Staus rund um den Tunnel
Zweiter Bauabschnitt begonnen
Bad Godesberg - Wurden die Autofahrer irgendwie „kalt erwischt“ oder hatten sie
die Hinweise des Tiefbauamtes übersehen? Nachdem nun die rheinseitige
Tunnelröhre des Bad Godesberger Straßentunnels inzwischen fertig
ist, ruht nun der Autoverkehr für die kommenden rund sieben Monate in
der „bergseitigen Röhre“ - so informierte Stefan Pieper,
Sachgebietsleiter für konstruktiven Ingenieurbau im Tiefbauamt der
Stadt Bonn und Projektleiter für die Baumaßnahme. Zu diesem
Zeitpunkt war er und die stellvertretende Leiterin des Tiefbauamtes,
Monika Gehrmann, noch entspannt. Aber knappe zwölf Stunden später
offenbarten sich größere Verkehrsprobleme in Bad Godesberg rund um
den Straßentunnel und vor allem im Bereich der Godesberger Straße,
der Bonner Straße und der Burgstraße.
Während die Fachleute ohne Baustelle im Straßentunnel täglich um
die 40.000 Fahrzeuge zählen, sind es seit Beginn der Baustelle um die
24.000 Fahrzeuge. Die übrigen LKW und PKW sind natürlich nicht
verschwunden sondern nutzen „Schleichwege“, wie unter anderem die
MUK-Strecke (Mittelstraße, Ubierstraße, Konstantinstraße) oder die
bahnparallelen Straßen (Oscar-Romero-Allee, Nahum-Goldmann-Allee,
August-Bebel-Allee, Martin-Luther-Allee und Godesberger Straße) zum
Ausweichen.
Im Rahmen der seit August 2018 laufenden Erneuerung der zwei
Jahrzehnte alten Lüftungstechnik läuft bislang alles nach Plan und
auch bei der Kostenplanung gibt es wohl keine Überraschungen.
Nach den erfolgten Markierungsarbeiten an den Tunnelein- und
ausfahrten in den Kreuzungsbereichen der B 9 mit der Wurzer- und
Elsässer Straße sowie mit der Friedrichallee/Theodor-Heuss-Straße
sowie dem Umprogrammieren der Ampeln entspannte sich die Lage
zunächst nicht, als die ersten Autos durch die talseitige
Straßentunnelröhre fuhren. Im südlichen Vorfeld der Tunneleinfahrt
führten Ampelausfälle an der Kreuzung Koblenzer
Straße/Theodor-Heuss-Straße für immense Probleme.
In den kommenden Monaten, in denen die bergseitige Tunnelröhre nicht
befahrbar sein wird, gilt folgende Verkehrsführung: Aus Richtung Bonn
kommend wird der Verkehr in Fahrtrichtung Süden an der Kreuzung
B9/Wurzerstraße in die rheinseitige Röhre des Tunnels übergeleitet.
An der Kreuzung Godesberger Allee (B 9)/Wurzerstraße/Elsässer
Straße ist die Einfahrt in den Kurztunnel und auch die Ausfahrt auf
die Bonner Straße wieder möglich. Allerdings wird die Zufahrt der
Kurzröhre aus Godesberg in Fahrtrichtung Bonn gesperrt, so dass die
Verkehrsteilnehmer über die Bonner Straße, Godesberger Straße und
Hochkreuzallee zur B 9 gelangen. Von der Wurzerstraße können die
Autofahrer weiter nicht nach links in den Tunnel abbiegen. Die
Ausfahrt aus dem Tunnel in Richtung Süden erfolgt über die
Tunnelausfahrt Heiderhof/Muffendorf. An der Kreuzung Koblenzer
Straße/Theodor-Heuss-Straße wird der umgeleitete Verkehr mithilfe
einer provisorischen Lichtsignalanlage als Linksabbiegestrom zurück
auf die B 9 geführt.
Aus Richtung Mehlem kommend wird der Verkehr über das Südportal
Koblenzer Straße in die rheinseitige Röhre geführt. Dafür ist die
Tunneleinfahrt am Portal Friedrichallee gesperrt – und dies
übersahen viele Autofahrer nach der Umstellung des Tunnelverkehrs und
landeten so ungewollt in den Straßen hinter dem Bahnhof. Die
Verkehrsteilnehmer, die aus rheinseitiger Richtung in den Tunnel nach
Bonn wollen, werden nun über die Seufertstraße, Kapellenweg zur B 9
in das südliche Portal umgeleitet. Die Zufahrt von der
Theodor-Heuss-Straße zur B9/Koblenzer Straße/Friedrichallee ist nun
ebenfalls geschlossen und über die Albertus-Magnus-Straße zur B 9 in
das Südportal umgeleitet.
Der Übergang für Fußgänger und Radfahrer von der
Theodor-Heuss-Straße zur Friedrichallee muss gesperrt bleiben.
Fußgänger müssen den Weg über die Theodor-Heuss-Straße, Koblenzer
Straße und Friedrichallee nehmen, um auf die gegenüberliegende Seite
der Friedrichallee zu gelangen. Auch weiterhin gilt im Straßentunnel
Tempo 30.
Eine weitere Schließung des Tunnels ist für die Nacht vom 31. Juli
auf den 1. August von 21 bis 5 Uhr vorgesehen. Dann gibt es einen
Brandversuch im Tunnel als Test für die Feuerwehr. Und dann müssen
sich die bereits eingebauten 15 Lüftungsklappen mit einer Größe von
je rund drei mal drei Metern in die Tunneldecke sowie die neuen
Strahlventilatoren bewähren. Insgesamt sind für diese zweite
sicherheitstechnische Nachrüstung 9,35 Millionen Euro kalkuliert.
- Alfred Schmelzeisen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.