Tag der Offenen Gartenpforte
Zu Besuch in Nachbars Garten
Region - (who). Eigentlich geht die Aktion auf eine Initiative aus dem
Jahre 1927 aus England zurück, das bekannt ist für seine teils
einmaligen Gärten, die mit viel Liebe gestaltet sind. Und so war es
nicht verwunderlich, dass diese Aktion seit 2002 auch im Rheinland ins
Leben gerufen wurde und sich seitdem steigender Beliebtheit erfreut.
Das diesjährige Programm stellten Helmut Wiesner, Planungs- und
Umweltdezernent, Dieter Fuchs, Leiter des Amts für Stadtgrün sowie
Petra Luhmer vom Amt für Stadtgrün passend im großen Garten von
Jörg Lonsdorf in Mehlem vor, der übrigens auch seine Tore öffnet.
Unter der Federführung und in Kooperation mit der Stiftung Schloss
Dyck, dem Amt für Stadtgrün und der Stadt Bonn nehmen in diesem Jahr
insgesamt 157 Gartenbesitzer im Rheinland teil, die an vier
Wochenenden von Mai bis September ihre Gartenpforten für die Besucher
öffnen – davon allein 31 stolze Gärtner und Gartenbesitzer in
Bonn. Bei kostenlosem Eintritt kann man z.T. mit den Gärtner ins
Gespräch kommen, sich für den eigenen Garten tolle Anregungen holen
und zum Teil auch die geeigneten Pflanzen kaufen. Beachten sollten die
Besucher, dass sie Gast in dem jeweiligen Garten sind, der einen
Großteil des häuslichen Wohlbefindens ausmacht.
„Dieser Ort wirkt ruhig und lebendig zugleich. Hier spürt man die
Begeisterung für Pflanzen und Kreativität, welche die Gärtner in
die Gestaltung dieser grünen Oase miteingebracht haben“, schwärmte
Helmut Wiesner bei der exklusiven Gartenführung durch den Schaugarten
von Jörg Lonsdorf, der in dem rd. 3.000 m² großen Areal in der
Deichmanns Aue 62 (gleich gegenüber von Schloss Deichmanns Aue)
verschiedene Schwerpunkte u.a. vom Steingarten, schattigen Plätzen
oder Magerboden gelegt hat. An zwei Wochenenden, am Samstag/Sonntag,
20./21. Mai, sowie am 22./23. Juli, bietet Lonsdorf jeweils um 11 Uhr,
14 Uhr und 17 Uhr Führungen an, bei dem Naturfreunde u.a. von einen
Staudenmeer im zentralen Präriebeet, einen Schattengarten oder einen
Dschungelgarten inspirieren lassen können.
Offene Gartenpforte - eine Erfolgsgeschichte
Die Offene Gartenpforte Rheinland, die unter ähnlichen Titeln auch in
anderen deutschen Bundesländern veranstaltet wird, geht auf eine
Initiative in England aus dem Jahr 1927 zurück. Dort wurde im
Andenken an Königin Alexandra der National Gardens Scheme Charitable
Trust errichtet. Die 1925 verstorbene Gemahlin von König Edward VII.
hatte sich zu Lebzeiten für Kranke und Arme engagiert.
Ziel der gegründeten Aktion war es, attraktive Privatgärten an
besonderen Tagen für Besucher zu öffnen und die eingenommenen
Eintrittsgelder einem Hilfsfonds für die Krankenpflege zukommen zu
lassen. Auf diese Weise sollte das Schöne eines erlebnisreichen
Gartenbesuches mit dem Nützlichen einer Wohltätigkeitsveranstaltung
verbunden werden.
Die erfolgreiche Idee fand in anderen Ländern wie Australien, den
USA, den Niederlanden und Belgien Nachahmer, wenn auch die Zahl der
teilnehmenden Gärten bislang deutlich kleiner ist. Auch dort werden
alljährlich private Gärten an bestimmten Tagen im Jahr für das
breite Publikum geöffnet. Die Eintrittsgelder kommen einem guten
Zweck zugute. In Deutschland waren es zu Beginn der 1990er Jahre
zunächst norddeutsche Städte, welche die Idee der offenen
Gartenpforte aufgriffen. Mittlerweile finden jedoch überall in der
Bundesrepublik lokal oder regional organisierte Aktionen statt. Anders
als in den übrigen genannten Ländern ist der Eintritt in die Gärten
jedoch frei.
Offene Gartenpforte Rheinland
Die „Offene Gartenpforte Rheinland“ wurde 2002 im Zusammenhang mit
der Euroga2002plus ins Leben gerufen. Rund 50 Gärten in den Städten
Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach und den Kreisen Mettmann, Neuss
und Viersen sowie grenzübergreifend auch in der niederländischen
Provinz Limburg, beteiligten sich im ersten Jahr. Der Zuspruch der
Besucher war groß. So haben die Organisatoren und auch die
Gartenbesitzer beschlossen, aus der einmaligen Aktion zur Euroga eine
jährlich wiederkehrende Veranstaltungsreihe zu begründen. Inzwischen
öffnen fast 300 Gärten ihre Pforten mit durchschnittlich etwa 100
Besuchern je Garten.
Aufgrund der stetig ansteigenden Zahl der teilnehmenden Gärten wurde
das Rheinland aus organisatorischen Gründen geteilt. Das Amt für
Stadtgrün der Bundesstadt Bonn hat seit dem Jahr 2006 die
Koordination für das südliche Rheinland übernommen. Die Stiftung
Schloß Dyck ist zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für
Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), rheinischen
Gartenbauverbänden, kommunalen Grünflächenämtern und der
Gesellschaft der Staudenfreunde – Regionalgruppe
Niederrhein-Düsseldorf als Arbeitskreis für das nördliche Rheinland
zuständig.
Infos kompakt
Geöffnet sind die 157 Gärten in Bonn und der Region an den vier
Wochenenden 20./21. Mai, 17./18. Juni, 22./23. Julie sowie 16./17.
September. Genaue Zeiten und Lage der Gärten, die Öffnungszeiten und
jeweiligen Kurzbeschreibungen findet man in der mittlerweile in elfter
Auflage erschienenen und 100 Seiten umfassenden Broschüre. Sie kann
im Stadthaus abgeholt oder gegen ein Rückporto von 1,45 Euro in
Briefmarken beim Amt für Stadtgrün, Stichwort „Offene
Gartenpforte“, z.Hd. Petra Luhmer, Berliner Platz 2, 53103 Bonn
bezogen werden. Weitere Informationen unter
www.offene-gartenpforte-rheinland.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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