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Wanderung zum Everest Basislager
Geschafft - der Gipfel der Tour ist erreicht

Mount Everest und South Col
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Wie gesagt: Hier im Kumbhu Tal wird alles vom Mount Everest dominiert. Es gibt zwar noch eine Menge anderer schöner Berge und sogar noch einige 8000er. Deren Anziehungskraft reicht jedoch nicht einmal in Ansätzen an die des gigantischen Mount Everest heran. Entsprechend groß ist die Zahl von Menschen, die sich an deren Besteigung versuchen. Die populärste Route ist die von Nepal durch den Kumbhu Eisfall, das Western CWM, über die Lhotse Flanke zum South Col und dann zum Gipfel. Diese Route haben Hillary und Tenzing bei der Erstbesteigung des Everest gewählt. Reinhold Messner und Peter Habeler haben auf dieser Route den Everest 1978 erstmals ohne künstlichen Sauerstoff bestiegen. Aktuell versuchen jedes Jahr ca. 800 Bergsteiger den Mount Everest über diese Route zu besteigen. Entsprechend ist das Basislager zu einem größeren Dorf angewachsen.

In einem der folgenden Artikel werde ich noch etwas näher auf die aktuelle Situation des Everest Bergsteigens eingehen. An dieser Stelle möchte kurz über unsere Besteigung des Kala Patthars (oberhalb des Basislagers und gegenüber vom Kumbhu Eisfall) berichten. Der Kala Patthar, der tatsächlich 5.644m hoch ist, bietet den besten Blick auf den in Nepal etwas versteckt liegenden Mount Everest. Kala Patthar heißt übrigens „Schwarzer Fels“. Man erreicht seinen Gipfel von der kleinen Siedlung Gorak Shep, die auf 5.164m Höhe liegt. Der Aufstieg von dort bis zum Gipfel ist ca. 2,5 km lang. Die annähernd 500 Höhenmeter muss man sich als normaltrainierter und mittelmäßig akklimatisierter Mitteleuropäer hart erkämpfen. Es ist eine Trekkingroute, die keinerlei bergsteigerische Fähigkeiten erfordert. Vor allem im Gipfelbereich erfordert sie jedoch eine bisweilen heikle Kraxelei, bei der ich an der einen oder anderen Stelle auch meine Hände nutzte. Eine gewisse Trittsicherheit ist hier erforderlich und eine erhöhte Konzentration ebenfalls. Fallen oder gleichgar Abstürzen möchte man hier nicht.

Von Lobuche bis Gorak Shep ist das Trekking ebenfalls anspruchsvoll. Das Gelände ist unwegsam, häufig muss man auf mehr oder weniger festen Steinen balancieren. Dabei ist es faszinierend anzuschauen, mit welcher schlafwandlerischen Sicherheit sich die lokale Bevölkerung in diesem steilen und steinigen Gelände bewegt. Ich war froh, dass ich zum balancieren - vor allem beim Runtergehen - meine Wanderstöcke dabei hatte. Dazu kommt erschwerend hinzu, dass man den ganzen Tag oberhalb von 5.000m unterwegs ist.

Insgesamt sind wir gestern 17 km gelaufen - von 6:30h bis 15:20h. Bei unsrer Rückkehr nach Lobuche herrschte leichtes Schneetreiben. Ich war kaputt. Meine Kinder ebenso. Bei mir äußerte sich dies in vollkommener Appetitlosigkeit. In der Nacht tat mir der Bauch weh und ich hatte das leichte Gefühl, mich übergeben zu müssen. Außerdem hatte ich mittelstarke Kopfschmerzen. Um Mitternacht nahm ich deshalb 600 mg Ibuprofen und konnte so auch die zweite Nacht auf 5.000m einigermaßen gut schlafen. Unsere gesamte Medikation gegen Höhenkrankheit können wir nun ungenutzt wieder nach Hause zurücknehmen. Wenn sie einer braucht bitte melden. Ich gebe sie kostenfrei ab

Heute haben wir uns entschieden, auf ca. 3.500m abzusteigen. Dazu haben wir eine Strecke von 21 km bewältigt, die 300 bergauf und 1.800m bergab führte. Uns allen geht es aktuell ausgezeichnet und wir freuen uns auf das Abendessen.

LeserReporter/in:

Oliver Gritz aus Bonn

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