"Fridays for Future" demonstrierte
Bornheim soll klimaneutral werden

Ein S. O. S. für den Klimaschutz: Vor der Sitzung des Umweltausschusses demonstrierten „Fridays-for-Future“-Aktivistinnen und Aktivisten vor der Europaschule in Bornheim. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Ein S. O. S. für den Klimaschutz: Vor der Sitzung des Umweltausschusses demonstrierten „Fridays-for-Future“-Aktivistinnen und Aktivisten vor der Europaschule in Bornheim.
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Bornheim - (fes) Spätestens 2050 soll Bornheim klimaneutral sein, wenn
möglich sogar noch früher. Für diesen Grundsatzbeschluss sprach
sich nun der Umweltausschuss einstimmig aus und folgte damit einem
interfraktionellen Antrag von CDU, Grünen, SPD und UWG. Bereits bis
2035 soll der fossile Ressourcen- und Energieverbrauch um 80 Prozent
reduziert werden im Vergleich zu den Emissionen von 1990.

Bürgermeister Christoph Becker (parteilos) möchte möglichst alle
Bürger und die Verwaltung auf diesem Weg mitnehmen und hatte
vorgeschlagen, den Antrag der vier Parteien auch in den anderen
Fachgremien zur Diskussion zu stellen, bevor – wenn möglich noch
vor der Sommerpause - der Stadtrat abschließend darüber berät und
abstimmt.

Hauptziel ist laut den beteiligten Fraktionen die Reduzierung der
CO2-Emissionen. Dabei sollen Politik und Verwaltung aktiv ihr
Planungsrecht nutzen und entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.
Dies gelte vor allem für künftige Bebauungspläne, die Ansiedlung
neuer Gewerbebetriebe oder die Verkehrsinfrastruktur. Hier setzen die
Fraktionen auf eine Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs
und den Ausbau von Radwegen. Die Stadt solle die Potenziale
erneuerbarer Energien „umfassend nutzen“, etwa durch den Bau von
Windenergieanlagen, mehr Photovoltaikanlagen auf öffentlichen
Gebäuden oder der Nutzung von Erdwärme und Solarthermie. Spätestens
im Sommer 2022 hat Bürgermeister Becker dem Rat einen
Maßnahmenkatalog und ein Gesamtkonzept „mit einer zeitlichen
Reihenfolge von Meilensteinen“ vorzulegen. Um möglichst alle
Bornheimer auf diesem Weg mitzunehmen, sollen auch Einwohner mit einem
geringen Einkommen berücksichtigt werden. Klimaschutz müsse sich
jeder leisten können. Das Gesamtkonzept soll spätestens im Oktober
2022 vom Stadtrat verabschiedet werden.

Zum Nulltarif gibt es den Klimaschutz nicht: 300.000 Euro sollen
hierfür für Doppelhaushalt 2021/2022 eingestellt werden. Ein Teil
des Geldes müsse aufgewendet werden, um externes Fachpersonal zu
beauftragen, um Strategien und Maßnahmenpakete zu entwickeln,
erklärte Wolfgang Paulus, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes.
Mit der derzeitigen Personaldecke im Rathaus könne dies nicht
gestemmt werden. Verständigt haben sich die Fraktionen auch darauf,
wenn möglich, die Klimaneutralität bereits vor 2050 zu erreichen.

Dies forderten auch die rund 25 Aktivisten der Bornheimer Gruppe von
„Fridays fort Future“, die vor der Ausschussitzung, die diesmal in
der Aula der Europaschule tagte, demonstrierten: „Bornheim darf
nicht länger warten und muss Widerstand leisten, um die Ziele des
Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen“, betonte Mia Henseler
(17), Sprecherin der örtlichen „Fridays for Future“-Aktivisten.
Auf den mitgebrachten Plakaten forderten die jungen Leute unter
anderem „Maske auf, Emissionen runter“, oder frei nach einem
bekannten Abba-Hit „Can You Hear Me S. O. S.“

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RAG - Redaktion

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