Schüleraustausch mit Indien
11 Schüler berichten von einer ganz besonderen Reise
Bornheim-Merten - (fes) Ganz besonders emotionale Eindrücke brachten die 11
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe der
Heinrich-Böll-Sekundarschule von einem ganz besonderen
Schüleraustausch zurück nach Hause.
Im vergangenen November waren sie zehn Tage lang zu Gast in
Trivandrum, der Hauptstadt des Bundestaates Kerala im äußersten
Süden Indiens. Ihre Eindrücke von der Großstadt, in der rund
750.000 Einwohner leben, von Land und Leuten und geschlossenen
Freundschaften schilderten sie gemeinsam mit ihrer Lehrerin Marion
Traum und Schulsozialarbeiterin Inge Hilger, die sie begleiteten, bei
einem indischen Abend an ihrer Schule.
Initiiert hatte den Austausch Marion Traum, nachdem sie die indische
Lehrerin Balan Devi kennengelernt hatte, die im vergangenen Jahr über
den Pädagogischen Austauschdienst im Vorgebirge zu Gast war und bei
Marion Traum wohnte. „Wir kochten jeden Abend zusammen, tranken Wein
und dann kam die Idee für eine Partnerschaft auf“, schilderte die
Pädagogin. Rasch konnte Marion Traum die damalige Schulleiterin
Astrid Geschwind von der Idee überzeugen. Auch bei einigen ihrer
Schüler stieß die Idee auf große Begeisterung. Doch es galt einige
Hürden zu überwinden. Zunächst musste die Bezirksregierung in Köln
von diesem ungewöhnlichen Reiseziel überzeugt werden. Diese Aufgabe
übernahm der stellvertretende Schulleiter Christoph Kaletsch. Und
natürlich musste die Finanzierung stehen. Denn billig war die
geplante Reise nicht. Nach und nach entstand ein kleines Netzwerk, so
dass diverse Sponsoren gefunden wurden: Die Bornheimer
Bürgerstiftung, der Verein „Rückenwind Alfter/Bornheim“, die
Strauf-Pies-Stiftung, die CDU Frauen Union und die Bornheimer Grünen
beteiligten sich an der Finanzierung. Dann gab es grünes Licht aus
Köln und am 13. November 2018 begann das große Abenteuer. Es folgten
23 Stunden Flug, zwei Mal mussten die Schüler umsteigen, bevor sie
Winterkleidung gegen Flip-Flops eintauschen konnten. Gestartet war man
im nasskalten Deutschland, gelandet im hochsommerlichen Südindien mit
32 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Untergebracht waren die
Mädchen und Jungen im Alter von 15 bis 16 Jahren bei Gastfamilien.
„Zur Begrüßung gab es eine Blumenkette und einen Punkt auf die
Stirn“, erinnerten sie sich. Sie nahmen am Schulunterricht teil,
besuchten das Goethe-Institut in Trivandrum, erlebten die fantastische
Naturwelt der „Backwaters“ mit ihrem exotischen Vogelbestand und
aßen nur mit den Fingern, ohne Messer und Gabel, indische
Spezialitäten, serviert auf Bananenblättern. In den „Kerela
Forests“ konnten sie dabei sein, als Elefanten am ganzen Körper
gewaschen wurden, sie besuchten das Haus von Mahatma Gandhi und sahen
einen klassischen Hindu-Tempel. Der Abschied fielen allen schwer und
eine Schülerin ist sich sicher: „Einige von uns waren nicht zum
letzten Mal in Indien gewesen.“ Wann es den ein oder anderen wieder
dort hin verschlägt, ist sicher noch ungewiss. Sicher ist aber, dass
im Mai 12 indische Schüler zum Gastbesuch nach Bornheim kommen und
dann wird es mit Sicherheit ein glückliches Wiedersehen geben. Marion
Traum hofft, dass diese Partnerschaft keine einmalige Sache bleiben
wird.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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