Ehrenamt macht glücklich
Bonner Werkstätten brauchen Unterstützung
Region - (fes) Basteln, vorlesen, gemeinsam Gesellschaftsspiele spielen oder
bei der monatlichen Disco helfen – wer sich ehrenamtlich in seiner
Freizeit betätigen und dabei seine eigenen Fähigkeiten und
Interessen einbringen möchte, der dürfte bei den Bonner Werkstätten
jede Menge Betätigungsfelder finden. Und das in allen drei Standorten
der Behindertenwerkstätten in Meckenheim, Beuel oder Hersel.
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Im Werk Hersel zeigten nun Koordinatorin Britta Lesch und Claudia
Hoffmann vom Heilpädagogischen Dienst, welche Möglichkeiten es so
alles gibt. Mit dabei waren auch Matthias Reingen aus Waldorf und
Wolfgang Grelle aus Heimerzheim. Beide engagieren sich bereits seit
längerem ehrenamtlich. Matthias Reingen, der als Mess- und
Regeltechniker arbeitete, befindet sich mittlerweile in
Altersteilzeit, begann aber bereits vor zwei Jahren mit seinem
ehrenamtlichen Engagement. Er wollte vorbereitet sein, damit er im
Ruhestand etwas Sinnvolles mit seiner Freizeit anfangen kann.
Angefangen hatte alles mit einem Mitarbeiter, der einen
Sparringspartner zum Schachspiel benötigte. Heute spielt der
Waldorfer mit behinderten Mitarbeitern Gesellschaftsspiele,
organisiert Bastelangebote oder ist einfach ein willkommener
Gesprächspartner. Zunächst habe auch er eine Hemmschwelle
überwinden müssen, doch dann war alles einfacher als gedacht: „Man
bekommt hier ein wunderbares Feedback. Die Stimmung ist sehr gut, wir
lachen viel und alle sind gut gelaunt“, schildert Reingen. Wolfgang
Grelle kennt die Werkstätten schon seit längerem, weil seine
behinderte Tochter in Meckenheim in der Küche arbeitet. Der
Heimerzheimer unterstützt die Mitarbeiter, indem er gemeinsam mit
einer Gruppe von Behinderten zum Schwimmen fährt. Vor allem einem
jungen Mann, der im Rollstuhl sitzt, ist Grelle eine große Hilfe. Der
junge Mann schwimmt bis zu 15 Bahnen. Ihm zu helfen dies zu
ermöglichen, macht Grelle stolz. Karlheinz Goebel kommt aus Sechtem
und interessiert sich für eine ehrenamtliche Aufgabe im Herseler
Werk. Er wollte sich zunächst informieren. Als leidenschaftlicher
Sänger im Sechtemer Kirchenchor könnte er sich vorstellen, mit
einigen Mitarbeitern gemeinsam Volkslieder oder Stücke aus der
„Mundorgel“ zu singen.
Ins kalte Wasser geworfen wird niemand, betonen Britta Lesch und
Claudia Hoffmann. Die festangestellten Mitarbeiter stehen stets mit
Rat und Tat zur Seite. Wie wichtig die ehrenamtlichen Kräfte für die
Mitarbeiter sind, schildert Brigitte Forbrigger. Die Bonnerin sitzt im
Rollstuhl. Ihr macht es sehr viel Spaß gemeinsam mit den freiwilligen
Helfern zu spielen. Am liebsten spielt sie „Mensch ärgere dich
nicht“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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