Grabstelle Bonner Münster
Zeugnis der Stadt- und Kirchengeschichte

Das wurde an Resten der Grabesöffnung von 1947/48 gefunden: Christoph Keller, LVR, Reinhard Sentis, Stadt-Dekanat und Gabriele Uelsberg vom LVR-Museum zeigen, was heute noch da ist.  | Foto: Harald Weller
3Bilder
  • Das wurde an Resten der Grabesöffnung von 1947/48 gefunden: Christoph Keller, LVR, Reinhard Sentis, Stadt-Dekanat und Gabriele Uelsberg vom LVR-Museum zeigen, was heute noch da ist.
  • Foto: Harald Weller
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bonn - Bei den Planungen zu den beabsichtigten Sanierungsarbeiten zum
Bonner Münster ist eine Grabstelle unterhalb des Westchors wieder
aufgetaucht, die lange verschollen war.

Siegfried von Westerburg, Kölner Erzbischof in der Bonner Residenz,
wurde hier 1227 bestattet. In der Westkrypta. Da bohrte man kürzlich
nach Belegen für die in die Krypta eindringende Feuchtigkeit. Und
stieß dabei auf die verwaiste Grabstätte. Die war 1947/48 schon
einmal ausgegraben worden. Damals wurden einige Teile wie die textilen
Reste von liturgischen Gewändern gefunden und ins LVR-Museum
verbracht. Da lagern sie heute noch. Einige Schmuckgegenstände sowie
ein geringer Geldbetrag sind damals in eine Bleikapsel aufgenommen
worden. Und wurden jetzt ebenfalls entdeckt. Gemeinsam mit einer
Urkunde, die beschreibt, wie man die Grabstätte 1947/48 gefunden und
behandelt hat.

Inhalt der Grabstätte sind heute einige Eisenstäbe, auf die der Sarg
gebettet war. Und einige Holzstangen. Die sind arg verwittert, sodass
ungewiss erscheint, ob erkennbar sein wird, welchem Zweck sie gedient
haben mögen. Man hofft selbstredend, dass hier Teile des
Bischofstabes erhalten sind. Allerdings war das Grab schon vor seiner
Öffnung im Jahr 1947 geöffnet und vermutlich beraubt worden. So wie
auch die Bronzeplatte, die in vergangener Zeit einmal das Grab von
oben abdeckte, verschwunden war und ist.

Wie‘s weiter geht mit der Entdeckung, ist heute ungewiss. Jetzt
freut man sich erst einmal, „als wichtiges Zeugnis der Stadt- und
der Münstergeschichte, die Grabstätte wieder gefunden zu haben."
Weitere Grabungen sollen unter dem Hauptschiff durchgeführt werden.
Das Bonner Münster allerdings, das als Basilika (Raumkirche) bereits
seit 1050 besteht, hat im Laufe der Zeit derart viele bauliche
Veränderungen und Stilbrüche erfahren, dass es nicht verwundern
würde, wenn dort weitere historisch bedeutende Funde als Auswirkung
vergangener Bautätigkeit ans heutige Tageslicht kämen.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.