Wenn jemand eine Reise tut
Austauschprogramm der Bornheimer Rotarier

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen: Jugendliche aus Bornheim, aber auch Gäste aus dem Ausland, berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Jugendaustausch des Rotary Club Bornheim mit Jugendkoordinator Florian Haller (2. von rechts), Präsident Stefan Sattler (3. von links) und dessen Vorgängerin Dorothee Böttges-Papendorf (2. von links). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen: Jugendliche aus Bornheim, aber auch Gäste aus dem Ausland, berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Jugendaustausch des Rotary Club Bornheim mit Jugendkoordinator Florian Haller (2. von rechts), Präsident Stefan Sattler (3. von links) und dessen Vorgängerin Dorothee Böttges-Papendorf (2. von links).
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Bornheim/Swisttal-Heimerzheim - (fes) Lara Reichertz war in Argentinien, Moritz Scholz hofft auf
Bolivien und Yu-Shan Chien ist aus Taiwan in Bornheim zu Gast.
Möglich macht dies das Jugendaustauschprogramm vom Rotary Club
Deutschland.

Fast jedes Jahr schickt der Rotary Club Bornheim eine Schülerin oder
einen Schüler mit dem Rotary-Austauschprogramm in eines von 30
Gastländern. Gleichzeitig werden Jugendliche aus den
unterschiedlichsten Ländern der Welt im Vorgebirge begrüßt. Bei
einem vorweihnachtlichen Meeting im Hotel Weidenbrück in Heimerzheim
erzählten die jungen Leute von ihren Erlebnissen.

Es hätte auch Finnland werden können. Dann hätte sie eben Finnisch
gelernt. Doch es wurde Argentinien – das Land, auf das Lara
Reichertz am meisten gehofft hatte. Und so lernte die 18-jährige
Bornheimerin erst einmal Spanisch. Lara war in Mercedes, einer
landwirtschaftlich geprägten Stadt mit rund 40.000 Einwohnern acht
Stunden nördlich von Buenos Aires bei einer Gastfamilie
untergebracht. Sie erzählt von den „typisch argentinischen
Gauchos“, von Reisanbau und Viehzucht. Das südamerikanische Land
ist bekannt für seine Steaks. Da wurde auch die überzeugte
Vegetariern Lara Reichertz, die in Bornheim die Europaschule besucht,
ein Jahr lang wieder zur Fleischesserein. Für sie in diesem Fall
nicht so tragisch: „Dort wusste ich, wo das Fleisch herkam: Von
glücklichen Tieren aus artgerechter Haltung und alles war bio“,
schilderte sie. Mittlerweile verzichtet sie aber wieder auf Fleisch.
Beeindruckt haben sie die Iguazu-Wasserfälle an der Grenze zu
Brasilien, aber auch die vielen anderen Jugendlichen aus anderen
Ländern, die sie ihrem Distrikt in Argentinien kennenlernte. Lara
Reichertz war immer von Südamerika fasziniert und favorisierte
Argentinien. Sie hofft später einmal im gehobenen Dienst im
Auswärtigen Amt zu arbeiten und dann nach Südamerika
zurückzukehren.

Zuständig für den Austausch ist der Jugenddienstkoordinator Ilian
Haller, Zahnarzt aus Bornheim, und Mitglied der Rotarier: „Ich bin
begeistert, wie die Jugendlichen zurückkommen“. Die jungen Leute
durchlaufen ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren und müssen die
Landessprache kennen. Die Gastfamilien, in denen sie unterkommen, sind
alle zertifiziert. Haller hat sie zuvor alle besucht. Der Club
verschickte bereits Jugendliche nach Georgien, Indien, Australien,
Neuseeland, Japan, in die USA oder Chile. Dabei gehe es nicht nur
darum, die Bevölkerung, die Lebensgewohnheiten und die Kultur
kennenzulernen. Die Gäste sind auch Botschafter ihrer Heimat im
Gastland. Von herkömmlichen Austauschprogrammen unterscheidet sich
das Jugendaustauschprogramm bei Rotary vor allem dadurch, dass den
Schülern nur geringe Kosten entstehen, denn Unterkunft, Verpflegung
und Schulgebühren werden gestellt. Die Bewerber geben drei
Wunschländer an.

Moritz Scholz aus Waldorf hat seinen Austausch noch vor sich. Der
16-Jährige besucht das Collegium Josephinum in Bonn (CoJoBo) und
hofft auf Bolivien, alternativ kämen für ihn auch Australien und
Japan in Frage. Ihn faszinieren an Bolivien nicht nur die spanische
Sprache, die er gerne erlernen möchte, sondern vor allem die hohen
Berge. Er hofft Mitte August fliegen zu können.

Ebenfalls 16 ist Yu-Shan Chien. Sie stammt aus Taipeh in Taiwan und
wohnt zur Zeit in Bornheim, wo sie das
Alexander-von-Humboldt-Gymnasium besucht. Sie macht derzeit einen
Austausch in Deutschland mit und ist seit drei Monaten vor Ort. Sie
spricht bereits hervorragend Deutsch und schwärmt von der
„warmherzigen Bevölkerung“. Bereits drei Mal war sie in
Deutschland, kennt bislang Städte wie Köln, Bonn, Hamburg, Frankfurt
am Main, Berlin, München und Solingen. Ihr Aufenthalt endet im Juli.
Gerne möchte sie Jura studieren und später einmal Rechtsanwältin
werden. Vielleicht sogar hier in Deutschland.

Die Rotarier bieten nicht nur langfristige Austausche an, die ein
akademisches Jahr lang dauern, sondern auch Kurzaustausche von ein
paar Tagen bis zu drei Monaten, oft als Camps, Touren oder
Privataufenthalte außerhalb der Schulzeit konzipiert.

www.bornheim.rotary.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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