Würdigung des Physik-Pioniers
Würdigung eines Visionärs
Bonn (red). „Der Visionär und Vordenker Rudolph Clausius zählt zu bedeutendsten Köpfen in der Geschichte unserer Universität und der Wissenschaft überhaupt“. Das sagt Michael Hoch, Rektor der Universität Bonn. Rund 400 Gäste haben an einem Festakt der Universität Bonn zum 200. Geburtstag des Bonner Physikers Rudolph Clausius teilgenommen. Dort wurde die wissenschaftliche Leistung des Mannes gewürdigt, der als Entdecker des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik, als Schöpfer des Begriffs der Entropie gilt und Vordenker des heutigen Begriffs der Nachhaltigkeit gilt. Das Institut für Physikalische und Theoretische Chemie hat sich aus diesem Anlass in „Clausius-Institut“ umbenannt. Höhepunkt des Abends waren die Festreden der beiden Nobelpreisträger Professor Dr. Jean-Marie Lehn (Nobelpreisträger der Chemie 1987) und Professor Dr. Steven Chu (Nobelpreisträger der Physik 1997).
Bei der Eröffnung des Festaktes führt Michael Hoch weiter über Rudolph Clausius aus: „Seine Entdeckungen im Bereich der Thermodynamik und der Entropie sind bis heute fundamental für die Physik, die Chemie und weit darüber hinaus. Mit seiner Einsicht in die begrenzten Energievorräte der Natur und seiner Mahnung zur Nachhaltigkeit machte er bereit vor 150 Jahren die Dramatik deutlich, vor der wir heute stehen. In seiner Forschung in den Grenzbereichen von Physik, Chemie und Mathematik hat er unglaubliche Synergien geschaffen. Clausius‘ Verständnis von Inter- und Transdisziplinarität fühlen wir uns heute als Exzellenzuniversität mehr denn je verpflichtet.“
Auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner hob in ihrem Grußwort die Bedeutung von Clausius für die Stadt hervor: „Er war ein Wegbereiter der modernen Klimaforschung und Vordenker im Bereich Nachhaltigkeit, der schon vor 200 Jahren mahnte, dass wir rücksichtsvoll mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen müssen, vor allem mit fossilen Brennstoffen. Damit ist Bonn, die Stadt der Nachhaltigkeit, der richtige Ort, an dem Clausius gewürdigt werden sollte. Als international angesehener Standort hat die Wissenschaftsregion Bonn bereits zahlreiche bekannte Forschungspersönlichkeiten hervorgebracht oder auf ihrem Weg begleitet.“
Rudolph Clausius wird an der Universität sichtbar
„Durch die Umbenennung unseres Instituts wird Rudolph Clausius endlich an der Universität sichtbar“, freut sich Prof. Dr. Peter Vöhringer, Sprecher des Transdisziplinären Forschungsbereichs Bausteine der Materie und fundamentale Wechselwirkungen und zugleich Leiter des Clausius Instituts. „Leider ist Clausius in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr in Vergessenheit geraten, auch wenn seine Forschungen bis heute Gültigkeit besitzen und in vielen Bereichen relevant sind. Ich freue mich daher sehr, dass er durch das Jubiläumsjahr und den Festakt endlich wieder in den Köpfen der Menschen einen Platz bekommen hat.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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