Bornheimer Ehrenamtstag
Ausgezeichnetes Ehrenamt
Bornheim (fes). Rund ein Drittel der Bevölkerung engagiert sich ehrenamtlich, sei es in den Rettungsdiensten, in der Kirche, für die Jugend- und Seniorenarbeit, in Sportvereinen, Schulen oder auch in der Kommunalpolitik. Drei Bornheimer Ehrenamtliche wurden jetzt anlässlich des zweiten Ehrenamtstages im Alexander von Humboldt-Gymnasium mit der Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet, die zum ersten Mal verliehen wurde. Die Idee dazu hatte Bornheims Ehrenamtskoordinatorin Sabine Hübel, die die Auszeichnung gemeinsam mit Bürgermeister Christoph Becker und dem Vorsitzenden des Sport-, Kultur- und Ehrenamtsausschusses, Michael Söllheim, vor 250 Gästen feierlich überreichte.
Mit der Auszeichnung ist ein Geldpreis von jeweils 500 Euro verbunden, den die Preisträger dem Verein, der Organisation oder Initiative zukommen lassen, für die sie tätig sind.
Hans-Dieter Günther bekam die Auszeichnung für sein Engagement für den Förderverein Rheinhalle. Der 60-Jährige ist Gründungsmitglied des Vereins und engagiert sich seit der Gründung 1997 in seiner Freizeit im Vorstand. Für ihn und seine Mitstreiter ist es eine Herzensangelegenheit, den Fortbestand von Bornheims größter Mehrzweckhalle in Hersel zu sichern. So gelang es ihm beispielsweise 2010 eine Verlängerung des Nutzungsvertrags bis 2025 zu erreichen. Auch als die „Halle met Hätz“ aufgrund fehlender Veranstaltungen während der Corona-Pandemie beinahe vor dem Aus stand, gab Hans-Dieter Günther nicht auf und sicherte über eine Crowdfunding-Aktion deren Überleben. Sämtliche Einnahmen, die der gemeinnützig anerkannte Förderverein durch die vielfältigen Veranstaltungen erwirtschaftet, fließen in die Unterhaltung und Optimierung der Rheinhalle. Dadurch stehen den Bornheimer Räumlichkeiten für Familienfeiern, kulturelle Veranstaltungen, Karnevalssitzungen oder Konzerte zur Verfügung. Und das zu fairen Konditionen, betonte Hübel. „Sein unermüdliches Engagement kommt somit allen Bornheimer Bürgern zugute, denn ohne den Förderverein gäbe es die Rheinhalle nicht mehr.“ Erwähnenswert sei auch, dass Günther seit Jahrzehnten im Tambour-Corps Germania Hersel aktiv ist und die Ausbildung des Nachwuchses fördert. Günthers Preisgeld bekommt das Tambour-Corps.
Die zweite Preisträgerin war Isabelle Lütz, die seit zehn Jahren in der Bornheimer Flüchtlingshilfe aktiv ist: „Sie geht mit einer großen Offenheit auf die geflüchteten Menschen unterschiedlichster Nationalität zu und vermittelt ihnen dabei immer das Gefühl, bei uns willkommen zu sein“, sagte Sabine Hübel. Fremde Kulturen und Sprachen waren für Isabelle Lütz nie ein Hindernis. Gemeinsam mit ihrem Team gibt die 60-jährige Mertenerin den Schutzsuchenden eine erste Orientierungshilfe im Alltag und unterstützt sie bei Behördengängen und Arztkontakten und hilft bei der Wohnungsvermittlung oder auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. „Zudem ist sie eine hervorragende Netzwerkerin und bringt Bornheimer mit den Geflüchteten zusammen, um so den Grundstein für eine gelungene Integration zu legen“, würdigte Hübel. Ihr Preisgeld kommt der Bornheimer Flüchtlingshilfe zugute.
Marie-Therese van den Bergh (68) ist Gründungsmitglied des Bornheimer Musikschulvereins im Jahre 1993. Seitdem engagiert sie sich unermüdlich für die Belange der Musikschule und hat vor allem in den ersten Jahren mit dazu beigetragen, dass das „Experiment Musikschule“ erfolgreich war. 2017 wurde van den Bergh erneut zur Vorstandsvorsitzenden des Trägervereins gewählt: „Gemeinsam mit Schulleiterin Mary Schirilla hat sie das Angebot der Einrichtung stetig erweitert und das großartige breitgefächerte Angebot wird von den Kindern und Erwachsenen außerordentlich geschätzt.“
Auch für den Stadtjugendring setzt sie sich „mit großer Leidenschaft“ ein, betonte Sabine Hübel: „Ihr ist es eine Herzensangelegenheit, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben und sie zu sozialer, kultureller und politischer Teilhabe zu ermutigen.“ Darüber hinaus ist die Preisträgerin noch in der Kommunalpolitik aktiv, engagierte sich im Bornheimer Ortsausschuss und vielen weiteren Gremien. „Es erfüllt uns mit besonderer Freude, Frau van den Bergh im Jubiläumsjahr zum 30. Bestehen des Musikschulvereins für ihr jahrzehntelanges Engagement mit der Ehrenamtsmedaille auszuzeichnen“. Den Geldpreis spendete sie an die Musikschule. Neben der Medaille erhielten alle Preisträger noch eine Urkunde
Von März bis Mai konnten Bornheimer Bürger potentielle Kandidaten der Verwaltung vorschlagen. 18 Vorschläge gingen ein. Die Mitglieder des Ausschusses für Sport, Kultur und Ehrenamt wählten dann die entsprechenden Preisträger in geheimer Wahl aus. Laut Sabine Hübel war dies keine leichte Aufgabe, da sich alle Aspiranten durch ein „beispielhaftes und überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement auszeichneten.“ Im kommenden Jahr wird die Medaille erneut vergeben. Dann können Bürger wieder Vorschläge einreichen.
Sabine Hübel nutzte auch die Gelegenheit, noch einmal für Ehrenamtskarte des Landes NRW zu werben. Wer diese beantragt und erhält, kann alleine in Bornheim bei 28 Einzelhändlern, Gastronomen und städtischen Einrichtungen Vergünstigungen bekommen. Sie gilt aber auch landesweit. Mittlerweile haben 90 Bornheimer diese Karte, Hübel hofft, in den kommenden Monaten die Hundertermarke zu knacken: „Ein Blick ins Publikum zeigt mir, da ist noch Luft nach oben.“ Die Karte kann mittlerweile auch über eine App beantragt werden.
Hübel freute sich auch darüber, dass im Herbst 23 Vereine an der ersten Ehrenamtsbörse auf der Königstraße teilgenommen hatten. Im kommenden Jahr soll diese Veranstaltung wiederholt werden
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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