Ausstellung "Beobachtung des Sternhimmels"
Besondere Exponate im Bornheimer Rathaus

Seltene Exponate: Michael Geffert bei der Eröffnung seiner Astronomieausstellung im Bornheimer Rathaus. | Foto: fes
  • Seltene Exponate: Michael Geffert bei der Eröffnung seiner Astronomieausstellung im Bornheimer Rathaus.
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Bornheim - (fes) Sternenfreunde dürfen sich derzeit über eine ganz besondere
Ausstellung in der Bürgerhalle des Bornheimer Rathauses freuen: Der
renommierte Astronom Michael Geffert aus Roisdorf stellt hier seltene
Exponate aus der Bonner Astronomie aus.

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Gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Henseler eröffnete er jetzt die
Ausstellung im Rathaus. Anlass dafür ist die Argelander-Tagung der
Bundesdeutschen Arbeitsgemeinschaft für Veränderliche Sterne (BAV),
die Geffert für den kommenden Freitag und Samstag (22. und 23.
November 2019) am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium organisiert hat.

Die Tagung findet zu Ehren Professor Friedrich Wilhelm August
Argelanders (1799-1875) statt. Er gilt als einer der bedeutendsten
Astronomen seiner Zeit. 1837 kam er nach Bonn und initiierte dort den
Bau der Alten Bonner Sternwarte in der Poppelsdorfer Allee.
Weltberühmt wurde der Wissenschaftler durch seine Beiträge zur
Erforschung der veränderlichen Sterne und sein Sternenverzeichnis,
die „Bonner Durchmusterung“. Anhand dieser Übersicht konnten die
ersten Sternenentfernungen bestimmt werden.

Das Highlight der Ausstellung im Rathaus ist das Fernrohr der
legendären „Bonner Durchmusterung“ des Sternenhimmels von 1863.
Mit diesem kleinen Fernrohr mit einer Öffnung von gerade einmal knapp
acht Zentimetern, konnten Argelander und seine Mitarbeiter mehr als
300.000 Sterne katalogisieren. Sie legten damit den Grundstein zur
modernen Astrophysik.

Gezeigt werden zudem Sternkarten des „Carte du Ciel“-Projektes.
Dabei handelt es sich um die erste vollständige fotografische
Erfassung des Sternenhimmels.

Michael Geffert arbeitete von 1976 bis 2019 als Astronom am
Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn, am
Observatorium Hohe List in der Vulkaneifel und am „Observatoire de
Bordeaux“, brachte zahlreiche Veröffentlichungen in internationalen
Zeitschriften heraus. Nach seiner Pensionierung in diesem Jahr hat er
das Birtzberg-Observatorium für interdisziplinäre
Astronomie-Projekte in Bornheim gegründet. Dieses virtuelle
Observatorium am Siefenfeldchen dient zur wissenschaftlichen
Auswertung historischer Fotoplatten sowie zu Forschungszwecken. Vor 30
Jahren entdeckte Geffert fünf Asteroiden am La-Silla-Observatorium in
Chile. Der Asteroid (12747) Michageffert wurde nach ihm benannt.
„Heute würde Argelander seine Messungen wegen der starken
Lichtverschmutzung über Bonn wohl lieber im Vorgebirge durchführen,
denn über Bornheim ist die Milchstraße in Ansätzen noch
sichtbar“, meinte Geffert.

Zur Argelandertagung am Alexander-von-Humboldt Gymnasium werden bis zu
200 Amateur- und Berufsastronomen vorwiegend aus dem deutschsprachigen
Raum erwartet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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