Mit Bollerwagen und Grummer
55 Jahre Jugendfeuerwehr Hemmerich gefeiert
Bornheim-Hemmerich - (fes) Boßeln? Nie gehört? Nicht schlimm, diese ganz spezielle Art
des Kegelns stammt ja auch aus Norddeutschland und ist im Vorgebirge
bislang nicht verbreitet. Vielleicht ändert sich das ja in Zukunft.
Spaß beim ersten Vorgebirgs-Boßelturnier hatten jedenfalls kürzlich
13 bunt gemischte Teams, ausgerüstet mit Kunststoffkugeln,
Bollerwagen und einem Grummer.
Es waren Feuerwehrleute der Löschgruppe aus dem niedersächsischen
Stemmen-Levesen, die sportlichen Spaß mitgebracht hatten. Und das kam
so: Die Jugendfeuerwehr Hemmerich, der momentan 9 Jugendliche
angehören, feierte während des Tages der offenen Tür ihr
55-jähriges Bestehen. Dieses halbrunde Jubiläum sollte auf besondere
Art gewfeiert werden, erläuterten Löschgruppenführer Andreas
Burbach und Jugendwart Alexander Ihde: das besagte Boßelturnier. Seit
1964 pflegen die Hemmericher Feuerwehrleute nämlich eine intensive
Freundschaft zu den Kameraden in Stemmen-Levesen, einem
270-Seelen-Dorf im Landkreis Schaumburg-Lippe. Kennengelernt hatte man
sich seinerzeit beim Landeszeltlager der Jugendfeuerwehren in
Duisdorf. Jährlich im Wechsel besuchen sich die Wehrleute seitdem zu
den Feuerwehrfesten, wobei man in Gastfamilien übernachtet. Dadurch
entstand über Jahrzehnte ein intensiver Austausch, so Markus Pöpp,
Ortsbrandmeister aus Stemmen-Levesem. Er besuchte jetzt mit 11 aktiven
Kräften die Hemmericher. Und so kam die Idee, die Tradition des
Boßelns ins Vorgebirge zu importieren.Letztendlich ist dies nichts
anderes als Kegeln auf der Straße, erläuterte Pöpp. Die Teams
gingen an den Start, eins davon stellten die Freunde aus
Niedersachsen. Ansonsten gingen Mitglieder der Ortsvereine, private
Sportsfreunde oder befreundete Löschgruppen aus der Region an den
Start. In verschiedenen Etappen ging es über die Feldwege am Ortsrand
von Hemmerich. Dabei galt es die Kugeln, so weit wie möglich zu
werfen. Landet eine Kugel mal im Matsch oder im Acker, dann wird diese
mit einem sogenannten Grummer, einem an einer Stange befestigten
kleinen Körbchen zum Greifen, wieder auf die Straße befördert. Als
Sieger geht die Mannschaft hervor, die die Strecke mit möglichst
wenigen Würfen überbrückt hatte. Dies gelang am Ende den „Big
Boßelbrothers“, einer privaten Gruppe aus Merten, die sich eigens
für den Wettbewerb zusammengefunden hatte. Auf den Plätzen zwei und
drei folgten die Löschgruppe Alfter sowie die „Bad Mums“, eine
Frauenclique aus Hemmerich. Auch ein Einzelpokal im Zielboßeln wurde
ausgespielt. Den sicherte sich Andreas Wöbbeler von den Kameraden aus
Niedersachsen. Wöbbeler ist in seiner Heimat derzeit übrigens auch
amtierender Schützenkönig.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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