Ku(h)le Kunst von Claudia Beck
Ausstellung im Trimborn-Hof
Bornheim-Rösberg - Kuh(le) Kunst gibt es noch bis Ende des Jahres im Rösberger
Trimbornhof zu sehen. Die Mertener Malerin Claudia Beck präsentiert
hier einen Teil ihrer Werke, einen Großteil hat sie dabei Kühen
gewidmet.
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Sie heißen Gerda, Flecki oder Betty und sie faszinieren jeden mit
ihren sanften Blicken und ihren schönen langen Wimpern, der sich
derzeit eine Auszeit im Trimbornhof-Cafe in Rösberg gönnt. Fast
kommt es einem so vor, als ob sie einen sogar anschauen, die Kühe,
die die Mertener Künstlerin Claudia Beck gemalt hat und die noch bis
zum Jahresende in dem schmucken Hofcafé in Rösberg zu sehen sind.
Angetan von diesen außergewöhnlichen Gemälden war auch Inhaberin
Gesine Riebesehl-Eckertz, die Claudia Beck die Ausstellung in ihren
Räumlichkeiten ermöglicht.
Doch wie kommt man darauf, sich Kühen zu widmen? Claudia Beck
verfolgt gleich zwei Anliegen damit: „Kühe verdienen einfach mehr
Beachtung. So haben Kühe genau wie Hunde und Katzen, aber auch wie
Menschen eine eigene Persönlichkeit, manche sind kühn und
verschlagen, andere sind schüchtern und zurückhaltend. Manche sind
freundlich und besonnen, andere wiederum großspurig.“ Diese
Charaktereigenschaften möchte die 55-Jährige auf ihren
Acrylgemälden festhalten. Wichtig ist es ihr aber auch, ihr Publikum
zu sensibilisieren gegen Massentierhaltung, Billigfleisch und -milch.
Claudia Beck, die übrigens keine Vegetarierin ist, wie sie erklärt,
ihr ist es aber wichtig, dass man sich als Verbraucher bewusst macht,
wo man seine Lebensmittel einkauft.
Die Kühe auf ihren Bildern haben alle Hörner, so wie es in der Natur
üblich ist. Die Realität sieht allerdings anders aus. Beinahe 80
Prozent der Kühe werden enthörnt, damit sie platzsparend in engen
Ställen eingepfercht werden können und sich nicht gegenseitig
verletzen, schildert die Malerin. Das deutsche Tierschutzgesetz
erlaube es, dass man Jungtieren bis zur sechsten Lebenswoche die
Hornansätze ohne jegliche Betäubung mit einem heißen Eisen einfach
wegbrennen darf: „Das ist geduldete Tierquälerei, da dieser
Eingriff für das Kalb sehr schmerzhaft ist“, kritisiert Beck,
„ich sehe meine Bilder als gemalten Protest gegen die
Massentierhaltung.“
Ihre Bilder entstanden meist nach Fotografien, die sie von den Tieren
gemacht hat. Oft fotografiert sie auch Kühe in ihren Urlauben, die
sie gemeinsam mit ihrem Mann Wolfgang unternimmt. Ihre Bilder
entstanden auf Leinwänden, aber auch auf alten Schalbrettern aus
Holz, wie sie oft beim Bau verwendet wurden. Gerne benutzt die Malerin
Acrylfarben, aber auch Sand, Papier oder gar Mullbinden.
Claudia Beck, 1963 in Köln geboren, lebt seit 2007 in Merten. Sie war
schon immer fasziniert von der Malerei und beschäftigt sich seit 2002
intensiv damit, nimmt regelmäßig an Kursen und Workshops teil. Im
Trimbornhof zeigt sie aber nicht nur ihre Kuhbilder, sondern auch
andere Werke. Vor allem die Natur- und Reisemotive beeindrucken, etwa
eine französisches Marktszene. Wenn man sich dieses Bild auf sich
wirken lässt, glaubt man unweigerlich die Gerüche der Früchte und
Gewürze zu riechen und das Stimmengewirr der Marktbeschicker und
Kunden zu vernehmen. Fotorealistisch wirken ihre Bilder mit Obst- und
Gemüsesorten und mysteriös die eher abstrakten Gemälde ihrer
Heimatstadt Köln mit dem Dom. Aktuell hat Claudia Beck eine
Buddha-Serie fertiggestellt, die sie derzeit im Rahmen ihrer offenen
Ateliertage präsentiert.
- Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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