„Liebhabereien“ im Wohnstift Beethoven
Blütenkunst, Kalligraphie und Keramik
Bornheim (red). Das Wohnstift Beethoven in Bornheim zeigt auf der „Brücke“ eine neue Ausstellung mit dem Titel „Liebhabereien ~ Handwerkskunst im Vorgebirge“. Drei Roisdorfer Künstlerinnen stellen hier noch bis Ende September ihre Arbeiten vor: Die Blütenkünstlerin Iris Jacobs, die Kalligraphin Birgit Klare und die Keramikerin Karin Kollmeier. Alle drei vereint ihre „Liebhaberei“ zu alter Handwerkskunst und ihre Begeisterung dafür, mit der Kunst Altes zu bewahren und Neues zu schaffen.
- Iris Jacobs ist im Saarland geboren und hat dort Biogeografie studiert. Bereits seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der alten Handwerkskunst der Blütenbildnerei, die in den 1940er Jahren im Erzgebirge entstanden ist und heute nur noch von sehr wenigen Künstlerinnen in Deutschland ausgeübt wird. Bei der intensiven Beschäftigung mit der Blütenkunst führte sie ihr Weg zu Hildegard Hemmerling-Vogel, der aus dem Erzgebirge stammenden Begründerin der Blütenbildnerei. Der von ihr überlieferte Ausspruch „Die Schönheit der Blüte ist Heilkraft für die Seele“ ist Iris Jacobs Credo. In der aktuellen Ausstellung stellt sie drei Themen vor: Lebensräume, Jahreszeiten und das Wesen der Pflanzen.
- Birgit Klare ist im Sauerland geboren, studierte bei namhaften Kalligraphen an verschiedenen Akademien im In- und Ausland. Sie ist Dozentin für Kalligraphie und Handlettering in der Melanchthon Akademie in Köln. „Kalligraphie“, so Birgit Klare, „ist die Kunst des schönen Schreibens und bedeutet für mich, zur inneren Ruhe zu finden und Energie für die Seele zu tanken.“ Birgit Klare zeigt in teils großformatigen Arbeiten u.a. „Das Kölsche Grundgesetz“ in einer kalligraphisch gestalteten Version.
- Karin Kollmeier ist in Görlitz geboren mit Schulzeit in Stendal/Altmark und Blankenburg/Harz. Bis zur Pensionierung arbeitete sie als Richterin am Amtsgericht Köln. Ton ist ihre Leidenschaft. Sie besuchte seit 1987 Keramikkurse in der Volkshochschule Köln, nahm Unterricht an der Europäischen Kunstakademie in Trier und bildet sich seit 2007 im Töpferstudio Aisslinger in Köln fort. Ihr Atelier hat sie im Wohnstift Beethoven. In ihren Keramiken bewahrt sie Altes und schafft gleichzeitig Neues. Sie setzt Porzellanscherben, Glas und Draht als Blickpunkte in ihren keramischen Arbeiten ein. Die fremden Objekte erhalten eine neue Bedeutung, aber sie erinnern auch an ihre ursprüngliche Funktion. In der Ausstellung zeigt Karin Kollmeier vor allem Figurales.
„Der Nachmittag der Ausstellungs-Eröffnung war wundervoll“, erklärte Dr. Klaudia Nebelin, Kulturreferntin im Senioren-Wohnstift Beethoven. „Unsere Bewohner waren von der Ausstellung begeistert und auch von den Frühlingsliedern von Claudia Schmitz am Flügel.“ Die Pianistin präsentierte unter anderem „Frühlingsgesang“ in E-Dur von Robert Schumann, „Es brechen im schallenden Reigen“, „Leise zieht durch mein Gemüt“ von Mendelssohn-Bartholdy, 1. Satz Frühlingssonate in A-Dur, W.A. Mozart und Vivaldis „Frühling“. Als am Ende „Veronika, der Lenz ist da“ erklang, war klar - man hatte einfach für eine Stunde all die schlimmen Dingen, die gerade unser Leben belasten, vergessen.
Die Ausstellung ist bis zum 18. September täglich von 9 bis 18 Uhr auf der „Brücke“ im Wohnstift Beethoven (Siefenfeldchen 39, 53332 Bornheim) zu sehen. Besucher werden gebeten sich vorab über die geltenden Corona-Regeln zu informieren unter www.wohnstift-beethoven.de
Redakteur/in:Christiana Herbst aus Bornheim |
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