Kooperation Grundwasserschutz
Arbeitskreis seit 20 Jahren erfolgreich

20 Jahre GLWU feiern (von links): Leonhard Palm (Landwirt, Vorstand GLWU), Alexandra Dinzen  (Geschäftsführung GLWU),  Peter-Werner Decker (Landwirt, Vorstandsvorsitzender GLWU), Ulrich Timmer (Kreisstellenleiter Rhein Sieg, LWK), Johannes Frizen (Kreislandwirt Rhein Sieg Kreis, Beiratsmitglied GLWU), Willi Krings (Landwirt, Vorstand GLWU). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • 20 Jahre GLWU feiern (von links): Leonhard Palm (Landwirt, Vorstand GLWU), Alexandra Dinzen (Geschäftsführung GLWU), Peter-Werner Decker (Landwirt, Vorstandsvorsitzender GLWU), Ulrich Timmer (Kreisstellenleiter Rhein Sieg, LWK), Johannes Frizen (Kreislandwirt Rhein Sieg Kreis, Beiratsmitglied GLWU), Willi Krings (Landwirt, Vorstand GLWU).
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Bornheim - (fes) „Wir sind auf einem guten Weg, aber lange noch nicht am
Ziel“, dieses Fazit zog Wolfgang Paulus, Leiter des Umwelt- und
Grünflächenamtes der Stadt Bornheim, anlässlich einer Tagung zum
20-jährigen Bestehen der Wasserschutzkooperation GLWU im Mertener
Restaurant „Vorgebirgsblick“.

#infobox

Das Kürzel GLWU steht für den Arbeitskreis für Gartenbau,
Landwirtschaft und Wasser im Wasserschutzgebiet Urfeld und ist der
Landwirtschaftskammer NRW angegliedert. 1997 schlossen sich
Wasserversorger, Landwirte und Gärtner der Kommunen Bonn, Bornheim
und Alfter sowie des Wasserbeschaffungsverbands Wesseling-Hersel (WBV)
zusammen, um die Herausforderungen des Gewässerschutzes gemeinsam zu
lösen, erläuterte Kreislandwirt und Kooperationsmitglied Johannes
Frizen in seiner Begrüßungsansprache. Rund 40 Mitglieder gehören
dem Arbeitskreis aktuell an.

Er erinnerte daran, dass sich bereits Ende der 1980er Jahre die ersten
Wasserversorger, Landwirte und Gärtner in NRW zu Kooperationen
zusammengeschlossen hatten mit dem Ziel das Trinkwasser nachhaltig zu
schützen und den wasserschonenden Land- und Gartenbau in
Kooperationen zu etablieren. In Zusammenarbeit mit dem damaligen
Landwirtschaftsministerium unter Minister Klaus Matthiesen und den
Bauernverbänden wurde im Juni 1989 ein 12-Punkte-Programm
aufgestellt, das auch heute noch gültig ist. Dieses Programm sieht
unter anderem regionale Abstimmungsgespräche und einen
Informationsaustausch zwischen den beteiligten Partnern vor, die
Kooperationspartner werden kostenlos beraten in Sachen
gewässerschonender Landbewirtschaftung. Dazu gehören Beratungen zum
Zwischenfruchtanbau im Sommer und im Winter mit dem Ziel Brachflächen
zu begrünen, um zu verhindern, dass Nährstoffe ins Grundwasser
ausgewaschen werden. Die Landwirte und Gärtner können eine Technik-
und Düngerberatung in Anspruch nehmen. Auch Bodenuntersuchungen sind
möglich, wodurch die Nährstoffgehalte und Bodenstrukturen analysiert
werden. Hierfür ist für den

GLWU Geschäftsführerin Alexandra Dinzen zuständig.

Die Beratungsangebote finanzieren die Wasserversorger und geben den
Landwirten Zuschüsse, damit diese wiederum Maßnahmen ergreifen, um
das Grundwasser zu schützen, etwa durch gewässerschonenende
Anbauverfahren wie die Grüneinsaat auf Spargelfeldern oder die
Bepflanzung von Uferrand- oder Ackerranddstreifen. Frizen spricht von
einer zwanzigjährigen „erfolgreichen Zusammenarbeit“, da durch
den gemeinsamen Dialog getreu dem Motto „Kooperation statt
Konfrontation“ viele Lösungen für eine gewässerschonende
Produktionsweise gefunden wurden. Gleichzeitig weist Frizen aber auch
darauf hin, dass es oft zu unterschiedlichen Interessen zwischen den
Beteiligten kommt: „Die enge, räumliche Vernetzung von Gewerbe,
Wohngebieten und Landwirtschaft im Raum Bornheim stellt zudem eine
besondere Herausforderung für alle Beteiligten dar“, so Frizen,
„nicht zuletzt durch die Arbeit der Kooperation gelingt es oft ein
positives Meinungsbild über die Landwirtschaft in ihrem Bemühen um
den Schutz des Grundwassers zur erzeugen.“

Trotz allem bestehe in intensiv landwirtschaftlich und gärtnerisch
genutzten Gebieten nachwievor Handlungsbedarf zum „Wohle unseres
wichtigsten Lebensmittels, dem Wasser, und unserer Umwelt“, betonte
Frizen.

Dies griff auch Wolfgang Paulus in seinem Vortrag auf. Der WBV habe in
den vergangenen zwei Jahrzehnten rund zwei Millionen Euro in den
kooperativen Gewässerschutz investiert, wodurch die Nitratwerte im
sogenannten rheinfernen Grundwasser gesunken seien. Mit über 50
Milligramm pro Liter zeigten die Werte aber auch, dass man noch lange
nicht am Ziel sei. Daher werden WBV und GLWU auch in den kommenden
Jahren noch viele Anstrengungen unternehmen müssen, um nachhaltig
für eine gute Grundwasserqualität zu sorgen, so Paulus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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