Ausstellung im Beethovenhaus
"Zündstoff" noch bis 3. Oktober zu sehen

Sorgen für Zündstoff: Vlnr. Felix Meyer, Paul Sacher Institut, Nicole Kämpken, Chefin Museum Beethoven-Haus, Simon Obert, Paul Sacher Stiftung, Malte Boecker, Direktor Beethoven-Haus Bonn. | Foto: we
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Bonn - Eine Sonderausstellung im Bonner Beethoven-Haus beschäftigt sich noch
bis zum 3. Oktober mit der Meinung diverser Komponisten und
Komponistinnen der Jetztzeit über und von Beethoven. Dazu gibt es
Faksimile-Drucke von Schriftsätzen, Notenblätter, persönliche
Anmerkungen und Fotos zu sehen. Sie alle stammen aus dem Bestand der
Basler Paul Sacher Stiftung. Das ist ein bedeutendes Archiv und
Forschungszentrum für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Will
heißen, dass Beethoven weit über sein aktives Schaffen hinaus – er
starb 1827 – bei den Musikschaffenden nachwirkt.

Es ist demnach interessant, was Größen wie Strawinsky oder Bartok
über den Altmeister denken und schreiben. Die Ausstellung schlüsselt
das in vier Kategorien auf. Zunächst ist – ausschnittsweise – zu
sehen, wie sehr Beethovens Werk heutzutage im Lernen und Lehren
verhaftet ist. Der nächste Teil nennt die Idealisierungen, die dem
Meister angetan worden sind. Es geht weiter mit den Verweisen, den
Hinweisen auf Beethovens Musik im jeweils eigenen Werk. Schließlich
stehen die Verfremdungen seines Oeuvres zur Debatte. Die dazu
gehörende Demontage Beethovens gilt nicht seinem schöpferischen
Genie oder seiner Person, sondern dem Kult um seine Person. Dass
Beethoven zwar ein begnadeter Künstler, aber kein Gott war, wird in
der Ausstellung bei manchem sarkastischem Kommentar zeitgenössischer
Musikschaffender deutlich. Immer aber ist klar: Beethoven ist immer
gut für reichlich Zündstoff für die Beurteilungen der
Musikschaffenden.

Eine Video-Station im Ausstellungsraum sowie zwei Hörstationen helfen
den Besuchern beim Verstehen und Nachvollziehen der Ausstellung.

Haus-Chef Malte Boecker sieht den Reiz der mit besonderer Sorgfalt
kuratierten Ausstellung besonders im Spannungsfeld zwischen der eher
rückwärtsgewandt-historischen Arbeit seines Hauses und der
zeitgenössischen Wertung der Belege der Paul Sacher Stiftung. So ist
die neue Sonderausstellung sicher nichts für Flaneure, die mal eben
vorbeischauen. Für wirklich am Thema Interessierte allerdings bietet
sie faszinierende Einblicke in die Bedeutung Beethovens für die
Komponisten und Komponistinnen der Neuzeit. Ein Katalog zur
Ausstellung liegt vor. Es gibt Begleitkonzerte. Mehr auf
www.beethoven.de/

- Harald Weller

Sorgen für Zündstoff: Vlnr. Felix Meyer, Paul Sacher Institut, Nicole Kämpken, Chefin Museum Beethoven-Haus, Simon Obert, Paul Sacher Stiftung, Malte Boecker, Direktor Beethoven-Haus Bonn. | Foto: we
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