Ausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn
Zero ist gut für Dich
Bonn - (we). Bis zum 26. März 2017 ist sie zu sehen. Die alte und doch
neue, auf jeden Fall aber hoch aktuelle Ausstellung von ZERO. ZERO war
und ist die Bezeichnung des Künstlertrios Mack, Piene, Uecker. Die
drei hatten vor 50 Jahren ihr eigenes - künstlerisches - Ende als
Gruppe gefeiert. Mit einem surrealen und großen Festabend im Bahnhof
Rolandseck. Motto des Abends damals: „ZERO ist gut für dich".
Heinz Mack war zur Ausstellungseröffnung im LVR-Museum zugegen. Mit
ihm sein Werk „Zwischen Himmel und Erde". Wenn man das betrachtet,
weiß man, warum die Gruppe „ZERO" hieß: „Die damals in der
Malerei und Kunst vorherrschende bombastische Gefühlswelt wird
radikal auf Null gefahren. Das ermöglicht dem Betrachter einen
individuellen Zugang zu dem jeweiligen Werk. Kurz: Jeder sieht das,
was er sieht, anders." Das sagt die Kuratorin der Ausstellung, Tiziana
Caianiello.
„Himmel und Erde", das ist ein Spiel mit dem damals neuen Material
„honeycomb". Das sind speziell beschichtete Alu-Folien, die
eigentlich für die damals propagierte Raumfahrt erdacht wurden. Die
changierenden Alu-Farben auf einem Boden, der wie mit Wolken
gesprenkelt wirkt, ermöglicht einen Quasi-Ausblick von einem Flugzeug
auf den Wolkenteppich darunter. Also einen gehörigen Abstand von der
Erde. Und damit die Fähigkeit, das zu analysieren, was dort, auf der
Erde, vor sich geht. Das alles wohlgemerkt vor 50 Jahren. So alt ist
das Kunstwerk, wiederentdeckt und restauriert unter der Ägide des
Meisters. Heinz Mack fühlte sich wohl in der neuen Bonner
Ausstellung: „Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich einen alten
Mann", so der 85-Jährige. „Wenn ich die Bilder in der Ausstellung
sehe, habe ich das vergessen."
Eine Menge Fotos und Original-Dokumente erinnern an beides: An die
letzte Bonner Ausstellung. Und an die Abschiedsfete. Warum ZERO damals
zu Ende ging, obwohl die drei Protagonisten doch als Gruppe allen
Erfolg der Welt hatten? „Irgendwann ist es eben vorbei", erinnert
sich Heinz Mack ohne Bedauern. „Wir wurden damals das „rheinische
Dreigestirn" genannt", sagt er. Georg Uecker sah das damals genauso
mit dem Aufhören. Otto Piene nicht. Er, der vor einiger Zeit
verstorben ist, wollte unbedingt weiter machen mit ZERO. Daraus etwas
weiter entwickeln.
Über der Frage, ob aufzuhören oder weiterzumachen sei, zerstritten
sich die drei ehemals befreundeten ZEROS erbittert. Und dann, wie
gesagt: Letzte Ausstellung in Bonn, Abschiedsfete im Bahnhof
Rolandseck. Der Kunst hat‘s nicht geschadet. Georg Uecker hat die
„Lichtplantage" in Bonn. Die Kuratorin: „Das ist eine Allegorie
auf das Wachstum. Aus Samen werden Knospen, aus Knospen Pflanzen. Und
aus Licht das wachsende Leben."
Die begehbare Installation, die nach Heinz Macks Wunsch eigentlich in
einem völlig dunklen Raum stehen sollte, ist begehbar. Überall immer
unregelmäßige Lichteffekte lassen die Unwägbarkeiten des Lebens im
Alltag deutlich werden. Ähnlich eindrucksvoll ist die Installation
von Otto Piene mit dem Titel „Hommage an New York". Hier sind es die
Fotofetzen, die vorüberjagen, zusammen mit abstrakten Farbspielen
eine Vielfalt darstellen, die ein Mensch erst mal verarbeiten muss, um
seine eigene Realität zu finden.
Zur Ausstellungseröffnung war Pienes Witwe Elisabeth Goldring-Piene
angereist. Die bedauerte, dass ZERO beendet ist. Weil ihr Mann
verstorben ist. Die Experimentierlust, der klare Geist hinter dem
künstlerischen Werk, die Suche nach neuen Wegen, die ZERO
auszeichnet, ist allerdings nach wie vor auch im Hier und Jetzt das,
was Kunst sein kann: Faszinierend. Heinz Mack sieht das nüchterner:
„Das Feuer ist erloschen", meinte er in Bonn. „ZERO ist auf Null
gestellt." „Kunst ist nie unterhaltend", fügt er noch hinzu.
„Sondern immer mit einer Botschaft versehen." Besuchen Sie die
Ausstellung: Sie werden feststellen: ZERO lodert weiter. Und ist gut
für Sie.
Infos kompakt
- „Zero ist gut für Dich. Mack, Piene,
- bis 26. März
- LVR-LandesMuseum Bonn[/*]
- Colmantstr. 14-16, 53115
- Di-Fr. + So: 11-18 Uhr, Sa: 13-18
- Museumskasse: Tel. 0228/
- www.landesmuseum-bonn.lvr.de[/*]
Uecker in Bonn 1966/2016"[/*]
2016[/*]
Bonn[/*]
Uhr[/*]
2070351[/*]
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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