Falscher Schnittlauch
Aufmerksamer SCHAUFENSTER-Leser zeigt uns, was richtig ist
Bornheim - Lilafarbende Blüten sind derzeit oft auf Feldern im Vorgebirge zu
sehen. Doch was blüht denn da so schön, was viele an einen Hauch von
Provence in Bornheim erinnern lässt? Leider ist uns auf dem Titelfoto
dieser Zeitung vor zwei Wochen ein Fehler unterlaufen, auf den uns
Gärtnermeister Gert Herter von der „EuBo-Rollrasen GmbH“ aus
Brenig aufmerksam gemacht: „Es handelt sich nicht um
Schnittlauchblüten in Uedorf, sondern um die Blühende Phacelia
welche von uns als Gründungspflanzen angebaut werden und zugleich als
Bienenweiden zur Verfügung stehen.“
Das Schaufenster wollte mehr wissen und los ging es mit
Gärtnermeister Christian Ark von der Firma „EuBo“ zu den bunten
Blütenfeldern ins Vorgebirge. Die Bienenweiden werden von ihm und
seinen Kollegen gezielt angepflanzt um die Artenvielfalt von Insekten
zu sichern und Bienen Nahrungsquellen zu bieten, erläutert Ark. Ein
wahres „Bienen Buffet“, denn hier wachsen diverse Kleesorten,
Sommerwicken, Ringelblumen oder die bereits genannte Phacelia.
Und diese Narungsquellen werden dringend gebraucht: „Denn für ein
Glas Honig mit 500 Gramm Inhalt fliegt eine Biene anderthalb mal um
die Erde“, erklärt der Gärtnermeister. Doch natürlich geht es
nicht nur um den süßen Brotaufstrich, sondern auch darum, dass die
Bienen die heimischen Blüten bestäuben sollen. Ein Grund, weshalb
das Gartenunternehmen, das neben Rollrasen auch Gemüse anbaut,
großflächige Bienenweiden angelegt hat. Wichtig sei aber laut Ark
auch die Abwechslung in der Fruchtfolge auf den Äckern. Bewusst habe
man zudem unproduktive Standorte für die Bienenweiden ausgesucht,
etwa am Waldrand oder an Stellen wo wenig Sonnenlicht hinkommt, um
dort Bienenweiden anzupflanzen. Christian Ark währt sich gegen die
vielfach verbreitete Meinung, die moderne Landwirtschaft würde das
Artensterben von Insekten forcieren: „Ganz im Gegenteil, für uns
ist es essentiell, die Biene zu schützen, auch wenn uns immer
vorgeworfen wird, wir würden die Tiere noch Pflanzenschutz
gefährden.“ Es habe schon immer entsprechende Auflagen gegeben.
Gäbe es die fleißigen Insekten nicht mehr, brächen nicht nur die
Erträge weg, die Ernährung der Weltbevölkerung wäre gefährdet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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