Weihbischof in Bornheim
Ansgar Puff visitierte im Seelsorgebereich

Geistlicher Besuch: Bürgermeister Wolfgang Henseler (4. von links) begrüßte gemeinsam mit Pfarrer Jörg Stockem (3. von rechts) und Vertretern aus Politik und Verwaltung Weihbischof Ansgar Puff (5. von links) im Bornheimer Rathaus. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Geistlicher Besuch: Bürgermeister Wolfgang Henseler (4. von links) begrüßte gemeinsam mit Pfarrer Jörg Stockem (3. von rechts) und Vertretern aus Politik und Verwaltung Weihbischof Ansgar Puff (5. von links) im Bornheimer Rathaus.
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Bornheim - (fes) Zwei Wochen visitierte Weihbischof Ansgar Puff im
Seelsorgebereich Bornheim an Rhein und Vorgebirge. Zum Abschluss hatte
Bürgermeister Wolfgang Henseler den Weihbischoff auf Anregung des
leitenden Pfarrers Jörg Stockem zu einer Runde ins Rathaus
eingeladen, an der Mitarbeiter der Verwaltung, Vertreter der
Ratsfraktionen und Ortsvorsteher teilnahmen.

Ansgar Puff lobte die „vielen Stärken“ der Stadt, verwies etwa
auf die engagierten ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer. Heute stünde
nicht mehr die Willkommenskultur im Mittelpunkt, sondern die
Integration. Puff sprach sich für die Familienzusammenführung aus:
„So lange die Männer ihre Familien hier nicht haben, werden sie
sich nicht integrieren. Hier stehen wir der Politik machtlos
gegenüber.“ Im Fokus des Gespräches im Rathaus standen mögliche
gemeinsame Projekte, etwa bei der Quartiersentwicklung – um neuen,
bezahlbaren Wohnraum zu schaffen oder zusätzliche Kindergartenplätze
einzurichten. Hier sieht Pfarrer Stockem vor allem in Roisdorf und
Hersel akuten Handlungsbedarf wegen der künftigen Neubaugebiete.
Gesprächsbereitschaft von Seiten des Erzbistums wäre dann vorhanden,
so Puff, wenn die Stadt eine Hundertprozent-Förderung übernehmen
würde. Aufgrund der klammen Haushaltslage Bornheims stehen
Bürgermeister Henseler und Sozialdezernentin Alice von Bülow dieser
Anregung eher skeptisch gegenüber. Zudem, so Puff weiter, sei es mit
dem Bau neuer Gruppenräume nicht getan, es müsste auch
qualifiziertes Personal gefunden werden. Bornheims Ortsvorsteher Franz
Gerihsen kritisierte, dass sich die katholische Kirche seiner Ansicht
nach zunehmend aus dem öffentlichen Leben zurückziehe: „Hier habe
ich schon feuchte Tränen gesehen. Ich wünsche mir, dass die Kirche
ihre integrative Arbeit wieder einbringt, sonst verarmt unser Ort
spirituell.“

Puff entgegnete, dass dies weniger an den Haupt-, sondern an den
Ehrenamtlichen läge. „Macht doch mal was, ist die heutige
Mentalität. Ich sage dann, helft doch mal mit.“ Dies wollte
Gerihsen für die Bornheimer so nicht stehen lassen: „Es gibt hier
sehr viele Menschen, die bereit sind sich zu engagieren.“ Zudem
kritisierte er, dass es immer weniger Gottesdienste in den einzelnen
Ortsteilen gäbe und die Gläubigen in die Nachbarorte ausweichen
müssten. Hierauf Ansgar Puff: „Ein Pfarrer kümmert sich heute
nicht mehr nur um eine kleine Pfarrei, sondern um größere
Bereiche.“ Dies liege unter anderem daran, dass immer weniger junge
Männer Priester werden möchten.

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RAG - Redaktion

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