
mögliche Anlagengröße und zig Zusatzdaten wie Erträge und
Einsparpotentiale anzeigen. Jetzt kann man sich ausrechnen lassen, ab
wann sich der Kauf einer solchen Anlage lohnt. Sprich, ab wann der
Betrieb auf dem eigenen Dach wirtschaftlich ist. Die aktuellen
gesetzlichen Vorgaben etwa zu Förderungsbeträgen sind eingerechnet.
Es gibt auch einen Link zur Energieagentur und zu Handwerkern. Für
den Fall, dass doch noch Fragen offen sind oder man direkt mir einer
Firma Kontakt haben möchte, die solche Anlagen baut.
Das Ganze funktioniert verblüffend einfach: Ohne Ingenieurstudium und
ohne Jura-Ausbildung. Der gesunde Menschenverstand reicht.
„Wie das Solardachkataster mal wieder beweist, müssen Ökologie und
Ökonomie keine Widerspruche sein“, zeigte sich Ute Zolondek,
Amtsleiterin für Umwelt, Verbraucherschutz und lokale Agenda bei der
Stadtverwaltung stolz gelegentlich der Vorstellung der neuen
Errungenschaft. Damit meint sie auch, dass die Preise pro erzeugter
Kilowattstunde bei Photovoltaik enorm gefallen sind. Die Förderung
solcher Anlagen allerdings auch. Recht neu ist zudem, dass sich der
Strom bei Photovoltaik speichern lässt. Hier muss man individuell
prüfen, ab wann das noch recht teure Verfahren rentabel ist.
Für alle, die mit den Begrifflichkeiten noch ihre Probleme haben:
Photovoltaik bezeichnet den selbst erzeugten Strom per Platten auf dem
Dach. Die Platten fangen die Energie der Sonnenstrahlen ein.
Solarthermische Anlagen dagegen speichern die Sonnenwärme per
Wärmetauscher in einer Art Heizschlange aus Kupfer. Damit kann man
zum Beispiel Duschwasser erwärmen.
Viel mehr als ein Spielzeug, so der erste Eindruck, ist das neue
Solardachkataster. Eine echte Hilfe für alle, die neben ihrer
Umweltbilanz auch ihr Portemonnaie im Blick haben müssen. Aufpassen
ist im Spezialfall dennoch geboten: Es gibt Zusatzinfos, die nicht im
System stehen, die aber dringend im Einzelfall erforderlich sind:
Falls beispielsweise neben einem Denkmal ein Haus mit einer
Photovoltaik-Anlage ausgerüstet werden soll, ist zu prüfen, ob das
zulässig ist.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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