Gewerbe im Vorgebirge
Bornheim und Alfter als Firmenstandorte sehr beliebt

Begehrt: Auch im Sechtemer Gewergebiet ist die Vermarktung abgeschlossen. Nun gilt es den zweiten Teil zu entwickeln. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Begehrt: Auch im Sechtemer Gewergebiet ist die Vermarktung abgeschlossen. Nun gilt es den zweiten Teil zu entwickeln.
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Bornheim/Alfter - (fes) Bornheim und Alfter sind beliebt, nicht nur bei Familien und
Investoren, die Baugebiete erschließen wollen. Auch immer mehr
Unternehmer möchten entweder ihre Firmen erweitern oder streben von
Außerhalb in die Kommunen.

Doch die stoßen langsam an ihre Grenzen, so ist das begehrte
Gewerbegebiet Bornheim-Süd zwischen Roisdorf und Hersel mittlerweile
vollgelaufen. Alle Grundstücke befinden sich im Vermarktungsprozess,
freute sich Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler beim
diesjährigen Unternehmerfrühstück im vor einigen Monaten neu
eröffneten Burgerrestaurant „Miss Pepper“ im interkommunalen
Gewerbepark Bornheim-Süd/Alfter-Nord. Das letzte Grundstück mit
einer Größe von 8.200 Quadratmetern befinde sich derzeit in der
Vermarktung. Insgesamt konnte in den vergangenen Jahren eine
Bruttofläche von rund 577.000 Quadratmetern vermarktet werden. Rund
60 Firmen haben sich angesiedelt. Wichtiger Grundsatz von Anfang an
war ein ausgewogener Branchenmix. Das soll auch bei der Entwicklung
der anderen Gewerbegebiete im Stadtgebiet so bleiben, hob Joachim
Strauß, Prokurist bei der WFG, hervor.

Eng wird es mittlerweile auch in den anderen Gewerbegebieten im
Stadtgebiet. So ist auch im Gewerbepark Sechtem die letzte Fläche
mittlerweile verkauft. In Kardorf stehen noch 18.500 Quadratmeter für
die Vermarktung zur Verfügung (von insgesamt 63 000 Quadratmetern
brutto).

Da die Nachfrage an Gewerbeflächen ungebrochen ist, werde derzeit
diskutiert, ob neue Gewerbeflächen Richtung Hersel erschlossen werden
können. Derzeit prüft die Stadt, ob Grundstücke baurechtlich
erworben werden können, so Henseler. Zudem soll in den kommenden
Jahren das Gewerbegebiet Sechtem erweitert werden. Die Sicht aus
Alfterer Seite stellte beim Unternehmerfrühstück Nico Heinrich,
Kämmerer der Gemeinde und zugleich einer der Geschäftsführer der
Wirtschaftsförderung Alfter GmbH dar. 40 Hektar kann die Gemeinde
potentiellen Interessenten im Gewerbegebiet Alfter-Nord entlang der L
183 n anbieten. Das reicht aber nicht, um die Nachfrage zu
befriedigen: „Wir könnten die Fläche drei Mal verkaufen. Uns
erreichen so viele Anfragen und wir müssen genau überlegen, welche
Branchen wir hier haben möchten. Letztendlich sind die Flächen ja
endlich.“ Wie Bornheim setzt auch Alfter auf Nachhaltigkeit durch
einen ausgewogenen Branchenmix. Dass die Gewerbegebiete zwischen Köln
und Bonn so beliebt sind, lieg vor allem an der hervorragenden
Infrastruktur, das ergab eine Umfrage der WFG Bornheim aus dem Jahr
2015. Die drei wichtigsten Standortfaktoren sind die Anbindung an das
Straßennetz, der Autobahnanschluss und der Breitbandausbau. Der
Aspekt Gewerbesteuern fällt bei den Unternehmern weniger ins Gewicht
und rangiert im Mittelfeld. Positive Auswirkungen hat die
Gewerbeansiedlung auf die Gewerbesteuer, da rund zwei Drittel der
Unternehmen keine weiteren Standorte außerhalb Bornheims hätten.
Damit entfalle eine „fiskalische Zerlegung“.

Trotz der positiven Entwicklung gibt es auch Probleme. Hier blickt
Bürgermeister Henseler auf den Beginn seiner Amtszeit als
Bürgermeister im Jahr 2004 zurück: „Als ich angefangen habe,
hatten wir 5.000 bis 6.000 sozialversicherungspflichte Arbeitsplätze
im Stadtgebiet, heute sind es über 11.000.“ 74 Prozent der
Arbeitskräfte arbeiten in Vollzeit. Der Rest verteilt sich auf
Teilzeitstellen, Minijobber oder freie Mitarbeiter. Auch wenn dies
erfreuliche Zahlen sind, zeigt sich hier eine Kehrseite der Medaille.
Bei einer positiven Wirtschaftsentwicklung im Kreis mit einer
Arbeitslosenquote von derzeit 3,9 Prozent fehlt es einigen Betrieben
bereits heute an Fachkräften. Doch nicht nur Unternehmen, auch die
Stadtverwaltung sucht händeringend qualifizierte Arbeitskräfte, wie
Bürgermeister Henseler erklärte. Hauptsächlich im technischen
Bereich: „Von den Dingen, die wir derzeit planen, konnten wir
deswegen erst ein Viertel auf den Weg bringen“, so Henseler.

Begehrt: Auch im Sechtemer Gewergebiet ist die Vermarktung abgeschlossen. Nun gilt es den zweiten Teil zu entwickeln. | Foto: Frank Engel-Strebel
Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler beim Unternehmerfrühstück. | Foto: Frank Engel-Strebel
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