Impfaktion in den Bonner Werkstätten
232 Mitarbeiter und Betreuer erhielten Vakzin

Ein kurzer Piks und das war’s: Dr. Stephanie Janke (rechts) impft Kenneth Schneider in den Bonner Werkstätten in Hersel. | Foto: fes
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Bornheim-Hersel - (fes) Plötzlich ging alles ganz schnell. „Ist es schon
vorbei?“, erkundigte sich Bianca Euskirchen-Hass ein wenig
verunsichert. Gerade einmal zwei Sekunden dauerte es und schon hatte
Ärztin Stephanie Janke Bianca Euskirchen Hass den Piks mit dem
begehrte Serum zum Schutz gegen Corona in den Oberarm gespritzt.

Eine großangelegte Impfaktion hatten die Bonner Werkstätten der
Lebenshilfe Bonn am vergangenen Samstag in ihrem Werk 1 in Hersel
angeboten. 232 impfwillige Mitarbeiter mit einer Behinderung sowie 112
Kollegen des Betreuungspersonals nahmen von der Corona-Schutzimpfung
gerne Gebrauch.

Die 344 Dosen verabreichte das Team der Gemeinschafts-Hausarztpraxis
Janke aus Sechtem. „Wir wollen unseren Mitarbeitern mit der Impfung
ein Stück Sicherheit und Normalität geben und sind froh, dass es
jetzt geklappt hat“, so der Geschäftsführer des
Unternehmensverbundes Lebenshilfe Bonn und Bonner Werkstätten,
Andreas Heß. Zur Verfügung standen die Vakzine von Moderna und
Astrazeneca.

Geimpft wurde am Samstag in zwei Gruppen. Vorab mussten sich die
Impflinge einen Termin reservieren lassen. Pro Mitarbeiter war ein
Zeitfenster von einer halben Stunde eingeplant, schilderte
Öffentlichkeitsreferentin Tanja Laidig. Nach erfolgter Impfung
blieben die Mitarbeiter noch für eine Viertelstunde in einem
Aufenthaltsraum, um sich zu erholen und zu sehen, ob es Komplikationen
gab.

Hergerichtet als Impfzentrum wurden einige Räumlichkeiten der
Werkstätten. Als erstes meldete man sich beim Einlasspersonal. Dann
ging alles ganz reibungslos und unkompliziert. Zunächst wurde Fieber
gemessen, dann nahm man Platz im Wartebereich. „Hatten Sie schon mal
Probleme mit einer Impfung? Fühlen Sie sich gesund?“ wollte
Medizinerin Janke noch wissen, bevor sie die Spritze setzte. Im
Nebenraum herrschte geschäftiges Treiben. Auf einem Tisch standen die
Fläschchen mit den begehrten Impfdosen. Stephanie Jankes Mann Martin
bereitete mit einem Teil des Praxisteams die Spritzen mit dem Serum
vor, die anschließend nebenan verabreicht wurden. Für das
Ärzte-Team der Sechtemer Praxis war es wichtig sich für diese
Aufgabe zu melden, um die Pandemie möglichst rasch einzudämmen:
„Wir sind zudem sehr erfahren in diesem Bereich“, betonte Martin
Janke.

Bei der Vergabe der Termine hielt man sich strikt an die aktuell
geltenden Priorisierungsvorgaben der Impfkommission, betonten
Werksleiter Jochen Flink und Tanja Laidig, die ebenfalls auf der Liste
der noch zu impfenden Mitarbeiterinnen steht: „Aber ganz hinten, da
ich nicht so wie die Betreuer einen direkten Kontakt zu den
Mitarbeitern habe.“ Wann sie so weit ist, weiß sie derzeit nicht.

Voraussichtlich Ende März müssen die am Samstag geimpften
Mitarbeiter noch einmal vorbeikommen, um zum zweiten Mal gespritzt
werden. Mitarbeiter, die nicht mobil sind und in den Wohnheimen der
Lebenshilfe leben, werden übrigens direkt vor Ort behandelt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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